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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Das wahre Wesen Gottes hat noch<br />

»keiner der Menschen gesehen« noch<br />

»kann« ihn ein Mensch »sehen«. Im AT<br />

sahen die Menschen Erscheinungen Gottes,<br />

die man auch »Theophanien« nennt.<br />

Im NT hat Gott sich selbst vollkommen<br />

in der Person seines geliebten Sohnes,<br />

des Herrn Jesus Christus, offenbart.<br />

Doch noch immer gilt, daß Gott selbst<br />

sterblichen Augen unsichtbar bleibt.<br />

Diesem Einen nun gebührt »Ehre und<br />

ewige Macht«, und Paulus schließt seine<br />

Ermahnung an Titus mit diesem Lobpreis<br />

Gottes.<br />

6,17 Paulus hat schon vorher ausführlicher<br />

über die Menschen gesprochen,<br />

die gerne reich werden möchten. Hier<br />

spricht er nun von denen, die schon zu<br />

»den Reichen« gehören. Timotheus soll<br />

ihnen »gebieten, nicht hochmütig zu<br />

sein«. Das ist eine Versuchung der Reichen.<br />

Sie sehen schnell auf die herab, die<br />

nicht viel Geld haben und meinen, sie<br />

seine ungeschlacht, unkultiviert und<br />

nicht besonders schlau. Das stimmt natürlich<br />

nicht notwendigerweise. Großer<br />

Reichtum ist im NT kein Zeichen von<br />

Gottes besonderem Segen, wie es im AT<br />

der Fall war. Während unter dem Gesetz<br />

Reichtum ein Zeichen göttlichen Wohlgefallens<br />

war, liegt die große Segnung<br />

des neuen Zeitalters im Leiden.<br />

Die »Reichen« sollten ihre »Hoffnung«<br />

nicht »auf die Ungewißheit des<br />

Reichtums … setzen«. Geld hat die Tendenz,<br />

Flügel zu bekommen und davonzufliegen.<br />

Während große Vorräte den<br />

Anschein geben, Sicherheit zu bringen,<br />

bleibt doch die Tatsache bestehen, daß<br />

das einzig Verläßliche in dieser Welt das<br />

Wort Gottes ist.<br />

Deshalb werden die Reichen ermahnt,<br />

»auf Gott« zu vertrauen, »der uns<br />

alles reichlich darreicht <strong>zum</strong> Genuß«.<br />

Einer der schlimmen Fallstricke des<br />

Reichtums ist es, daß es schwierig ist, sie<br />

zu besitzen, ohne auf sie zu vertrauen.<br />

Doch dies ist sogar eine Form des Götzendienstes.<br />

Man leugnet damit die Tatsache,<br />

daß Gott derjenige ist, »der uns<br />

alles reichlich darreicht <strong>zum</strong> Genuß«.<br />

Diese letztere Aussage ist keine Sanktio-<br />

1. Timotheus 6<br />

nierung eines Luxuslebens, sondern sagt<br />

einfach aus, daß Gott die Quelle wahrer<br />

Freude ist, und daß materielle Dinge dies<br />

nicht hervorbringen können.<br />

6,18 Der Christ wird daran erinnert,<br />

daß das Geld, das er besitzt, nicht sein<br />

Eigentum ist. Es wird ihm zur Verwaltung<br />

gegeben. Er ist dafür verantwortlich,<br />

es zur Verherrlichung Gottes und<br />

<strong>zum</strong> Segen seiner Mitmenschen einzusetzen.<br />

Er sollte es zu »guten Werken«<br />

benutzen und bereit sein, es mit Bedürftigen<br />

zu teilen.<br />

Die Lebensregel des John Wesley lautete:<br />

»Tue soviel Gutes, wie du kannst,<br />

mit allen Mitteln, mit denen du es<br />

kannst, auf alle Arten, auf die du es<br />

kannst, an allen Orten, wo du es kannst,<br />

zu allen Zeiten, zu denen du es kannst,<br />

allen Leuten, denen du es kannst und<br />

solange du es kannst.«<br />

»Mitteilsam« sein heißt, daß man<br />

bereit sein sollte, sein Geld zu geben,<br />

wohin immer der Herr uns führen mag.<br />

6,19 Dieser Vers betont die Wahrheit,<br />

daß es für uns möglich ist, in diesem<br />

Leben unsere materiellen Güter auf solche<br />

Weise zu benutzen, daß sie Ewigkeitswerte<br />

erarbeiten. Indem wir unser<br />

Geld jetzt für das Werk des Herrn geben,<br />

»sammeln« wir uns »selbst eine gute<br />

Grundlage auf die Zukunft«. Auf diese<br />

Weise »ergreifen« wir »das wirkliche<br />

Leben«.<br />

6,20 Nun kommen wir zur letzten<br />

Ermahnung des Paulus an Timotheus. Er<br />

wird ermutigt, das ihm »anvertraute<br />

Gut« zu bewahren. Das bezieht sich<br />

sicherlich auf die wahren Lehren des<br />

christlichen Glaubens. Es geht hier nicht<br />

um die Frage der Seele des Timotheus<br />

oder seiner Errettung, sondern um die<br />

Wahrheit des Evangeliums von der Gnade<br />

Gottes. Wie Geld auf einer Bank sollte<br />

die Wahrheit, die Timotheus anvertraut<br />

war, »völlig und ganz und unverdorben«<br />

bewahrt werden.<br />

Er sollte alle »unheiligen leeren<br />

Reden und Einwände der fälschlich sogenannten<br />

Erkenntnis« meiden. »Leere<br />

Reden« ist törichtes Geschwätz über<br />

nutzlose Themen.<br />

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