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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Hohepriester« (wahrscheinlich Kaiphas)<br />

und seine sadduzäischen Freunde waren<br />

erbost, daß diese fanatischen Jesusjünger<br />

einen solchen Einfluß auf das Volk hatten.<br />

Sie fürchteten jede Bedrohung ihrer<br />

ausschließlichen Rolle als religiöse Führer,<br />

und verachteten insbesondere die<br />

Predigt von einer leiblichen Auferstehung,<br />

die sie natürlich voller Vehemenz<br />

leugneten.<br />

Da sie kein anderes Mittel als das der<br />

Gewalt gegen »die Apostel« hatten, nahmen<br />

sie sie fest und »setzten sie in öffentlichen<br />

Gewahrsam«. In dieser Nacht<br />

»führte . . . ein Engel des Herrn . . . sie<br />

hinaus« aus dem Gefängnis und gab<br />

ihnen den Auftrag: »Geht und stellt euch<br />

hin und redet im Tempel zu dem Volk<br />

alle Worte dieses Lebens!« Lukas erwähnt<br />

dieses wunderbare Eingreifen<br />

durch einen Engel ohne besonderes Erstaunen.<br />

Wenn die Apostel vielleicht<br />

selbst erschrocken waren, so haben wir<br />

jedoch keine Aufzeichnung darüber.<br />

Der Engel bezeichnete den christlichen<br />

Glauben als »dieses Leben«. Es handelt<br />

sich hier eben nicht um ein Bekenntnis<br />

oder eine Anzahl von Dogmen, sondern<br />

um ein Leben – das Auferstehungsleben,<br />

das der Herr Jesus allen schenkt,<br />

die auf ihn vertrauen.<br />

Bei Tagesanbruch waren die Apostel<br />

wieder im »Tempel und lehrten«. In der<br />

Zwischenzeit hatte der Hohepriester mit<br />

dem »Hohen Rat« (dem Sanhedrin) und<br />

dem Senat (»die ganze Ältestenschaft«)<br />

ein Konklave gehalten und wartete darauf,<br />

daß ihm die Gefangenen vorgeführt<br />

werden sollten.<br />

5,22-25 Die verwirrten »Diener« hatten<br />

dem Gericht zu berichten, daß »im<br />

Gefängnis« alles in Ordnung war – nur<br />

die Gefangenen fehlten! »Die Türen«<br />

waren »mit aller Sorgfalt verschlossen«,<br />

und »die Wachen« standen auf ihrem<br />

Posten, doch die Gefangenen waren weg.<br />

Ein wahrlich niederschmetternder Bericht!<br />

»Was wird daraus nur werden?«<br />

fragte sich »der Hauptmann des Tempels<br />

wie auch die Hohenpriester«: »Wie weit<br />

wird diese Volksbewegung noch gehen?«<br />

Da wurden ihre Fragen durch<br />

Apostelgeschichte 5<br />

einen Boten unterbrochen, der ankündigte,<br />

daß die Entflohenen zurück an<br />

ihrem alten Platz »im Tempel waren«<br />

und das Volk lehrten! Wir müssen ihren<br />

Mut bewundern, und wir müssen diese<br />

Fähigkeit der ersten Gemeinde wiedererlangen,<br />

bis aufs Äußerste für unsere<br />

Überzeugung einzustehen.<br />

5,26 Die »Diener« wandten keine<br />

Gewalt an, als sie nun die Apostel vor<br />

den Rat brachten. »Sie fürchteten das<br />

Volk«, daß sie von ihm gesteinigt werden<br />

könnten, wenn sie sich gewaltsam an<br />

diesen Jesusjüngern vergriffen hätten,<br />

die jetzt vom gewöhnlichen Volk so<br />

geachtet wurden.<br />

5,27.28 Der Hohepriester führte das<br />

Wort. »Wir haben euch streng geboten, in<br />

diesem Namen nicht zu lehren.« Er vermied<br />

es absichtlich, den Namen unseres<br />

Herrn Jesus Christus in den Mund zu<br />

nehmen. »Ihr habt Jerusalem mit eurer<br />

Lehre erfüllt.« Dies war ein unfreiwilliges<br />

Kompliment für die Effektivität<br />

des apostolischen Dienstes. »Ihr ›wollt<br />

das Blut dieses Menschen auf uns bringen‹.«<br />

Doch die Juden hatten das schon<br />

getan, als sie schrieen: »Sein Blut komme<br />

über uns und über unsere Kinder!«<br />

(Matth 27,25)<br />

5,29-32 In einem früheren Bericht<br />

sahen wir, daß die Apostel um Freimut<br />

zur Verkündigung baten. Da Gott ihnen<br />

nun Mut gegeben hatte, konnten sie darauf<br />

bestehen, daß ihre Aufgabe war,<br />

»Gott mehr zu gehorchen als Menschen«.<br />

Sie erklären ganz einfach, daß Gott Jesus<br />

»auferweckt hat und daß Israel ihn<br />

»ermordet« hat, indem es »ihn ans Holz«<br />

gehängt hat. Doch dieser Gott hat ihn<br />

»durch seine Rechte <strong>zum</strong> Führer und<br />

Heiland erhöht«. Als solcher war er<br />

bereit, »Israel Buße und Vergebung der<br />

Sünden zu geben«. Zum Schluß fügen<br />

die Apostel noch ein Argument an, nämlich<br />

daß sie »Zeugen von diesen Dingen«<br />

seien, ebenso wie »der Heilige Geist, den<br />

Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen«,<br />

indem sie an seinen Sohn glauben.<br />

Die Worte »Gott . . . hat Jesus auferweckt«<br />

kann sich sowohl auf seine<br />

Menschwerdung als auch auf seine Auf-<br />

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