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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Timotheus 5<br />

5,18 Zwei Schriftstellen werden hier<br />

angeführt, um die Aussage zu untermauern,<br />

daß die Ältesten der Vergütung würdig<br />

sind. Das erste stammt aus 5. Mose<br />

25,4 und das zweite aus Lukas 10,7. Dieser<br />

Vers ist besonders interessant im Zusammenhang<br />

der Inspiration der Schrift.<br />

Paulus nimmt einen Vers aus dem AT<br />

und einen anderen aus dem NT, stellt sie<br />

nebeneinander auf dieselbe Stufe und<br />

nennt sie beide »die Schrift«. Daraus<br />

folgt offensichtlich, daß Paulus die<br />

Schriften des NT für gleichwertig mit<br />

denen des AT gehalten hat.<br />

Diese Schriftstellen lehren, daß einem<br />

»Ochsen«, der zur Ernte herangezogen<br />

wird, nicht sein ihm gebührender Anteil<br />

an der Ernte vorenthalten werden soll.<br />

Auch ein »Arbeiter« soll seinen Teil der<br />

Frucht seiner Arbeit erhalten. Genauso<br />

ist es mit den Ältesten. Auch wenn ihre<br />

Arbeit nicht körperlicher Natur sein<br />

mag, so sind sie doch des Unterhalts<br />

durch das Volk Gottes wert.<br />

5,19 Weil Älteste eine Verantwortungsposition<br />

in der Gemeinde innehaben,<br />

werden sie zu einem beliebten<br />

Ziel der Angriffe Satans. Aus diesem<br />

Grund unternimmt der Geist Gottes hier<br />

Schritte, um sie vor falschen Anklagen<br />

zu schützen. Das Prinzip wird dargelegt,<br />

daß keine Strafaktion »gegen einen Ältesten«<br />

veranlaßt wird, es sei denn, daß die<br />

Anklage durch das Zeugnis von »zwei<br />

oder drei Zeugen« untermauert werden<br />

kann. Eigentlich gilt dasselbe Prinzip für<br />

die Bestrafung jedes Gemeindegliedes,<br />

doch wird es hier noch einmal betont,<br />

weil Älteste besonders in der Gefahr<br />

stehen, ungerecht angeklagt zu werden.<br />

5,20 Im Falle eines Ältesten, der sich<br />

einer Sünde schuldig gemacht hat, die<br />

das Zeugnis der Gemeinde verunglimpfen<br />

kann, sollte ein solcher Mann öffentlich<br />

ermahnt werden. Diese Handlung<br />

zeigt allen Gläubigen, wie schwer eine<br />

Sünde im Zusammenhang mit dem<br />

christlichen Dienst wirkt und dient als<br />

ein wirksames Mittel, andere von ebensolchen<br />

Sünden abzuhalten.<br />

Einige Kommentatoren glauben, daß<br />

Vers 20 sich nicht besonders auf Älteste,<br />

1120<br />

sondern auf alle Christen bezieht. Sicherlich<br />

ist dieser Vers auf alle Christen anzuwenden,<br />

doch der Zusammenhang dieses<br />

Verses verbindet ihn unseres Erachtens<br />

nach direkt mit den Ältesten.<br />

5,21 Im Zusammenhang mit der Gemeindezucht<br />

sollten zwei Dinge vermieden<br />

werden. Das erste ist das »Vorurteil«<br />

und das zweite ist die Parteilichkeit. Es ist<br />

leicht, gegen einen Menschen ein Vorurteil<br />

zu haben und so den Fall schon im<br />

voraus zu beeinflussen. Auch ist es nur<br />

zu leicht möglich, einem Mann zuviel<br />

»Gunst« zu erweisen, weil er reich ist, angesehen<br />

oder beliebt. Deshalb ermahnt<br />

Paulus Timotheus »ernstlich vor Gott<br />

und Christus Jesus und« auch vor »den<br />

auserwählten Engeln«, daß er diesen Anweisungen<br />

folgen soll, ohne eine Angelegenheit<br />

schon zu beurteilen, ehe alle Tatsachen<br />

bekannt sind, und ohne jemanden<br />

zu bevorzugen, nur weil er ein Freund<br />

oder bei den anderen beliebt ist. Jeder Fall<br />

muß so behandelt werden, als werde er<br />

»vor Gott und Christus Jesus« verhandelt,<br />

und auch vor »den auserwählten<br />

Engeln«. Die Engel beobachten unsere<br />

Welt, in der wir leben, und sie sollten völlige<br />

Gerechtigkeit im Zusammenhang<br />

mit Gemeindezucht erleben können. »Die<br />

auserwählten Engel« sind diejenigen, die<br />

sich nicht an Sünde oder Rebellion gegen<br />

Gott beteiligt haben, sondern in ihrem<br />

ursprünglichen Zustand geblieben sind.<br />

5,22 Wenn Prominente sich mit einer<br />

Ortsgemeinde verbinden, dann gibt es<br />

manchmal die Tendenz, ihnen schon<br />

bald verantwortliche Stellungen zu<br />

geben. Hier wird Timotheus davor gewarnt,<br />

neue Mitglieder zu schnell anzuerkennen.<br />

Er sollte sich auch nicht mit<br />

Männern identifizieren, deren Charakter<br />

ihm nicht bekannt ist, damit er nicht<br />

dabei »Teil an fremden Sünden« hat. Er<br />

soll sich nicht nur moralisch »rein« bewahren,<br />

sondern auch in dem Sinne rein<br />

bleiben, daß er mit den Sünden anderer<br />

nichts zu schaffen hat.<br />

5,23 Es ist nicht klar, wie dieser Vers<br />

mit dem vorhergehenden zusammenhängt.<br />

Vielleicht hat der Apostel weise<br />

vorausgesehen, daß das Engagement des

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