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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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geben müßte. Die Ansicht, daß die Entrückung<br />

noch vor der Großen Trübsal<br />

stattfindet, ist die einzige, die es dem<br />

Gläubigen erlaubt, jeden Tag die Wiederkunft<br />

Christi zu erwarten. Andere Ansichten<br />

würden uns dazu zwingen, nicht<br />

mehr daran zu glauben, daß er bald wiederkommt.<br />

Der Eine, auf den wir warten, ist<br />

Jesus, unser Erlöser »von dem kommenden<br />

Zorn«. Diese Beschreibung unseres<br />

kommenden Erretters kann man auf<br />

zweierlei Weise verstehen:<br />

1. Er erlöst uns von der ewigen Bestrafung<br />

für unsere Sünden. Am Kreuz<br />

erlitt er den Zorn Gottes gegen unsere<br />

Sünden. Durch Glauben an ihn<br />

wird uns der Wert seines Werkes<br />

angerechnet. Hinfort gibt es für uns<br />

keine Verdammnis mehr, da wir in<br />

Christus Jesus sind (Röm 8,1).<br />

2. Doch er erlöst uns auch vom zukünftigen<br />

Zeitalter des Gerichtes, in dem<br />

der »Zorn« Gottes auf die Welt, die<br />

seinen Sohn abgelehnt hat, ausgegossen<br />

wird. Diese Zeit ist als »Große<br />

Trübsal« bekannt oder auch die Zeit<br />

der »Bedrängnis Jakobs« (Dan 9,27;<br />

Matth 24,4-28; 1. Thess 5,1-11;<br />

2. Thess 2,1-12; Offb 6,1 – 19,10).<br />

B. Rückblick auf den Dienst des<br />

Paulus, seine Botschaft und sein<br />

Verhalten in Thessalonich (2,1-12)<br />

2,1 Im zweiten Teil von 1,5 hat Paulus<br />

kurz auf seinen persönlichen Charakter<br />

und auf sein Verhalten bei seinem Besuch<br />

in Thessalonich angespielt. Nun beginnt<br />

er mit einem etwas ausführlicheren<br />

Rückblick auf seinen Dienst, seine Botschaft<br />

und seinen Lebensstil.<br />

Wichtig ist, daß der erste Dienst eines<br />

Christen ein Dienst des Charakters ist.<br />

Was wir sind, ist weitaus wichtiger als<br />

was wir je sagen mögen. Unser unbewußter<br />

Einfluß spricht lauter als unser<br />

bewußter Einfluß. James Denney sagte:<br />

Der Charakter eines Christen ist das einzige<br />

Kapital, das er hat, um seine Aufgabe zu<br />

erledigen. In den meisten anderen Berufen<br />

kann man weiterarbeiten, ganz gleich, welchen<br />

Charakter man hat, wenn nur das Bank-<br />

1. Thessalonicher 1 und 2<br />

konto stimmt; doch ein Christ, der seinen<br />

Charakter verloren hat, hat alles verloren. 6)<br />

Der Märtyrer und Missionar Jim<br />

Elliot schreibt in seinem Tagebuch:<br />

Wenn in einem Beruf der Charakter die<br />

Qualität der Arbeit beeinflußt, dann im<br />

geistlichen Dienst. Shelley und Byron mögen<br />

moralische Freidenker sein, dennoch können<br />

sie gute Poesie schreiben. Wagner mag<br />

lüstern gewesen sein, doch er konnte noch<br />

immer gute Musik schreiben. Doch so geht es<br />

im Werk Gottes nicht. Paulus konnte den<br />

Thessalonichern seinen eigenen Charakter<br />

und seine Lebensweise als Beweis für seine<br />

Aussagen bringen. Im ersten Brief an diese<br />

Gemeinde sagt er neunmal »ihr wißt«, und<br />

meint damit, daß die Thessalonicher aus<br />

erster Hand das Privat- sowie das öffentliche<br />

Leben des Paulus hatten beobachten können.<br />

Paulus ging nach Thessalonich und führte<br />

ein Leben, das mehr als beispielhaft für seine<br />

Predigt war, es war ein überzeugender Beweis.<br />

Kein Wunder, daß so viel Arbeit im<br />

Reich Gottes so vergeblich ist, man betrachte<br />

sich nur einmal den moralischen Charakter<br />

der Arbeiter. 7)<br />

Vielleicht verteidigt sich der Apostel<br />

in diesen Versen auch gegen falsche<br />

Anklagen seiner Kritiker. Jedenfalls erinnert<br />

er die Thessalonicher zuerst daran,<br />

daß sein Dienst erfolgreich war. Sie selbst<br />

waren der lebendige Beweis dafür, daß<br />

sein Werk fruchtbar gewesen war. Sie<br />

wußten, daß sein Besuch »nicht vergeblich«<br />

gewesen war. Sie selbst waren<br />

bekehrt worden und eine Gemeinde hatte<br />

sich gebildet.<br />

2,2 Auch war sein Dienst mutig<br />

gewesen. Der bittere Widerstand und die<br />

unerhörte Behandlung »in Philippi«<br />

einschließlich der Gefangenschaft mit<br />

Silas konnten ihn weder erschrecken,<br />

entmutigen noch verzagt machen. Er<br />

ging sofort nach Thessalonich weiter.<br />

Dort predigte er angesichts »viel Kampf<br />

… das Evangelium Gottes« mit einem<br />

Mut, den nur Gott geben konnte. Ein<br />

weniger robuster Mensch hätte sich vielleicht<br />

zahlreiche theologische Gründe<br />

ausdenken können, warum Gott ihn zu<br />

einem angenehmeren Publikum berufe.<br />

Aber nicht so Paulus! Er predigte die Bot-<br />

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