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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Jakobus 5<br />

werden sich Motten hineinsetzen. Für<br />

Jakobus ist es eine Sünde, Kleidung so<br />

aufzuhäufen, während andere Menschen<br />

sie dringend nötig hätten.<br />

5,3 »Euer Gold und Silber ist verrostet,<br />

und ihr Rost wird <strong>zum</strong> Zeugnis sein<br />

gegen euch und euer Fleisch fressen wie<br />

Feuer«, fährt er fort. Gold und Silber<br />

rosten normalerweise nicht, aber sie werden<br />

matt und stumpf, und unter schlechten<br />

Lagerbedingungen konnten sogar sie<br />

korrodieren. Statt ihr Geld <strong>zum</strong> Arbeiten<br />

zu bringen, die Hungrigen zu speisen,<br />

die Armen zu kleiden, für die Kranken<br />

Medizin zu kaufen und das Evangelium<br />

zu verbreiten, sparten sie ihr Geld für<br />

»schlechte Tage« auf. Damit ist niemandem<br />

geholfen, und schließlich verdirbt<br />

der Reichtum.<br />

Rost ist hier ein Bild für Mißbrauch<br />

und Vergänglichkeit. Er wird gegen die<br />

Reichen Zeugnis ablegen. Wenn das für<br />

die Reichen zu Jakobus’ Zeiten galt, wieviel<br />

mehr wird es dann für die Gläubigen<br />

unserer Tage gelten? Wie werden wir<br />

verurteilt werden, wenn wir die Mittel<br />

gehabt haben, das Evangelium zu verbreiten<br />

und sie nicht dazu verwendet<br />

haben? Wenn wir materiellen Reichtum<br />

aufgehäuft haben, während er doch viel<br />

besser für die Errettung verlorener Seelen<br />

hätte benutzt werden können? Der<br />

Ausdruck »der Rost … wird euer Fleisch<br />

fressen wie Feuer« bedeutet, daß das Versagen<br />

der Reichen, daß sie ihren Reichtum<br />

nicht <strong>zum</strong> Nutzen anderer verwendet<br />

haben, sie zu schlimmsten Leiden<br />

und Reue führen wird. Wenn ihnen<br />

schließlich die Augen für die Grausamkeit<br />

ihrer Selbstsucht und ihrer Habgier<br />

aufgehen (teurer Schmuck, elegante Kleidung,<br />

luxuriöse Häuser und Wohnungen,<br />

teure Autos), dann wird das eine<br />

schlimme, schmerzliche Erfahrung sein.<br />

5,4 Die zweite Sünde, die Jakobus<br />

angreift, ist die Erlangung von Reichtum,<br />

indem man die Arbeiter nicht ordentlich<br />

bezahlt. Die »Arbeiter, die die Felder<br />

geschnitten haben« wurden ihres rechtmäßigen<br />

Lohnes beraubt. Obwohl die<br />

Arbeiter dagegen reden mochten, waren<br />

sie doch recht hilflos, wenn sie Ausgleich<br />

1292<br />

verlangten. Sie hatten auf Erden niemanden,<br />

der ihre Sache ordentlich vertrat.<br />

Doch wurden ihre Rufe vom »Herrn<br />

Zebaoth« (Herr der Heerscharen) gehört.<br />

Der die Armeen des Himmels befehligt<br />

ist auch fähig, den niedergetrampelten<br />

Massen der Erde zu helfen. Der allmächtige<br />

Herr und Gott wird ihnen helfen<br />

und sie rächen. So verurteilt die Bibel<br />

nicht nur das Aufhäufen von Geld, sondern<br />

auch das Geldverdienen mit unlauteren<br />

Mitteln. Zu der Sünde, den Arbeitern<br />

nicht genügend Lohn zu zahlen, hätte<br />

Jakobus auch noch falsche Steuererklärungen,<br />

falsches Gewicht oder Maß,<br />

Bestechung von Beamten und Regierungsvertretern,<br />

lügnerische Werbung<br />

und falsche Kostenaufstellungen nennen<br />

können.<br />

5,5 Als nächstes prangert Jakobus das<br />

luxuriöse Leben der Reichen an. Teurer<br />

Schmuck, elegante Kleidung, erlesenste<br />

Speisen und luxuriöse Häuser – wie<br />

konnten sie nur all ihren Reichtum für<br />

sich selbst verschwenden, wo doch viele<br />

Menschen schwere Not leiden müssen?<br />

Oder, um es in unsere Zeit zu übersetzen,<br />

wie können wir den Überfluß und die<br />

Extravaganzen der Gemeinde und der<br />

Christenheit rechtfertigen? Wir leben in<br />

einer Welt, in der täglich Tausende den<br />

Hungertod sterben. Mehr als die Hälfte<br />

der Weltbevölkerung hat nie etwas von<br />

unserem Herrn Jesus Christus gehört.<br />

Wie können wir in einer solchen Welt<br />

Sportwagen, komfortable Limousinen<br />

und teure Yachten rechtfertigen? Wie<br />

können wir das Geld des Herrn in teuren<br />

Hotels, Gourmet-Restaurants und bei<br />

allen anderen Formen der Selbstverzärtelung<br />

verprassen? Die klare Lehre der<br />

Schrift, die schreiende Not der Welt, das<br />

Beispiel des Herrn und der einfache<br />

Instinkt des Mitgefühls sagen uns, daß es<br />

falsch ist, in Komfort, Luxus und Wohlergehen<br />

zu leben, solange es nur einen<br />

einzigen Menschen auf der Welt gibt, der<br />

das Evangelium noch nicht gehört hat.<br />

Wer »in Üppigkeit lebt« und in ungezügeltem<br />

Luxus schwelgt, wird mit<br />

denen verglichen, die ihre »Herzen<br />

mästen an einem Schlachttag« – wie Tie-

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