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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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waren die Kolosser heidnische Sünder<br />

gewesen, »entfremdet« von Gott und seine<br />

»Feinde nach der Gesinnung« durch<br />

ihre »bösen Werke« (Eph 4,17.18). Sie<br />

mußten unbedingt versöhnt werden,<br />

und der Herr Jesus Christus hat in seiner<br />

unvergleichlichen Gnade die Initiative<br />

dazu ergriffen.<br />

1,22 Er versöhnte sie »in dem Leib seines<br />

Fleisches durch den Tod«. Der Ausdruck<br />

»Leib seines Fleisches« bedeutet<br />

einfach, daß der Herr Jesus die Versöhnung<br />

dadurch zustande brachte, daß er<br />

am Kreuz in einem echten menschlichen<br />

Leib starb (nicht als Geistwesen, für den<br />

ihn die Gnostiker hielten). Man vergleiche<br />

mit Hebräer 2,14-16, wo die Fleischwerdung<br />

Christi als notwendiger Bestandteil<br />

der Erlösung dargestellt wird.<br />

Das gnostische Konzept leugnete diesen<br />

Punkt.<br />

Das wunderbare Ergebnis dieser Versöhnung<br />

wird durch die Worte »um euch<br />

heilig und tadellos und unsträflich vor<br />

sich hinzustellen« ausgedrückt. Welch<br />

eine erstaunliche Gnade, daß gottlose<br />

Sünder von ihrem vergangenen bösen<br />

Leben befreit und in ein Reich solcher<br />

Segnungen versetzt werden können!<br />

C. R. Erdman konnte ganz recht<br />

sagen: »In Christus finden wir einen<br />

Gott, der nahe ist, der sich sorgt, der hört,<br />

der Mitleid hat und der rettet.« 10)<br />

Die ganze Wirkung der Versöhnung<br />

Christi bezüglich seines Volkes wird<br />

eines Tages erkannt werden, wenn wir<br />

ohne Sünde und ohne Makel vor Gott,<br />

den Vater, gestellt werden und wenn wir<br />

als Anbeter Christus froh als den Würdigen<br />

anerkennen werden (Offb 5).<br />

1,23 Nun fügt der Apostel einen der<br />

»sofern« 11)<br />

-Abschnitte an, die schon so<br />

viele Kinder Gottes entmutigt haben.<br />

Oberflächlich sieht es so aus, als ob dieser<br />

Vers lehrt, daß die Fortsetzung unserer<br />

Erlösung davon abhängt, daß wir<br />

»im Glauben« bleiben. Wenn das so<br />

wäre, wie könnte man diesen Vers dann<br />

in Übereinstimmung mit anderen Teilen<br />

des Wortes Gottes bringen, etwa Johannes<br />

10,28.29, wo es heißt, daß kein<br />

Schaf Christi je verloren gehen kann?<br />

Kolosser 1<br />

Bei der Suche nach einer Antwort auf<br />

diese Frage, würden wir zu Beginn gerne<br />

feststellen, daß die ewige Sicherheit des<br />

Gläubigen eine wunderbare Wahrheit ist,<br />

die sehr deutlich auf den Seiten des NT<br />

festgehalten ist. Dennoch lehrt die Schrift<br />

auch, wie in diesem Vers, daß echter<br />

Glaube immer die Eigenschaft der Dauer<br />

hat, und daß jemand, der wirklich von<br />

Gott geboren wird, treu bis <strong>zum</strong> Ende<br />

bleiben wird. Beständigkeit ist also ein<br />

Beweis der Echtheit des Glaubens. Natürlich<br />

gibt es immer die Gefahr, zurückzufallen,<br />

doch ein Christ fällt nur, um<br />

wieder aufzustehen (Spr 24,16). Er wird<br />

nie den Glauben aufgeben.<br />

Der Geist Gottes hat es für gut gehalten,<br />

viele solcher sogenannter »sofern«-<br />

Abschnitte im Wort Gottes zu verteilen,<br />

um diejenigen herauszufordern, die den<br />

Namen Christi bekennen, ohne daß ihr<br />

Bekenntnis auf Tatsachen beruht. Wir<br />

möchten nichts sagen, was diesen Abschnitten<br />

die Spitze nehmen könnte. Wie<br />

jemand einmal gesagt hat: »Diese ›soferns‹<br />

in der Schrift betreffen Namenschristen<br />

hier in der Welt, und sie kommen<br />

als gesunde Herzensprüfungen zu<br />

ihnen.«<br />

Pridham kommentiert diese herausfordernden<br />

Verse folgendermaßen:<br />

Man wird durch sorgfältiges Studium<br />

des Wortes feststellen, daß es die Gewohnheit<br />

des Geistes ist, die großartigsten und absolutesten<br />

Wahrheiten über die Gnade durch<br />

Warnungen zu begleiten, die davon ausgehen,<br />

daß diejenigen, die nur dem Namen<br />

nach dem Glauben angehören, schlimm versagen<br />

werden … Warnungen, die den Ohren<br />

falscher Bekenner hart klingen, werden von<br />

gottesfürchtigen Menschen bereitwillig als<br />

Medizin eingenommen … Das Ziel all dieser<br />

Lehren, die wir hier haben, ist es, den Glauben<br />

zu ermutigen, und durch die Vorhersagen<br />

rücksichtslose und selbstbewußte<br />

Namenschristen zu verurteilen. 12)<br />

Zweifellos hat Paulus in erster Linie<br />

die Gnostiker im Sinn, wenn er die<br />

Kolosser ermahnt, sich nicht »von der<br />

Hoffnung« abbringen zu lassen, die <strong>zum</strong><br />

»Evangelium« gehört bzw. die es weckt.<br />

Sie sollen »im Glauben« bleiben, den sie<br />

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