05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Hebräer 9<br />

sprach Gehorsam, und der Herr versprach<br />

Segen, wenn sie gehorsam wären.<br />

9,20 Als Mose das Blut sprengte,<br />

sagte er: »Dies ist das Blut des Bundes, den<br />

Gott für euch geboten hat.« Diese Handlung<br />

forderte das Leben der Menschen,<br />

wenn sie das Gesetz nicht halten würden.<br />

9,21 Auf ähnliche Weise »besprengte«<br />

Mose »aber auch das Zelt und alle Gefäße«,<br />

die im Tempel verwendet wurden<br />

»mit dem Blut«. Dieses Ritual findet sich<br />

nicht im AT. Das Blut wird bei der Einweihung<br />

der Stiftshütte in 2. Mose 40<br />

nicht erwähnt. Der Symbolismus hier ist<br />

jedoch eindeutig. Alles, was in Kontakt<br />

mit dem sündigen Menschen kommt,<br />

wird verunreinigt und muß wieder gereinigt<br />

werden.<br />

9,22 »Fast alle Dinge« unter »dem<br />

Gesetz … werden mit Blut gereinigt«.<br />

Doch gab es einige Ausnahmen. Z. B.<br />

konnte ein Mann, der in einer Volkszählung<br />

Israels gemustert wurde, einen halben<br />

Sekel Silber als »Lösegeld« zahlen,<br />

statt eines blutigen Opfers (2. Mose<br />

30,11-16). Das Geldstück war ein Symbol<br />

der Sühne für die Seele dieses Menschen,<br />

damit er als einer vom Volk Gottes angesehen<br />

werden konnte. Eine andere Ausnahme<br />

findet sich in 4. Mose 5,11, wo<br />

bestimmte Formen ritueller Unreinheit<br />

durch ein Opfer feinen Mehls geregelt<br />

werden konnten.<br />

Diese Ausnahmen hatten es mit der<br />

Sühne oder Bedeckung von Sünden zu tun,<br />

obwohl allgemein gesprochen ein blutiges<br />

Opfer auch für die Sühne erforderlich<br />

war. Doch soweit es um die Vergebung<br />

der Sünde geht, gab es keine Ausnahme:<br />

Es mußte »Blut« vergossen werden.<br />

9,23 Die restlichen Verse von Kapitel<br />

9 vergleichen die beiden Bünde und stellen<br />

sie einander gegenüber.<br />

Zunächst einmal mußte die irdische<br />

Stiftshütte mit dem Blut von Stieren und<br />

Böcken »gereinigt werden«. Wie wir<br />

schon gesagt haben, handelte es sich um<br />

eine rituelle Reinigung. Es war eine symbolische<br />

Heiligung eines symbolischen<br />

Heiligtums.<br />

Das »himmlische« Heiligtum war die<br />

Realität, von der das irdische Heiligtum<br />

1228<br />

nur ein Abbild war. Es mußte »durch<br />

bessere Schlachtopfer als diese« gereinigt<br />

werden, d. h. mit den »Schlachtopfern«<br />

Christi. Die Verwendung des Plurals für<br />

das eine Opfer Christi ist ein sprachliches<br />

Mittel, das man als »pluralis majestatis«<br />

bezeichnet, nämlich den Plural, den ein<br />

Herrscher für sich benutzt.<br />

Es mag erstaunlich erscheinen, daß<br />

sogar das himmlische Heiligtum »gereinigt«<br />

werden muß. Vielleicht findet<br />

sich ein Hinweis darauf in Hiob 15,15:<br />

»Die Himmel sind nicht rein in seinen<br />

Augen.« Zweifellos liegt das daran, daß<br />

Satan seine erste Sünde im Himmel beging<br />

(Jes 14,12-14) und weil er noch<br />

immer Zugang zur Gegenwart Gottes<br />

hat (Offb 12,10).<br />

9,24 »Christus« hat das von Menschen<br />

errichtete »Heiligtum« nicht betreten,<br />

das ein Vorbild oder Abbild des<br />

»wahren« Heiligtums war, »sondern …<br />

den Himmel selbst«. Dort erscheint er<br />

»vor dem Angesicht Gottes für uns«.<br />

Es ist schwierig zu verstehen, warum<br />

jemand das Urbild verlassen und zur<br />

Kopie zurückkehren wollte, warum jemand<br />

den großen Hohenpriester verlassen<br />

will, der im himmlischen Heiligtum<br />

dient, um zu den Priestern Israels zurückzukehren,<br />

die in einem symbolischen<br />

Zelt dienen.<br />

9,25 Der Herr Jesus brachte keine<br />

wiederholten Opfer dar, »wie der«<br />

aaronitische »Hohepriester« es tun mußte.<br />

Der ging an einem Tag des Jahres, d. h.<br />

am großen Versöhnungstag, »in das Heiligtum«<br />

hinein, und opferte nicht sein<br />

eigenes Blut, sondern das von Opfertieren.<br />

9,26 Wenn Christus wiederholte<br />

Opfer dargebracht hätte, dann hätte das<br />

wiederholtes Leiden bedeutet, weil sein<br />

Opfer sein eigenes Leben war. Es ist<br />

undenkbar, daß er die Schmerzen von<br />

Golgatha immer wieder »von Grundlegung<br />

der Welt an« hätte erleiden müssen!<br />

Und unnötig dazu!<br />

Unter dem <strong>Neuen</strong> Bund haben wir:<br />

1. Abgeschlossenheit – »Er ist einmal …<br />

geoffenbart« worden. Sein Werk muß<br />

nicht wiederholt werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!