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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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seine bösen Pläne durchführte, freute er<br />

sich an Gewalttaten gegen die Gläubigen.<br />

Obwohl es aus den deutschen Worten<br />

nicht so deutlich hervorgeht, steigern<br />

sich die beschriebenen Sünder in den<br />

drei Worten »Lästerer, Verfolger, Gewalttäter«.<br />

Die erste Sünde ist allein eine<br />

Wortsünde. Die zweite beschreibt, daß er<br />

anderen wegen ihres Glaubens Leiden<br />

zufügte. Die dritte umfaßt dagegen die<br />

Vorstellung von Grausamkeit und Mißhandlung.<br />

»Aber« Paulus empfing Barmherzigkeit.<br />

Er erhielt nicht die Strafe, die er verdient<br />

hatte, »weil« er »unwissend im Unglauben«<br />

gehandelt hatte. Als er die<br />

Christen verfolgte, dachte er, er tue Gott<br />

einen Gefallen. Weil die Religion seiner<br />

Väter ihn die Verehrung des wahren Gottes<br />

gelehrt hatte, konnte er nur daraus<br />

schließen, daß der christliche Glaube<br />

dem ATlichen Glauben an Jahwe entgegengesetzt<br />

war. Mit allem Eifer und aller<br />

Kraft, derer er fähig war, versuchte er, die<br />

Ehre Gottes zu verteidigen, indem er die<br />

Christen umbrachte.<br />

Viele lehren, daß Eifer, Ernsthaftigkeit<br />

und Ehrlichkeit vor Gott das wichtigste<br />

sind. Doch das Beispiel des Paulus<br />

zeigt, daß Eifer allein nicht ausreicht.<br />

Denn wenn ein Mensch falsch handelt,<br />

dann verstärkt sein Eifer den Irrtum nur.<br />

Je eifriger er ist, desto mehr Unheil richtet<br />

er an!<br />

1,14 Paulus entging nicht nur der<br />

Strafe, die er eigentlich verdient hätte<br />

(Barmherzigkeit), sondern er empfing<br />

auch noch »überströmende« Freundlichkeit,<br />

die er nicht verdient hatte (»Gnade«).<br />

Wo seine Sünde überströmend<br />

wurde, wurde Gottes Gnade noch viel<br />

überschwenglicher (Röm 5,20).<br />

Die Tatsache, daß die »Gnade« des<br />

Herrn an Paulus nicht verschwendet<br />

war, wird durch die Worte »mit Glauben<br />

und Liebe, die in Christus Jesus sind«<br />

angezeigt. Die Gnade, die Paulus empfing,<br />

wurde von »Glauben und Liebe, die<br />

in Christus Jesus sind«, begleitet. Diese<br />

Aussage könnte natürlich bedeuten, daß<br />

der Glaube und die Liebe ebenso wie die<br />

Gnade vom Herrn kamen. Doch die Be-<br />

1. Timotheus 1<br />

deutung scheint uns klarer, wenn wir<br />

diese Aussage so verstehen, daß Gottes<br />

Gnade von Paulus nicht zurückgewiesen<br />

wurde, sondern daß er darauf reagierte,<br />

indem er dem Herrn Jesus vertraute und<br />

den Gesegneten, den er vorher gehaßt<br />

hatte, nun liebte.<br />

1,15 Dies ist das erste der »gewissen<br />

Worte« in den Pastoralbriefen. »Das Wort<br />

ist gewiß«, weil es das Wort Gottes ist,<br />

der weder lügen noch sich irren kann.<br />

Die Menschen können dieser Aussage<br />

völlig vertrauen. Es wäre sogar äußerst<br />

töricht und unvernünftig, ihr nicht zu<br />

glauben. Die Aussage ist »aller Annahme<br />

wert«, weil sie auf alle anwendbar ist,<br />

und beschreibt, was Gott für alle Menschen<br />

getan hat und wie er die Gabe der<br />

Erlösung auf alle ausdehnt.<br />

Der Ausdruck »Christus Jesus« betont<br />

die Gottheit unseres Herrn. Der vom<br />

Himmel auf die Erde kam, war zunächst<br />

einmal Gott (»Christus«) und dann erst<br />

Mensch (»Jesus«). Die Präexistenz des<br />

Heilandes findet sich in den Worten »in<br />

die Welt gekommen«. Seine Existenz begann<br />

nicht erst in Bethlehem. Er hatte<br />

von aller Ewigkeit her beim Vater<br />

gewohnt, doch er kam als Mensch in die<br />

Welt, um eine besondere Aufgabe zu<br />

erfüllen. Der Kalender bezeugt uns, daß<br />

er kam, denn wir sprechen vom Jahr<br />

19.. n. Chr., oder dem Jahr des Herrn 19..<br />

Warum kam er? »Sünder zu erretten.« Er<br />

kam nicht, um gute Menschen zu erretten<br />

(es gab und gibt schließlich keine!).<br />

Auch wollte er nicht diejenigen retten,<br />

die das Gesetz vollkommen gehalten hatten<br />

(denn auch das hatte niemand<br />

geschafft).<br />

Hier kommen wir <strong>zum</strong> Hauptunterschied<br />

zwischen echtem Christentum<br />

und anderen Religionen. Falsche Religionen<br />

sagen dem Menschen, daß er etwas<br />

tun kann, um das Wohlwollen Gottes zu<br />

erlangen. Das Evangelium sagt dem<br />

Menschen, daß er ein Sünder ist, daß er<br />

verloren ist, daß er sich selbst nicht retten<br />

kann, und daß er nur dann in den Himmel<br />

kommen kann, wenn er das stellvertretende<br />

Werk des Herrn Jesus am Kreuz<br />

für sich in Anspruch nimmt. Die Art der<br />

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