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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Gott der Gott der Lebenden, nicht der<br />

Toten ist.<br />

Aber wie kommt das? Waren nicht<br />

Abraham, Isaak und Jakob schon gestorben,<br />

als Gott Mose erschien? Ja, ihre Leiber<br />

lagen im Grab in Machpela bei<br />

Hebron. Aber wie ist Gott dann der Gott<br />

der Lebenden?<br />

Es wird folgendermaßen argumentiert:<br />

1. Gott hat den Patriarchen Verheißungen<br />

bezüglich des Landes und des<br />

Messias gegeben.<br />

2. Diese Verheißungen wurden während<br />

ihrer Lebzeiten nicht erfüllt.<br />

3. Als Gott aus dem Dornbusch zu<br />

Mose sprach, lagen die Leiber der<br />

Patriarchen schon im Grab.<br />

4. Dennoch sprach Gott von sich als<br />

Gott der Lebendigen.<br />

5. Er muß seine Verheißungen an Abraham,<br />

Isaak und Jakob erfüllen.<br />

6. Deshalb ist die Auferstehung nach<br />

dem, was wir über den Charakter<br />

Gottes wissen, eine absolute Notwendigkeit.<br />

Darum erging das letzte Wort des<br />

Herrn an die Sadduzäer: »Ihr irrt sehr.«<br />

I. Das größte Gebot (12,28-34)<br />

12,28 Einer der Schriftgelehrten, der beeindruckt<br />

war, wie geschickt der Herr mit<br />

den Fragen seiner Kritiker umging, fragte<br />

Jesus nach dem wichtigsten Gebot. Das<br />

war eine ehrliche und – in gewisser Weise<br />

– des Lebens grundlegendste Frage. Er<br />

fragte wirklich nach einer festen Aussage<br />

des Hauptziels menschlicher Existenz.<br />

12,29 Der Herr Jesus zitierte zuerst<br />

das »Shema«, ein jüdisches Glaubensbekenntnis<br />

aus 5. Mose 6,4: »Höre, Israel:<br />

Der Herr, unser Gott, ist allein Herr.«<br />

12,30 Dann faßte er die Verantwortung<br />

des Menschen vor Gott zusammen:<br />

Gott mit dem gesamten Herzen, Seele,<br />

Verstand und Kraft zu lieben. Gott soll<br />

den ersten Platz im Leben eines Menschen<br />

haben. Keine andere Liebe darf die<br />

Liebe zu Gott verdrängen.<br />

12.31 Die zweite Hälfte der Zehn<br />

Gebote sagt uns, daß wir unseren Nächsten<br />

wie uns selbst lieben sollen. Wir sol-<br />

Markus 12<br />

len Gott mehr als uns selbst lieben und<br />

den Nächsten wie uns selbst. So ist das<br />

Leben, das sich wirklich lohnt, in erster<br />

Linie mit Gott und in zweiter Linie mit<br />

anderen beschäftigt. Gegenstände werden<br />

hier nicht erwähnt. Gott ist wichtig,<br />

und Menschen sind wichtig.<br />

12,32.33 Der Schriftgelehrte stimmte<br />

von Herzen zu und stellt deutlich fest,<br />

daß Liebe zu Gott und <strong>zum</strong> Nächsten<br />

wichtiger ist als irgendwelche Rituale. Er<br />

erkannte, daß Menschen sich religiösen<br />

Zeremonien unterziehen und ihre Frömmigkeit<br />

nach außen zeigen, aber dabei<br />

ohne persönliche innere Heiligung bleiben<br />

können. Er gab zu, daß Gott sowohl<br />

am äußeren als auch am inneren des<br />

Menschen interessiert ist.<br />

12,34 Als Jesus diese bemerkenswerte<br />

Einstellung hörte, konnte er dem Schriftgelehrten<br />

sagen, daß er »nicht fern vom<br />

Reich Gottes« sei. Echte Untertanen des<br />

Reiches versuchen nicht, Gott, ihre Mitmenschen<br />

oder sich selbst mit religiösen<br />

Formen zu betrügen. Sie wissen, daß<br />

Gott das Herz anschaut, und suchen ihn,<br />

um von ihm Reinigung von ihren Sünden<br />

und Kraft für ein ihm wohlgefälliges<br />

Leben zu erhalten.<br />

Danach »wagte es niemand mehr«,<br />

ihn in eine Falle zu locken, indem er hinterhältige<br />

Fragen stellte.<br />

J. Davids Sohn ist Davids Herr<br />

(12,35-37)<br />

12,35-37 Die Schriftgelehrten hatten<br />

immer gelehrt, daß der Messias aus der<br />

Erblinie Davids stammen würde. Obwohl<br />

das stimmte, war es doch nicht die<br />

ganze Wahrheit. So stellt Jesus nun seinerseits<br />

denen, die im Tempelvorhof um<br />

ihn versammelt waren, eine Frage. In<br />

Psalm 110,1 spricht David vom kommenden<br />

Messias als seinem Herrn. Wie konnte<br />

das sein? Wie konnte der Messias<br />

gleichzeitig Davids Sohn und Davids<br />

Herr sein? Für uns ist die Antwort klar.<br />

Der Messias war sowohl Mensch als<br />

auch Gott. Als Davids Sohn ist er ein<br />

Mensch. Als Gott aber ist er Davids Herr.<br />

»Die große Volksmenge hörte ihn<br />

gern.« Offensichtlich waren sie gewillt,<br />

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