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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Korinther 14<br />

Wenn ein Mann aufstand, um in Zungen<br />

zu reden, dann mußte er zunächst feststellen,<br />

ob es jemanden gab, der übersetzen<br />

konnte.<br />

14,28 »Wenn aber kein Ausleger«<br />

anwesend sein sollte, so sollte er »in der<br />

Gemeinde« schweigen. Er konnte dort<br />

sitzen und im Stillen »für sich und für<br />

Gott … reden«, aber er durfte es nicht<br />

öffentlich tun.<br />

14,29 Regeln für die Weissagung werden<br />

uns in den Versen 29-33a gegeben.<br />

Zunächst einmal sollten »zwei oder drei<br />

… Propheten … reden und die anderen«<br />

sollten »urteilen«. Nicht mehr als »drei«<br />

sollten in jedem Gottesdienst sprechen,<br />

und die zuhörenden Christen sollten<br />

beurteilen, ob es sich wirklich um göttliche<br />

Eingebungen handelte oder der<br />

Sprecher vielleicht ein falscher Prophet<br />

war.<br />

14,30 Wie wir schon früher erwähnt<br />

haben, empfing ein Prophet direkte Mitteilungen<br />

vom Herrn und gab sie an die<br />

Gemeinde weiter. Doch es ist möglich,<br />

daß er nach dieser Offenbarung anschließend<br />

zu den Menschen predigt.<br />

Deshalb stellt der Apostel die Regel auf,<br />

daß, wenn ein Prophet spricht und<br />

»einem anderen, der dasitzt, eine Offenbarung<br />

zuteil wird, … der erste« schweigen<br />

solle, um demjenigen Raum zu<br />

geben, der die neueste Offenbarung<br />

empfangen hat. Der Grund dafür ist, wie<br />

man annimmt, daß, je länger der erste<br />

spricht, er umso mehr aus eigenem Antrieb<br />

sagen wird, anstatt durch Inspiration<br />

Gottes. In langen Ansprachen besteht<br />

immer die Gefahr, vom Wort Gottes zu<br />

eigenen Worten überzugehen. Offenbarung<br />

ist jedoch allem anderen überlegen.<br />

14,31 Den Propheten sollte die Gelegenheit<br />

gegeben werden, »einer nach<br />

dem anderen« zu sprechen. Kein Prophet<br />

sollte die ganze Zeit reden. Auf diese<br />

Weise wird die Gemeinde den größten<br />

Nutzen haben – denn so können »alle<br />

lernen und alle getröstet« oder ermahnt<br />

werden.<br />

14,32 Ein sehr wichtiges Prinzip wird<br />

in Vers 32 dargelegt. Wenn wir zwischen<br />

den Zeilen lesen, dann müssen wir ver-<br />

758<br />

muten, daß die Korinther die falsche Vorstellung<br />

hatten, daß jemand umso mehr<br />

vom Geist Gottes ergriffen war, desto<br />

weniger Kontrolle er über sich selbst hatte.<br />

Sie waren der Ansicht, wenn man in<br />

einen ekstatischen Zustand geriet, daß<br />

man umso weniger Bewußtsein oder<br />

Einsicht hatte, je mehr man vom Geist<br />

ergriffen war. Für sie war jemand, der<br />

ganz unter der Herrschaft des Geistes<br />

war, in einem passiven Zustand, er konnte<br />

seine Worte nicht mehr kontrollieren,<br />

noch die Länge seiner Redezeit noch seine<br />

allgemeinen Handlungen. Solch eine<br />

Idee wird in unserem Schriftabschnitt<br />

eindeutig abgelehnt. »Und die Geister<br />

der Propheten sind den Propheten untertan.«<br />

Das bedeutet, daß der Prophet nicht<br />

ohne seine Zustimmung oder gegen seinen<br />

Willen »benutzt« wird. Er darf nicht<br />

die Anweisungen dieses Kapitels umgehen,<br />

indem er behauptet, er habe sich<br />

gegen den Geist nicht wehren können<br />

oder dürfen. Er selbst muß immer feststellen<br />

können, wann oder wie lange er<br />

zu sprechen habe.<br />

14,33 »Denn Gott ist nicht ein Gott<br />

der Unordnung, sondern des Friedens.«<br />

Mit anderen Worten, wenn eine Zusammenkunft<br />

ein heilloses Durcheinander<br />

ist, dann kann man sicher sein, daß hier<br />

nicht der Geist Gottes am Werk ist!<br />

14,34 Es ist allgemein bekannt, daß<br />

die Verseinteilungen und sogar die Interpunktion<br />

des NT erst viele Jahrhunderte<br />

nach dem Verfassungsdatum eingefügt<br />

wurde. Der letzte Teil von Vers 33 hat<br />

mehr Sinn, wenn er als Teil von Vers 34<br />

angesehen wird, als wenn er zu der allgemeinen<br />

Aussage von Vers 33a gehören<br />

würde (einige Urtextausgaben und deutsche<br />

Bibelausgaben haben diese Interpunktion).<br />

Deshalb heißt es in unserer<br />

Übersetzung: »Wie es in allen Gemeinden<br />

der Heiligen ist, sollen eure Frauen<br />

in den Gemeinden schweigen, denn es<br />

wird ihnen nicht erlaubt, zu reden, sondern<br />

sie sollen sich unterordnen, wie<br />

auch das Gesetz sagt.« Die Anweisungen,<br />

die Paulus den Korinthern gibt, gilt<br />

nicht nur für sie allein. Diese gleichen<br />

Anweisungen sind »allen Gemeinden

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