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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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sertaufe bekannt. Diese Taufe macht<br />

einen Menschen nicht <strong>zum</strong> Glied Christi<br />

oder Erben des Reiches Gottes. Sie ist die<br />

öffentliche Identifikation mit Christus,<br />

was Paulus hier als »Anziehen des Christus«<br />

bezeichnet. Genauso, wie ein Soldat<br />

sich selbst durch das Anziehen seiner<br />

Uniform als Mitglied der Armee kenntlich<br />

macht, so identifiziert sich der Gläubige,<br />

wenn er im Wasser »getauft« wird,<br />

als jemand, der zu Christus gehört.<br />

Durch diese Handlung erklärt er öffentlich<br />

seine Unterordnung unter die Führung<br />

und Autorität Christi. Er zeigt sichtbar,<br />

daß er ein Kind Gottes ist. Es ist<br />

sicher, daß der Apostel hier nicht aussagt,<br />

daß die Wassertaufe den Gläubigen<br />

mit Christus vereinigt. Das wäre ein eklatanter<br />

Verstoß gegen seine eben aufgestellte<br />

Lehre, daß die Erlösung nur durch<br />

den Glauben erlangt wird.<br />

Auch ist es unwahrscheinlich, daß<br />

Paulus sich hier auf die Geistestaufe<br />

bezieht, die den Gläubigen in den Leib<br />

Christi einfügt (1. Kor 12,13). Die Taufe<br />

mit dem Heiligen Geist ist unsichtbar.<br />

Nichts an dieser Taufe erinnert an ein<br />

öffentliches »Anziehen« Christi.<br />

Es handelt sich hier um eine Taufe auf<br />

Christus. Genauso, wie die Israeliten auf<br />

Mose getauft wurden, und sich dadurch<br />

mit ihm als ihrem Anführer identifizierten,<br />

so zeigen die Gläubigen, die heute<br />

auf Christus getauft werden, seine Anerkennung<br />

als rechtmäßigen Herrn über<br />

ihr Leben.<br />

Durch die Taufe zeigt der Gläubige<br />

auch, daß sein Fleisch samt seinen Versuchen,<br />

Gerechtigkeit zu erlangen, begraben<br />

ist. Er zeigt damit das Ende seines<br />

alten und den Beginn eines neuen Lebensstiles<br />

an. In der Wassertaufe bekannten<br />

die Galater, daß sie mit Christus gestorben<br />

und begraben waren. So, wie<br />

Christus dem Gesetz gestorben war, so<br />

waren auch sie für das Gesetz tot, und<br />

sollten von daher nicht mehr danach streben,<br />

unter dem Gesetz als Lebensregel zu<br />

stehen. Genau wie Christus durch seinen<br />

Tod die Unterscheidung in Jude und Heide<br />

aufgehoben hat, so sind auch sie solchen<br />

nationalen Unterschieden ge-<br />

Galater 3<br />

storben. Sie haben »Christus« in dem Sinne<br />

»angezogen«, daß sie nun ein völlig<br />

neues Leben führen – das Leben Christi.<br />

3,28 Das Gesetz unterschied zwischen<br />

den beiden Klassen »Juden« und<br />

»Heiden«. Zum Beispiel wird der Unterschied<br />

zwischen Jude und Heide in<br />

5. Mose 7,6 und 14,1.2 betont. In seinem<br />

Morgengebet dankte der Jude Gott, daß<br />

er ihn nicht als Heide, Sklave oder Frau<br />

erschaffen hat. »In Christus Jesus« verschwinden<br />

diese Unterschiede, d. h. soweit<br />

es um die Annahme durch Gott<br />

geht. Ein Jude wird dem Heiden nicht<br />

mehr vorgezogen, der Freie ist nicht<br />

höher geschätzt als der Sklave, und der<br />

Mann hat nicht mehr Privilegien als eine<br />

Frau. Alle stehen nun auf der gleichen<br />

Stufe, weil sie »in Christus Jesus« sind.<br />

Dieser Vers darf nicht mißbraucht<br />

werden, um etwas zu beweisen, dessen<br />

Bedeutung in ihm einfach nicht enthalten<br />

ist. Soweit es um das alltägliche<br />

Leben geht (einmal ganz abgesehen vom<br />

öffentlichen Dienst in der Gemeinde),<br />

erkennt Gott einen Unterschied zwischen<br />

Mann und Frau an. Das NT enthält für<br />

beide unterschiedliche Anweisungen,<br />

und es spricht auch Herren und Sklaven<br />

unterschiedlich an. Doch wenn es darum<br />

geht, Segen von Gott zu erlangen, so<br />

spielen diese Unterschiede keine Rolle.<br />

Das Großartige ist, daß wir »in Christus<br />

Jesus« sind (das bezieht sich auf unsere<br />

himmlische Stellung, nicht auf unseren<br />

irdischen Zustand). Vor Gott ist der gläubig<br />

gewordene Jude kein bißchen mehr<br />

wert als der bekehrte Heide! Govett sagt:<br />

»Alle Unterschiede, die das Gesetz<br />

machte, sind in dem gemeinsamen Grab<br />

verschlungen, das Gott bereitet hat.«<br />

Deshalb: Wie dumm ist es doch für Christen,<br />

sich heiligen zu wollen, indem man<br />

die Unterschiede betont, die Christus<br />

doch abgeschafft hat.<br />

3,29 Die Galater wurden zu dem<br />

Gedanken verführt, daß sie zu »Abrahams<br />

Nachkommenschaft« werden<br />

könnten, wenn sie das Gesetz hielten.<br />

Paulus zeigt, daß es anders ist. Christus<br />

ist der Nachkomme Abrahams, und das<br />

Erbe, das Abraham verheißen wurde,<br />

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