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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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2. Timotheus 4<br />

schub gewährt wurde. Doch der Prozeß<br />

ging weiter. Die Gefahr war nur zeitweilig<br />

abgewendet worden. Man hat versucht,<br />

in dem Löwen Nero oder Satan<br />

oder aber wirkliche wilde Tiere wiederzuerkennen.<br />

Vielleicht ist es einfacher,<br />

unter diesem Wort eher eine allgemeine<br />

Gefahr zu verstehen.<br />

4,18 Als der Apostel sagte, daß »der<br />

Herr« ihn »von jedem bösen Werk retten«<br />

würde, meint er damit nicht, daß<br />

ihm schließlich die Exekution erspart<br />

werden würde. Er wußte, daß die Zeit<br />

seines Todes nahe gekommen war (V. 6).<br />

Was meinte er dann? Zweifellos, daß der<br />

Herr ihn vor allem bewahren würde, das<br />

seine letzten Tage des Zeugnisses für ihn<br />

beschmutzen könnte. Der Herr würde<br />

ihn davor bewahren zu widerrufen, seinen<br />

Namen zu leugnen, sich feige zu verhalten<br />

und vor jeder anderen Form eines<br />

moralischen Zusammenbruchs.<br />

Nicht nur das, sondern Paulus war<br />

sich auch sicher, daß der Herr ihn »in<br />

sein himmlisches Reich hineinretten«<br />

würde. »Sein himmlisches Reich« bezieht<br />

sich nicht auf das Tausendjährige<br />

Reich Christi auf Erden, sondern auf den<br />

Himmel, wo die Herrschaft des Herrn<br />

vollkommen anerkannt ist.<br />

Hier bricht der Apostel in einen Lobpreis<br />

aus: »Ihm sei die Herrlichkeit in alle<br />

Ewigkeit!« »In alle Ewigkeit« heißt wörtlich<br />

»zu den Zeitaltern der Zeitalter«. Die<br />

Worte repräsentieren den stärksten Ausdruck<br />

der Ewigkeit, den die griechische<br />

Sprache kennt. Theoretisch gesehen gibt<br />

es in der Ewigkeit keine »Zeitalter«, doch<br />

weil der menschliche Geist keine Vorstellung<br />

von der Zeitlosigkeit hat, ist er<br />

gezwungen, Ausdrücke zu gebrauchen,<br />

die zeitliche Vorstellungen enthalten.<br />

4,19 Nun sendet Paulus Grüße an ein<br />

verheiratetes Paar, das oft mit ihm am<br />

Evangelium gedient hatte. »Priska« oder<br />

Priscilla »und Aquila« trafen ihn zuerst<br />

in Korinth. Später reisten sie mit ihm<br />

nach Ephesus. Sie lebten eine Zeit lang in<br />

Rom (Röm 16,3) und waren wie Paulus<br />

Zeltmacher.<br />

»Onesiphorus« ist schon in 1,16 erwähnt<br />

worden als jemand, der den Apo-<br />

1156<br />

stel oft erquickt hatte und sich seiner<br />

Gefangenschaft nicht geschämt hat.<br />

4,20 Vielleicht ist »Erastus« derselbe,<br />

der in Korinth Schatzmeister der Stadt<br />

war (Röm 16,23).<br />

»Trophimus« wird schon in Apostelgeschichte<br />

20,4 und 21,29 erwähnt. Er<br />

bekehrte sich in Ephesus und begleitete<br />

Paulus nach Jerusalem. Die Juden hier<br />

dachten, daß Paulus ihn mit in den Tempel<br />

genommen habe. Hier erfahren wir,<br />

daß Paulus ihn »in Milet krank zurückgelassen«<br />

hat. Diese Aussage ist wichtig,<br />

weil sie zeigt, daß der Apostel, obwohl er<br />

die Vollmacht zur Wunderheilung hatte,<br />

diese nicht immer benutzte. Die Wunderheilung<br />

ist nie ein Mittel persönlicher<br />

Bequemlichkeit, sondern eher ein Zeugnis<br />

für die Wahrheit des Evangeliums<br />

gegenüber ungläubigen Juden gewesen.<br />

4,21 Timotheus sollte sein Bestes tun,<br />

noch »vor dem Winter zu kommen«, weil<br />

das Wetter sonst größere Reisen schwierig<br />

oder unmöglich machte. Die wiederholten<br />

Aufforderungen an Timotheus,<br />

doch zu kommen, sind sehr rührend<br />

(s. 1,3.4; 4,9).<br />

Als nächstes finden wir Grüße an<br />

Timotheus von »Eubulus und Pudens<br />

und Linus und Klaudia und« allen Brüdern.<br />

Diese Namen mögen relativ unwichtig<br />

sein, doch sind sie eine rührende<br />

Erinnerung daran, wie Rodgers sagt, daß<br />

»eine der besonderen Freuden und Vorrechte<br />

des christlichen Dienstes in der<br />

Art besteht, wie Freundschaften entstehen<br />

und vertieft werden«.<br />

4,22 Und nun bringt Paulus seinen<br />

letzten Brief zu einem Ende. Er spricht<br />

insbesondere zu Timotheus und sagt:<br />

»Der Herr Jesus Christus 31)<br />

sei mit deinem<br />

Geist!« Dann spricht er alle an, die<br />

bei Timotheus waren, als er den Brief<br />

erhielt: »Die Gnade sei mit euch! Amen«<br />

(LU1912).<br />

Hier legt Paulus seinen Stift nieder.<br />

Der Brief ist fertig, sein Dienst beendet.<br />

Doch der Duft seines Lebens und Zeugnisses<br />

bleibt, und wir werden ihn einst<br />

wieder treffen und mit ihm über die<br />

großen Themen des Evangeliums und<br />

der Gemeinde sprechen können.

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