05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kolosser 1<br />

von Epaphras gelernt haben, und zwar<br />

»gegründet und fest«.<br />

Und wieder spricht Paulus davon,<br />

daß das Evangelium »der ganzen Schöpfung<br />

unter dem Himmel gepredigt worden<br />

ist«. Das Evangelium richtet sich an<br />

die gesamte Schöpfung, doch hat es noch<br />

nicht wirklich jedes Lebewesen erreicht.<br />

Paulus führt die weltweite Verkündigung<br />

des Evangeliums als Zeugnis seiner<br />

Echtheit an. Er sieht das in der Tatsache,<br />

daß es den Bedürfnissen der Menschen<br />

an jedem Ort angepaßt werden<br />

kann. Dieser Vers bedeutet nicht, daß<br />

jeder Mensch zu der Zeit das Evangelium<br />

gehört hatte. Es handelte sich nicht<br />

um eine vollendete Tatsache, sondern<br />

um einen Prozeß, der noch im Gange<br />

war. Auch war das Evangelium in die<br />

gesamte Welt der Bibel gelangt, d. h. in<br />

die Mittelmeerländer.<br />

Paulus spricht von sich selbst als<br />

»Diener«. Dieses Wort hat nichts Offizielles<br />

an sich. Es beschreibt kein erhabenes<br />

Amt, sondern eine niedrige Aufgabe.<br />

D. Der Dienst, der Paulus aufgetragen<br />

ist (1,24-29)<br />

1,24 Die letzten sechs Verse des ersten<br />

Kapitels beschreiben den Dienst des Paulus.<br />

Zunächst einmal wurde dieser<br />

Dienst in einer Atmosphäre des Leidens<br />

getan. Paulus schreibt aus dem Gefängnis<br />

und kann sagen, daß er sich jetzt »in<br />

den Leiden« für die Heiligen freut, d. h.<br />

um ihretwillen. Als Diener des Herrn<br />

Jesus Christus war er aufgerufen, unzählige<br />

Mühen, Verfolgungen und »Drangsale«<br />

zu erleiden. Das war für ihn ein<br />

Vorrecht – das Vorrecht, das zu erfüllen,<br />

was von den »Drangsalen des Christus«<br />

auf Erden »noch aussteht«. Was meint<br />

der Apostel damit? Zunächst kann dies<br />

sich nicht auf das Erlöserleiden Christi am<br />

Kreuz beziehen. Diese sind ein für allemal<br />

vollendet, und kein Mensch kann an<br />

ihnen jemals teilhaben. Doch es gibt eine<br />

Beziehung, in der der Herr Jesus noch<br />

immer leidet. Als Saulus von Tarsus auf<br />

der Straße nach Damaskus zu Boden<br />

geworfen wurde, hörte er eine Stimme<br />

vom Himmel, die sagte: »Saul, Saul, was<br />

998<br />

verfolgst du mich?« Saul hatte nicht<br />

bewußt den Herrn verfolgt, er hatte nur<br />

die Christen verfolgt. Er lernte jedoch,<br />

daß er, als er die Gläubigen verfolgte,<br />

eigentlich ihren Erlöser verfolgte. Das<br />

Haupt im Himmel fühlt die Leiden seines<br />

Leibes auf Erden.<br />

Deshalb hält Paulus alle Leiden, die<br />

Christen um des Herrn Jesu willen ertragen<br />

müssen, für ein Teil der Leiden<br />

Christi, die »noch ausstehen«. Dazu<br />

gehören Leiden um der Gerechtigkeit<br />

willen, Leiden um seinetwillen (das<br />

Tragen seiner Schande), und um des<br />

Evangeliums willen.<br />

Doch die »Drangsale des Christus«<br />

sind nicht nur Leiden für Christus, sondern<br />

auch dieselbe Art von Leiden, wie sie<br />

der Erlöser erduldete, als er hier war,<br />

wenn auch in einem sehr viel geringerem<br />

Ausmaß.<br />

Die Leiden, die der Apostel »in« seinem<br />

»Fleisch« erduldete, geschahen<br />

»für« Christi »Leib«, d. h. für seine Gemeinde.<br />

Die Leiden von unerlösten Menschen<br />

sind in gewissem Sinne zwecklos.<br />

Es ist keinerlei höhere Würde mit ihnen<br />

verbunden. Sie sind nur ein Vorgeschmack<br />

auf die Schmerzen der Hölle,<br />

die dann für immer erlitten werden müssen.<br />

Das gilt jedoch nicht für die Leiden<br />

von Christen. Wenn sie für Christus leiden,<br />

dann leidet Christus auf eine sehr<br />

reale Weise mit ihnen.<br />

1,25 »Ihr Diener bin ich geworden.«<br />

Paulus hat diesen Ausdruck schon am<br />

Ende von Vers 23 benutzt. Nun wiederholt<br />

er ihn. Doch gibt es hier einen Unterschied<br />

in der Verwendung. Der Apostel<br />

hatte einen zweifachen Dienst: Erstens<br />

war er gesandt, das Evangelium zu predigen<br />

(V. 23) und zweitens war er gesandt,<br />

das wunderbare Geheimnis der<br />

Gemeinde zu lehren (V. 25). Es gibt hier<br />

eine Lehre für jeden echten Diener Christi.<br />

Es wird von uns nicht nur erwartet,<br />

durch das Evangelium Menschen zu<br />

Christus zu führen und sie dann zu verlassen,<br />

damit sie weiterkommen, so gut<br />

sie es eben vermögen. Von uns wird vielmehr<br />

erwartet, daß wir unsere evangelistischen<br />

Bemühungen darauf richten,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!