05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Jakobus 1<br />

ewige Leben die Belohnung für die Bewährung<br />

in der Versuchung ist, sondern<br />

diejenigen, die sie in Festigkeit ertragen<br />

haben, werden für dieses Leben belohnt<br />

werden und werden das ewige Leben im<br />

Himmel noch besser genießen können.<br />

Der Becher jedes einzelnen wird im Himmel<br />

gefüllt sein, aber die Menschen werden<br />

verschieden große Becher haben –<br />

die unterschiedliche Fähigkeit, den Himmel<br />

zu genießen. Das ist wohl mit dem<br />

Ausdruck »Krone des Lebens« gemeint,<br />

er bezieht sich auf eine größere Freude an<br />

der Herrlichkeit des Himmels.<br />

Nun sollten wir diesen Abschnitt<br />

über die Versuchungen in unserem Leben<br />

wirksam werden lassen. Wie reagieren<br />

wir, wenn wir verschiedene Anfechtungen<br />

in unserem Leben erdulden müssen?<br />

Beklagen wir uns bitter über die<br />

Schläge des Schicksals oder freuen wir<br />

uns und danken dem Herrn dafür?<br />

Machen wir unsere Anfechtungen bekannt<br />

oder tragen wir sie im Stillen?<br />

Leben wir in der Zukunft und erwarten,<br />

daß sich unsere Umstände bessern werden,<br />

oder leben wir in der Gegenwart<br />

und versuchen, die Hand Gottes in allem<br />

zu sehen, das uns begegnet? Gefallen wir<br />

uns in Selbstmitleid und suchen bei<br />

anderen Mitgefühl oder ertränken wir<br />

den alten Menschen in einem Leben des<br />

Dienstes für andere?<br />

1,13 Nun spricht Jakobus das Thema<br />

der unheiligen Versuchungen an (V. 13-<br />

17). So, wie heilige Versuchungen dazu<br />

gedacht sind, das Beste aus uns herauszuholen,<br />

so sind unheilige Versuchungen<br />

gemacht, um das Schlechteste in uns hervorzubringen.<br />

Wenn wir zur Sünde versucht<br />

werden, dann kommt die Versuchung<br />

nicht von Gott. Gott prüft oder<br />

versucht Menschen, soweit ihr Glaube<br />

betroffen ist, aber er versucht nicht einen<br />

Menschen, irgendeine Form der Sünde<br />

zu begehen. Gott hat mit dem Bösen<br />

nichts zu tun, und er will nie zur Sünde<br />

verleiten.<br />

1,14 Der Mensch ist nur zu schnell<br />

bereit, die Verantwortung für seine Sünde<br />

auf andere abzuwälzen. Wenn er Gott<br />

nicht dafür verantwortlich machen kann,<br />

1268<br />

dann sucht er einen Ansatz der modernen<br />

Psychologie und sagt, daß Sünde<br />

eine Krankheit sei. Auf diese Weise hofft<br />

er, dem Gericht zu entgehen. Aber die<br />

Sünde ist keine Krankheit, sondern eine<br />

sittliche Verfehlung, für die der Mensch<br />

einmal Rechenschaft ablegen muß. Manche<br />

versuchen sogar unbelebte Materie<br />

für die Sünde verantwortlich zu machen.<br />

Aber das Materielle an sich ist nicht sündig.<br />

Die Sünde hat dort nicht ihren Ursprung.<br />

Jakobus sagt uns, wo der Hase<br />

im Pfeffer liegt: »Ein jeder aber wird versucht,<br />

wenn er von seiner eigenen Lust<br />

fortgezogen und gelockt wird.« Die Sünde<br />

kommt von innen, von unserer alten,<br />

bösen, gefallenen und unheiligen Natur.<br />

Jesus sagte: »Denn aus dem Herzen kommen<br />

hervor böse Gedanken: Mord, Ehebruch,<br />

Unzucht, Dieberei, falsche Zeugnisse,<br />

Lästerungen« (Matth 15,19).<br />

Das Wort, das Jakobus in Vers 14 für<br />

»Lust« 1)<br />

benutzt, konnte jede Form der<br />

Lust bezeichnen, ob sie gut oder böse<br />

war. Aber mit wenigen Ausnahmen wird<br />

es im NT benutzt, um böse Lüste zu bezeichnen,<br />

und das ist im vorliegenden<br />

Vers ganz bestimmt der Fall. Die Lust<br />

wird hier als böse Frau dargestellt, die<br />

ihre Reize zur Schau stellt und ihre Opfer<br />

umgarnt. Sind wir deshalb hilflose<br />

Opfer, wenn wir von unserer »eigenen<br />

Lust fortgezogen und gelockt« werden?<br />

Nein, denn wir können alle Gedanken an<br />

Sünde aus unserem Geist verbannen und<br />

uns auf Themen konzentrieren, die rein<br />

und heilig sind (Phil 4,8). Auch in einem<br />

Augenblick intensiver Verführung können<br />

wir den Herrn anrufen, denn wir<br />

wissen: »Ein fester Turm ist der Name<br />

des HERRN; zu ihm läuft der Gerechte<br />

und ist in Sicherheit« (Spr 18,10).<br />

1,15 Wenn das so ist, warum sündigen<br />

wir dann? Hier wird darauf geantwortet:<br />

»Danach, wenn die Lust empfangen<br />

hat, gebiert sie Sünde.« Statt den<br />

bösen Gedanken zu verjagen, fördern,<br />

ermutigen und genießen wir ihn. Dieser<br />

Akt der Untätigkeit wird mit dem sexuellen<br />

Verkehr verglichen. Die Lust empfängt<br />

und ein grauenhaftes Kind namens<br />

SÜNDE wird geboren. Das soll heißen, daß

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!