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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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ihn gebetet haben, als er diese schlimme<br />

Zeit der Erprobung durchleben mußte.<br />

In Wirklichkeit waren viele Gläubige zu<br />

Kritikern des Apostels geworden und es<br />

war fraglich, ob sie ihn vor dem Thron<br />

der Gnade überhaupt noch erwähnt<br />

haben. Doch da er nichts Gegenteiliges<br />

weiß, nimmt er immer das Beste an. Der<br />

Ausdruck »das uns verliehene Gnadengeschenk<br />

… durch viele für uns« bezieht<br />

sich auf das Geschenk der Errettung des<br />

Paulus, die durch die Gebete von »vielen«<br />

bewirkt wurde. Er sieht seine Befreiung<br />

als ein direktes Ergebnis des Eintretens<br />

der Heiligen für ihn. Er sagt, weil<br />

viele gebetet haben, können nun »viele<br />

Personen« danken, weil ihre Gebete<br />

erhört worden sind.<br />

C. Erklärung der Änderung von<br />

Paulus’ Plänen (1,12–2,17)<br />

1,12 Der Grund, aus dem Paulus der<br />

Ansicht ist, daß er sich auf die Gebete der<br />

Gläubigen verlassen kann, ist, daß er<br />

immer mit ihnen ehrlich umgegangen<br />

ist. Er kann sich seiner Aufrichtigkeit<br />

ihnen gegenüber rühmen, und sein Gewissen<br />

bezeugt die Tatsache, daß sein<br />

Verhalten immer von »Einfalt und Lauterkeit<br />

Gottes« gekennzeichnet war, d. h.<br />

von der durchscheinenden Echtheit, die<br />

von Gott kommt. Er erniedrigte sich<br />

nicht so weit, die »fleischlichen« Methoden<br />

der Welt zu übernehmen, sondern<br />

handelte vor allen Menschen offen mit<br />

der unverdienten Kraft (»Gnade«), die<br />

Gott ihm schenkte. Das hätte besonders<br />

den Korinthern aufgehen müssen.<br />

1,13 Die Aufrichtigkeit, die sein vergangenes<br />

Handeln an den Korinthern<br />

kennzeichnet, gilt auch für seinen Brief.<br />

Er schreibt genau das, was er auch meint.<br />

Es gibt nichts zwischen den Zeilen zu<br />

lesen. Die Bedeutung liegt immer einfach<br />

und offensichtlich an der Oberfläche. Sie<br />

entspricht genau dem, was sie »lesen«<br />

oder auch »erkennen«, und er hofft, daß<br />

sie fortfahren werden, daß sie das auch<br />

»bis ans Ende erkennen« werden, d. h.<br />

solange sie leben.<br />

1,14 Die Gemeinde in Korinth hatte<br />

Paulus »<strong>zum</strong> Teil« anerkannt, d. h. einige<br />

2. Korinther 1<br />

der Gläubigen, aber nicht alle. Die Treuen<br />

verstanden diese beiden Tatsachen –<br />

daß sie stolz auf ihn sein würden und<br />

daß er stolz auf sie sein würde »am Tag<br />

unseres Herrn Jesus«. Der »Tag unseres<br />

Herrn Jesus« bezieht sich insbesondere<br />

auf den Richterstuhl Christi, wenn der<br />

Dienst der Erlösten beurteilt und belohnt<br />

werden wird. Wenn Paulus dieses Gericht<br />

betrachtet, sieht er unausweichlich<br />

die Gesichter derjenigen, die durch seinen<br />

Dienst erlöst wurden. Sie werden<br />

sein Jubel und seine Freudenkrone sein,<br />

und sie wiederum werden sich freuen,<br />

daß er Gottes Werkzeug war, sie zu Christus<br />

zu führen.<br />

1,15 Der Ausdruck »in diesem Vertrauen«<br />

bedeutet, mit dem »Vertrauen«,<br />

daß sie sich an ihm als einem wahren<br />

Apostel Jesu Christi und als einem fraglos<br />

Aufrichtigen freuen würden. Er wollte<br />

mit der Sicherheit »zu« ihnen »kommen«,<br />

daß sie ihm vertrauten, ihn schätzten<br />

und liebten. Er hatte vorgehabt, »vorher«<br />

zu ihnen zu »kommen«, ehe er nach<br />

Mazedonien reiste, und dann noch einmal<br />

auf dem Rückweg von Mazedonien.<br />

Sie hätten so »eine zweite Gnade« erhalten<br />

in dem Sinne, daß sie zweimal statt<br />

einmal besucht worden wären.<br />

1,16 Die »zweite Gnade« wird in Vers<br />

16 weiter erklärt. Wie schon erwähnt, war<br />

es Paulus Plan gewesen, als er Ephesus<br />

verließ, nach Achaja überzusetzen, wo<br />

Korinth liegt, und dann erst nach Norden<br />

nach »Mazedonien« zu reisen. Nachdem<br />

er dort gepredigt hätte, wollte er wieder<br />

Richtung Süden nach Korinth zurückkehren.<br />

Er hoffte, daß die Korinther ihn<br />

dann auf seinem Weg »nach Judäa« helfen<br />

würden – durch ihre Gebete und ihre<br />

Gastfreundschaft, jedoch nicht durch ihr<br />

Geld, weil er später mit Bestimmtheit<br />

erklärt, daß er von ihnen keine Spenden<br />

annehmen werde (11,7-10).<br />

1,17 Der ursprüngliche Plan des Paulus<br />

wurde nie verwirklicht. Er reiste von<br />

Ephesus nach Troas, und als er Titus dort<br />

nicht fand, reiste er direkt weiter nach<br />

Mazedonien, und strich Korinth aus seinen<br />

Reiseplänen. Deshalb fragt er hier:<br />

»Habe ich nun, indem ich mir dieses vor-<br />

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