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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Die Worte Jesu in Vers 28 erinnern an<br />

die Worte des Gottesmannes John Knox<br />

(1514 – 1572), dessen Grabspruch lautet:<br />

»Hier liegt einer, der Gott so sehr fürchtete,<br />

daß er nie einen Menschen fürchtete.«<br />

10,29 Inmitten der schrecklichsten<br />

Anfechtungen sollten sich die Jünger der<br />

Fürsorge Gottes sicher sein. Der Herr<br />

Jesus verdeutlicht das an den überall<br />

vorhandenen Spatzen. Man konnte zwei<br />

dieser unbedeutenden Vögel für ein<br />

Kupferstück erwerben. Doch keiner von<br />

ihnen stirbt, ohne, daß der Vater es will,<br />

er es weiß oder dabei ist. Wie jemand einmal<br />

sagte: »Gott ist sogar beim Begräbnis<br />

eines Spatzen dabei.«<br />

10,30.31 Derselbe Gott, der sich persönlich<br />

für den kleinen Spatzen interessiert,<br />

zählt genau die Haare auf dem<br />

Haupt seiner Kinder. Eine Haarsträhne<br />

ist sicherlich wesentlich weniger wert als<br />

ein Spatz. Das zeigt, daß Gottes Kinder<br />

ihm noch viel wichtiger sind als viele<br />

Sperlinge. Wovor sollten sie sich also<br />

fürchten?<br />

10,32 Angesichts der eben geführten<br />

Überlegungen: Was kann vernünftiger<br />

sein, als daß die Jünger Christi ihn ohne<br />

Furcht vor den Menschen bekennen sollten?<br />

Jeder Spott oder jeder Tadel, den sie<br />

ertragen müssen, wird ihnen im Himmel<br />

reichlich belohnt, wenn Jesus sie vor seinem<br />

Vater bekennt. Das Bekenntnis zu<br />

Christus beinhaltet hier auch Hingabe an<br />

ihn als den Herrn und Retter und die<br />

daraus resultierende Anerkennung seiner<br />

Herrschaft durch das Leben und<br />

durch den Mund. Bei fast allen zwölf<br />

Jüngern führte das Bekenntnis <strong>zum</strong><br />

Herrn ins Martyrium.<br />

10,33 Verleugnung Christi auf Erden<br />

wird die Verleugnung durch Christus<br />

vor dem Vater, der in den Himmeln ist,<br />

nach sich ziehen. Christus in diesem Sinne<br />

zu verleugnen bedeutet, daß man sich<br />

weigert, Jesu Anspruch auf das eigene<br />

Leben anzuerkennen. Derjenige, dessen<br />

Leben praktisch sagt: »Ich habe dich nie<br />

gekannt« wird schließlich von ihm zu<br />

hören bekommen: »Ich habe dich nie<br />

gekannt.« Der Herr bezieht sich nicht auf<br />

eine zeitweilige Verleugnung seiner Per-<br />

Matthäus 10<br />

son unter Druck, wie im Falle des Petrus,<br />

sondern auf die Art der Verleugnung, die<br />

sich endgültig in einer Gewohnheit ausdrückt.<br />

D. Nicht Frieden, sondern das Schwert<br />

(10,34-39)<br />

10,34 Die Worte unseres Herrn müssen<br />

als sprachliches Bild verstanden werden,<br />

in dem die sichtbaren Ergebnisse seines<br />

Kommens als scheinbares Ziel seiner<br />

Ankunft umschrieben werden. Er sagt,<br />

daß er nicht gekommen sei, Frieden zu<br />

bringen, sondern das Schwert. In Wahrheit<br />

kam er jedoch, um Frieden zu<br />

machen (Eph 2,14-17). Er kam, damit die<br />

Welt durch ihn gerettet würde (Joh 3,17).<br />

10,35-37 Hier wird dagegen betont,<br />

daß, wann immer Menschen seine Nachfolger<br />

würden, ihre Familien sich gegen<br />

sie wenden würden. Einem bekehrten<br />

Vater würde von seinem Sohn Widerstand<br />

entgegengebracht werden, einer<br />

frommen Mutter von ihrer ungeretteten<br />

Tochter. Eine wiedergeborene Schwiegermutter<br />

würde von ihrer nicht wiedergeborenen<br />

Schwiegertochter gehaßt werden.<br />

So stehen Christen oftmals vor der<br />

Wahl zwischen Christus und der Familie.<br />

Keine natürlichen Bande dürfen den Jünger<br />

von der absoluten Treue <strong>zum</strong> Herrn<br />

abhalten. Der Retter muß wichtiger sein<br />

als Vater, Mutter, Sohn oder Tochter. Ein<br />

Preis der Jüngerschaft ist die Erfahrung<br />

von Spannung, Streit und Entfremdung<br />

von der eigenen Familie. Diese Feindschaft<br />

ist oftmals erbitterter als in anderen<br />

Lebensbereichen.<br />

10,38 Aber es gibt etwas, das noch<br />

eher als die Familie Christus seines rechtmäßigen<br />

Platzes im Leben eines Menschen<br />

berauben kann – das ist die Liebe<br />

<strong>zum</strong> eigenen Leben. Deshalb setzt Jesus<br />

hier hinzu: »Und wer nicht sein Kreuz<br />

aufnimmt und mir nachfolgt, ist meiner<br />

nicht würdig.« Das Kreuz war natürlich<br />

ein Hinrichtungsinstrument. Das Kreuz<br />

auf sich nehmen und Christus nachfolgen<br />

bedeutet, so hingegeben zu leben,<br />

daß sogar der Tod selbst kein zu hoher<br />

Preis dafür ist. Nicht alle Jünger müssen<br />

ihr Leben für ihren Herrn opfern, aber<br />

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