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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Auch wenn diese Worte für ein jüdisches<br />

Umfeld geschrieben worden<br />

sind, heißt das nicht, daß sie heute nicht<br />

mehr anwendbar seien. Paulus bezieht<br />

diesen Befehl auf das Mahl des Herrn<br />

(s. 1. Kor 11). Gott nimmt von einem<br />

Gläubigen keine Anbetung an, wenn dieser<br />

mit einem anderen Gläubigen nicht<br />

mehr reden kann.<br />

5,25.26 Jesus warnt hier vor Prozeßsucht<br />

und vor dem Zögern, eigene<br />

Schuld zuzugeben. Es ist besser, sich<br />

sofort mit einem Ankläger zu einigen, als<br />

das Risiko einer Gerichtsverhandlung<br />

einzugehen. Wenn das passiert, wird<br />

man sicherlich verlieren. Es gibt zwar<br />

einige Uneinigkeit unter den Gelehrten,<br />

auf welche Personen sich dieses Gleichnis<br />

bezieht, doch ist die Absicht eindeutig:<br />

Wenn man im Unrecht ist, sollte man<br />

es schnell zugeben und versuchen, die<br />

Sache wieder in Ordnung zu bringen.<br />

Wenn man hier keine Reue zeigt, dann<br />

wird einen die eigene Sünde schließlich<br />

einholen, so daß man nicht nur alles wiedergutmachen,<br />

sondern eventuell auch<br />

noch eine Strafe hinnehmen muß. Und<br />

man sollte nie zu eilig mit Prozessieren<br />

sein. Wenn wir das tun, dann wird das<br />

Gesetz uns ertappen und man wird bis<br />

<strong>zum</strong> letzten Pfennig zu bezahlen haben.<br />

E. Jesus verurteilt Ehebruch (5,27-30)<br />

5,27.28 Das mosaische Gesetz verbietet<br />

eindeutig den Ehebruch (2. Mose 20,14;<br />

5. Mose 5,18). Vielleicht könnte einer<br />

voller Stolz darauf hinweisen, daß er<br />

dieses Gebot noch nie gebrochen hat,<br />

doch trotzdem mag er »Augen voll<br />

Begier nach einer Ehebrecherin« haben<br />

(2. Petr 2,14). Während nach außen hin<br />

alles stimmt, kann es sein, daß seine<br />

Gedanken ständig um Unreines kreisen.<br />

Damit erinnerte Jesus seine Jünger daran,<br />

daß es nicht reicht, sich äußerlich<br />

einer Tat zu enthalten – die Reinheit muß<br />

auch innerlich sein. Das Gesetz verbot<br />

den Ehebruch, Jesus dagegen verbietet<br />

das Verlangen: »Jeder, der eine Frau<br />

ansieht, sie zu begehren, hat schon Ehebruch<br />

mit ihr begangen in seinem Herzen.«<br />

E. Stanley Jones hat die Bedeutung<br />

Matthäus 5<br />

dieses Verses getroffen, als er schrieb:<br />

»Ob du an Ehebruch denkst, oder ihn<br />

ausführst, du wirst deinen Trieb dadurch<br />

nicht beruhigen, denn du versuchst, mit<br />

Öl Flammen zu löschen.« Die Sünde beginnt<br />

in unseren Gedanken, und wenn<br />

wir sie nähren, dann wird der Gedanke<br />

schließlich zur Tat.<br />

5,29.30 Die Aufrechterhaltung eines<br />

reinen Gedankenlebens fordert eiserne<br />

Selbstdisziplin. Deshalb lehrte Jesus,<br />

daß, sobald eines unserer Glieder uns zur<br />

Sünde verführt, es besser wäre, dieses<br />

Glied in diesem Leben als die Seele für<br />

die Ewigkeit zu verlieren. Sollen wir Jesu<br />

Worte wirklich wörtlich nehmen? Hat er<br />

wirklich Selbstverstümmelung gelehrt?<br />

Die Worte sind bis zu diesem Punkt<br />

wörtlich zu nehmen: Wenn es nötig wäre,<br />

eher ein Glied als die Seele zu verlieren,<br />

dann sollten wir uns froh von diesem<br />

Glied trennen. Glücklicherweise ist das niemals<br />

nötig, denn der Heilige Geist<br />

befähigt den Gläubigen, ein heiligen<br />

Leben zu führen. Dennoch ist es für den<br />

Gläubigen nötig, mit dem Geist auf diesem<br />

Gebiet zusammenzuarbeiten und<br />

sich einer strengen Selbstdisziplin zu<br />

unterwerfen.<br />

F. Jesus tadelt Ehescheidung (5,31-32)<br />

5,31 Unter dem alttestamentlichen Gesetz<br />

war Scheidung nach 5. Mose 24,1-4<br />

gestattet. Dieser Abschnitt beschäftigt<br />

sich nicht mit dem Fall einer ehebrecherischen<br />

Frau (die Strafe für Ehebruch war<br />

der Tod, s. 5. Mose 22,22). Es beschäftigt<br />

sich statt dessen mit der Scheidung<br />

wegen gegenseitiger Abneigung oder<br />

weil man nicht »zusammenpaßt«.<br />

5,32 Im Reich Christi gilt jedoch,<br />

»Wer seine Frau entlassen wird, außer<br />

aufgrund von Hurerei, macht, daß sie<br />

Ehebruch begeht«. Das bedeutet nicht,<br />

daß sie durch die Scheidung automatisch<br />

zur Ehebrecherin wird, doch wird hier<br />

von der Annahme ausgegangen, daß sie,<br />

da sie keine Mittel zu ihrem Unterhalt<br />

hat, gezwungen ist, mit einem anderen<br />

Mann zusammenzuleben. Indem sie das<br />

tut, wird sie zur Ehebrecherin. Und nicht<br />

nur die ehemalige Ehefrau begeht Ehe-<br />

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