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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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L. Die Zeit vor dem Ende (21,12-19)<br />

21,12-15 Im vorhergehenden Abschnitt<br />

hat Jesus die Ereignisse unmittelbar vor<br />

dem Ende des Zeitalter beschrieben. Vers<br />

12 wird eingeleitet mit den Worten: »Vor<br />

diesem allem aber . . .« Wir glauben deshalb,<br />

daß die Verse 12-24 die Zeitspanne<br />

zwischen dem Halten der Rede und der<br />

zukünftigen Drangsalszeit beschreibt.<br />

Seine Jünger würden verhaftet und verfolgt<br />

werden und sie würden vor religiöse<br />

und weltliche Gerichte geschleppt<br />

und ins Gefängnis geworfen werden. Es<br />

mag ihnen wie eine Niederlage erscheinen,<br />

doch in Wirklichkeit würde der<br />

Herr all dies überwinden, um es »zu<br />

einem Zeugnis« für seine Herrlichkeit zu<br />

machen. Sie sollten ihre Verteidigungsworte<br />

nicht im voraus planen. Wenn die<br />

Stunde gekommen wäre, würde Gott<br />

ihnen besondere »Weisheit« geben, um<br />

so zu sprechen, daß ihre »Widersacher«<br />

völlig verblüfft wären.<br />

21,16-18 Es wird in den Familien Verrat<br />

geben, unerlöste »Verwandte« werden<br />

Christen verraten, und »einige« werden<br />

sogar für ihr Zeugnis für Christus<br />

getötet werden. Zwischen Vers 16 »und<br />

sie werden einige von euch töten« und<br />

Vers 18 »Und nicht ein Haar von eurem<br />

Haupt wird verloren gehen« besteht ein<br />

scheinbarer Widerspruch. Das kann nur<br />

bedeuten, daß zwar einige als Märtyrer<br />

für Christus sterben werden, daß sie<br />

jedoch geistlich vollständig bewahrt<br />

werden. Sie werden sterben, jedoch nicht<br />

verloren gehen.<br />

21,19 Vers 19 weist darauf hin, daß<br />

diejenigen, die geduldig für Christus leiden,<br />

statt ihn zu verleugnen, dadurch die<br />

Echtheit ihres Glaubens beweisen. Diejenigen,<br />

die wirklich errettet sind, werden<br />

unter allen Umständen treu und hingegeben<br />

sein. In einer Übersetzung heißt<br />

es: »Durch euer Ausharren werdet ihr<br />

euer Leben gewinnen.«<br />

M. Das Schicksal Jerusalems (21,20-24)<br />

21,20-24 Nun nimmt der Herr eindeutig<br />

das Thema der Zerstörung Jerusalems im<br />

Jahr 70 auf. Dieses Ereignis sollte dadurch<br />

angekündigt werden, daß die<br />

Lukas 21<br />

Stadt von römischen »Heerscharen umzingelt«<br />

würde.<br />

Die Christen der frühen Gemeinde – der<br />

des Jahres 70 – hatten ein besonderes Zeichen,<br />

das der Zerstörung Jerusalems und des<br />

Tempels vorausgehen sollte. »Wenn ihr aber<br />

Jerusalem von Heerscharen umzingelt seht,<br />

dann erkennt, daß seine Verwüstung nahe<br />

gekommen ist.« Dies sollte ein Zeichen für<br />

die Zerstörung Jerusalems sein, und auf dieses<br />

Zeichen hin sollten sie fliehen. Der<br />

Unglaube mag argumentieren, daß eine<br />

Flucht nicht möglich sei, wenn ein Heer die<br />

Stadt belagert, doch Gottes Wort irrt nie. Der<br />

Römische General zog seine Armee für eine<br />

kurze Zeit ab, so daß die gläubigen Juden die<br />

Gelegenheit zur Flucht nutzen konnten. Sie<br />

taten das und flohen an einen Ort namens<br />

Pella, wo sie bewahrt wurden. 58)<br />

Jeder Versuch, wieder in die Stadt zu<br />

gelangen, würde tödlich sein. Die Stadt<br />

sollte für ihre Ablehnung des Sohnes<br />

Gottes bestraft werden. »Schwangere«<br />

und »Stillende« würden ganz erheblich<br />

im Nachteil sein, weil sie gehindert wurden,<br />

dem Gericht Gottes zu entgehen,<br />

das er »über das Land« und »über das<br />

Volk« verhängt hatte. Viele würden<br />

erschlagen werden und die Überlebenden<br />

würden als Gefangene in andere<br />

Länder verschleppt werden.<br />

Der zweite Teil von Vers 24 ist eine<br />

bemerkenswerte Prophezeiung: Von diesem<br />

Zeitpunkt an »bis die Zeiten der<br />

Nationen erfüllt sein werden« soll Jerusalem<br />

der heidnischen Herrschaft unterstehen.<br />

Das bedeutet nicht, daß die Juden<br />

nicht für kurze Zeit über die Stadt herrschen<br />

könnten. Der Gedanke hier ist, daß<br />

Jerusalem immer wieder heidnischen<br />

An- und Übergriffen ausgesetzt sein<br />

werde, »bis die Zeiten der Nationen<br />

erfüllt sein werden«.<br />

Das NT unterscheidet zwischen dem<br />

»Reichtum der Nationen«, der »Vollzahl<br />

der Nationen« und den »Zeiten der<br />

Nationen«.<br />

1. Der Reichtum der Nationen (Röm<br />

11,12) bezieht sich auf die Vorrechtsstellung,<br />

die die Heiden gegenwärtig<br />

genießen, während Israel zeitweilig<br />

von Gott beiseite gesetzt ist.<br />

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