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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Hebräer 6<br />

Die Sünde des Abfalls gibt es für echte<br />

Gläubige nicht, aber wen betrifft sie<br />

heute? Sie wird <strong>zum</strong> Beispiel von einem<br />

jungen Mann begangen, der sich zu Christus<br />

bekennt, eine ganze Weile schön mit<br />

ihm lebt, in dessen Leben jedoch dann<br />

etwas geschieht. Vielleicht erfährt er bittere<br />

Verfolgung. Oder er begeht eine<br />

schwere sexuelle Verfehlung. Oder vielleicht<br />

geht er auf die Universität und<br />

wird von den antichristlichen Argumenten<br />

seiner atheistischen Lehrer erschüttert.<br />

Mit echtem Wissen der Wahrheit<br />

wendet er sich absichtlich von ihr ab. Er<br />

lehnt Christus völlig ab und tritt selbst<br />

die heiligsten Grundlehren des christlichen<br />

Glaubens mit Füßen. Die Bibel<br />

sagt, daß es unmöglich ist, einen solchen<br />

zur Buße zu führen, und die Erfahrung<br />

lehrt, daß die Bibel recht hat. Wir haben<br />

viele gekannt, die vom christlichen Glauben<br />

abgefallen sind, doch wir haben<br />

noch niemanden gesehen, der zu ihm<br />

zurückgekehrt wäre.<br />

Während wir auf das Ende diese Zeitalters<br />

zugehen, können wir erwarten,<br />

daß es eine Flutwelle von Abgefallenen<br />

geben wird (2. Thess 2,3; 1. Tim 4,1). Deshalb<br />

wird die Warnung vor dem Abfall<br />

mit jedem Tag, der vergeht, aktueller.<br />

6,7 Nun wendet sich der Verfasser der<br />

Natur zu, um ein Beispiel für einen echten<br />

Gläubigen (V. 7) und für den Abgefallenen<br />

(V. 8) zu finden. In beiden Fällen<br />

wird die betreffende Person mit dem<br />

Land verglichen. Die Vorrechte, die in<br />

Vers 4 und 5 aufgeführt werden, werden<br />

mit dem lebensspendenden »Regen«<br />

verglichen. Die Ernte spricht von der<br />

endgültigen Reaktion des Menschen auf<br />

die empfangenen Vorrechte. Diese wiederum<br />

bestimmt, ob das Land gesegnet<br />

oder verflucht ist.<br />

Der echte Gläubige ist wie Ackerland,<br />

»das den häufig darauf kommenden<br />

Regen trinkt«, nützliche Pflanzen hervorbringt<br />

und von »Gott« gesegnet ist.<br />

6,8 Der Abgefallene dagegen ist wie<br />

Land, das ebenfalls gut bewässert ist,<br />

doch nichts als »Dornen und Disteln hervorbringt«,<br />

die Frucht der Sünde. Das<br />

1214<br />

Land empfängt sehr viel, doch bringt es<br />

keine nützlichen Pflanzen hervor. Solches<br />

Land ist nutzlos. Es ist schon verurteilt.<br />

Sein Schicksal ist es, verbrannt zu werden.<br />

6,9 Es gibt zwei wichtige Hinweise in<br />

Vers 9 und 10, daß die Abgefallenen, die<br />

in den vorhergehenden Versen beschrieben<br />

wurden, Ungläubige sind. Zunächst<br />

einmal haben wir hier einen abrupten<br />

Wechsel der Pronomen. Als der Verfasser<br />

über die Abgefallenen spricht, spricht er<br />

von »ihnen«. Nun spricht er die echten<br />

Gläubigen mit »ihr« und »euer« an.<br />

Der zweite Hinweis ist noch deutlicher.<br />

Als er zu den Gläubigen spricht,<br />

sagt er: »Wir aber sind, wenn wir auch so<br />

reden, im Hinblick auf euch, Geliebte,<br />

vom Besseren und <strong>zum</strong> Heil Dienlichen<br />

überzeugt.« Die Folgerung daraus ist,<br />

daß das, was der Verfasser in den Versen<br />

4-6 und 8 beschrieben hat, nicht <strong>zum</strong> Heil<br />

dienlich war.<br />

6,10 Zweierlei des <strong>zum</strong> Heil Dienlichen<br />

zeigte sich im Leben der Heiligen<br />

– ihr »Werk« und ihre »Liebe«. Ihr<br />

Glaube zeigte sich in einem Leben guter<br />

Werke, und sie hatten das Kennzeichen<br />

echten Christentums – aktive »Liebe« zur<br />

Gemeinde. Sie dienten dem Volk Gottes<br />

um seinetwillen.<br />

6,11 Die nächsten zwei Verse scheinen<br />

an eine andere Gruppe von Menschen<br />

gerichtet zu sein, nämlich an diejenigen,<br />

deren sich der Verfasser nicht<br />

sicher war. Dies waren diejenigen, die<br />

anscheinend in der Gefahr standen, ins<br />

Judentum zurückzukehren.<br />

Zunächst wünscht er sich, daß sie<br />

»denselben Eifer … beweisen«, den auch<br />

die echten Gläubigen gezeigt haben, als<br />

sie »die volle Gewißheit der Hoffnung<br />

bis ans Ende« anerkannt haben. Er möchte,<br />

daß sie fest zu Christus stehen, bis sich<br />

die endgültige Hoffnung des Christen im<br />

Himmel verwirklicht. Dies ist ein Beweis<br />

der Echtheit des Glaubens.<br />

6,12 Sie sollen »nicht träge« werden,<br />

und ihren Füßen erlauben zu ruhen, und<br />

ihrem Geist zu schlafen. Sie sollten sich<br />

weiter bemühen und alle echten Gläubigen<br />

nachahmen, »die durch Glauben<br />

und Ausharren die Verheißungen erben«.

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