05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ihnen die Gelegenheit gegeben zu zeigen,<br />

ob sie dem Wort des Herrn, wie Paulus<br />

es ihnen verkündigte, »gehorsam«<br />

wären. Er hatte ihnen damals nahegelegt,<br />

den Mann aus der Gemeinschaft auszuschließen.<br />

Genau das taten sie und erwiesen<br />

sich als wirklich »gehorsam«. Nun<br />

wollte Paulus, daß sie noch einen Schritt<br />

weiter gingen, nämlich daß sie den Mann<br />

wieder annahmen.<br />

2,10 J. B. Phillips hat Vers 10 so umschrieben:<br />

»Wenn Ihr jemandem vergebt,<br />

dann könnt ihr sicher sein, daß ich ihm<br />

auch vergebe. Wenn ich ihm persönlich<br />

etwas zu vergeben habe, dann vergebe<br />

ich ihm im Namen Christi.« Paulus will,<br />

daß die Heiligen wissen, daß er mit<br />

ihnen volle Gemeinschaft hat, wenn sie<br />

dem reuigen Sünder vergeben. Wenn er<br />

etwas »zu vergeben« hätte, so würde er<br />

es um der Korinther willen »vergeben«,<br />

und zwar so, als stehe er »vor dem Angesicht<br />

Christi«.<br />

Die Wichtigkeit, die dieser Brief der<br />

Gemeindezucht beimißt, zeigt, welche<br />

Bedeutung sie hat. Doch handelt es sich<br />

hier um ein Thema, das von vielen evangelikalen<br />

Gemeinden heute sehr vernachlässigt<br />

wird. Hier haben wir wieder<br />

einmal ein Gebiet, auf dem wir zwar<br />

betonen, daß wir an die Inspiration der<br />

Heiligen Schrift glauben, uns aber trotzdem<br />

weigern, ihr zu gehorchen, wenn<br />

uns etwas nicht gefällt.<br />

2,11 Genauso, wie die Gefahr besteht,<br />

daß eine Gemeinde keine Gemeindezucht<br />

übt, wenn es nötig ist, besteht die<br />

Gefahr, daß keine Vergebung gewährt<br />

wird, wenn jemand wirklich Buße getan<br />

hat. »Satan« ist immer bereit, solche<br />

Situationen mit seinen hinterhältigen<br />

Methoden auszunutzen. Im ersten Fall<br />

wird er das Zeugnis einer Gemeinde<br />

zunichte machen, wenn bekannt wird,<br />

daß dort Sünde toleriert wird, im zweiten<br />

Fall wird er die betroffene Person mit<br />

Traurigkeit überschütten, wenn eine Gemeinde<br />

sie nicht wieder aufnimmt. Wenn<br />

Satan jemanden nicht durch Sittenlosigkeit<br />

vernichten kann, dann versucht er,<br />

ihn durch übermäßige Traurigkeit niederzudrücken,<br />

die auf die Buße folgt.<br />

2. Korinther 2<br />

Sidlow Baxter sagt im Hinblick auf<br />

die Worte »denn seine Gedanken sind<br />

uns nicht unbekannt«:<br />

Satan hat alle möglichen Strategien auf<br />

Lager, um Menschen von der Wahrheit abzuwenden.<br />

Ein Sieb <strong>zum</strong> Sichten (Lk 22,31),<br />

»Anschläge« (Schl, wie in unserem Text),<br />

»Unkraut« <strong>zum</strong> »ersticken« (Matth 13,22),<br />

»Listen« <strong>zum</strong> überrumpeln (Eph 6,11), das<br />

Brüllen eines Löwen, um uns zu ängstigen<br />

(1. Petr 5,8), die Verkleidung eines Engels,<br />

um zu betrügen (2. Kor 11,14) und »Fallstricke«,<br />

um sie <strong>zum</strong> straucheln zu bringen<br />

(2. Tim 2,26). 4)<br />

2,12 Paulus nimmt noch einmal das<br />

Thema seiner geänderten Pläne auf, das<br />

er in Vers 4 verlassen hat. Er ist nicht<br />

nach Korinth gereist, wie er es vorher<br />

angekündigt hatte. Die vorhergehenden<br />

Verse haben erklärt, daß er Korinth deshalb<br />

nicht besuchte, weil er vermeiden<br />

wollte, daß dies im Geist strenger Ermahnung<br />

geschehen müsse. In den Versen<br />

12 bis 17 erklärt Paulus genau, was<br />

ihm an diesem wichtigen Punkt seines<br />

Dienstes begegnete. Wie schon vorher<br />

erwähnt, hatte Paulus Ephesus verlassen<br />

und reist in der Hoffnung »nach Troas«,<br />

dort Titus zu treffen und Nachrichten<br />

von Korinth zu erhalten. Als er nach Troas<br />

kam, wurde ihm »im Herrn … eine<br />

Tür aufgetan«, das »Evangelium Christi«<br />

zu predigen.<br />

2,13 Trotz dieser guten Gelegenheit<br />

war der »Geist« des Paulus besorgt.<br />

»Titus« war nicht da, um ihn zu treffen.<br />

Die Last der Gemeinde in Korinth lag<br />

Paulus schwer auf dem Herzen. Sollte er<br />

in Troas bleiben und das Evangelium von<br />

Christus predigen? Oder sollte er nach<br />

Mazedonien weiterreisen? Er traf seine<br />

Entscheidung, denn er fuhr nach »Mazedonien«.<br />

Man fragt sich, wie die Korinther<br />

reagierten, als sie diese Worte lasen.<br />

Erkannten sie vielleicht mit ein wenig<br />

Beschämung, daß es ihr Verhalten gewesen<br />

war, das solche Ruhelosigkeit im<br />

Leben des Paulus verursacht hatte und<br />

dazu führte, daß er eine wundervolle<br />

Gelegenheit, das Evangelium zu predigen,<br />

ausließ, nur um zu erfahren, wie es<br />

ihnen geistlich ging?<br />

787

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!