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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Die Hausgemeinde ist wirklich für<br />

jede Kultur und jedes Land das Ideal.<br />

Und wenn wir die ganze Welt überblicken<br />

könnten, würden wir sicherlich<br />

viel mehr Gläubige sich in Wohnungen<br />

und Häusern treffen sehen, als auf jede<br />

andere Art.<br />

Im Gegensatz zu den heutigen imposanten<br />

Kathedralen, Kirchen und Gemeindehäusern<br />

– auch im Gegensatz zu<br />

der Menge der hochorganisierten Konfessionen,<br />

Missionsgesellschaften und kirchenähnlichen<br />

Gemeinschaften, machten<br />

die Apostel in der Apostelgeschichte<br />

nicht den Versuch, das Werk des Herrn in<br />

irgendeiner Weise zu organisieren. Die<br />

Ortsgemeinde war Gottes Einheit auf<br />

Erden, durch den der Glaube verbreitet<br />

wurde, und die Jünger waren zufrieden,<br />

innerhalb dieses Zusammenhanges zu<br />

arbeiten.<br />

In den letzten Jahren hat es geradezu<br />

eine organisatorische Explosion in der<br />

Christenheit gegeben, die einen schwindeln<br />

macht. Immer, wenn ein Gläubiger<br />

eine neue Idee hat, wie man die Sache<br />

Christi fördern könnte, gründet er eine<br />

neue Missionsgesellschaft, einen neuen<br />

Verein oder eine neue Institution!<br />

Ein Ergebnis davon ist, daß fähige<br />

Lehrer und Prediger der Gemeinde von<br />

ihren vorrangigen Aufgaben weggerufen<br />

werden, um Verwaltungsangelegenheiten<br />

zu erledigen. Wenn alle Verwaltungsmitarbeiter<br />

der Missionsgesellschaften<br />

auf dem Missionsfeld mitarbeiten<br />

könnten, würde die Personalnot dort<br />

gewaltig verringert.<br />

Ein anderes Ergebnis der immer neu<br />

entstehenden Organisationen sind die<br />

ungeheuren Geldsummen, die von der<br />

Verwaltung verschlungen werden, und<br />

so nicht für die direkte Missionsarbeit<br />

zur Verfügung stehen. In vielen christlichen<br />

Organisationen wird der größte Teil<br />

jeder gespendeten D-Mark in die Verwaltung<br />

gesteckt, anstatt in den ursprünglichen<br />

Zweck, zu dem die Organisation<br />

gegründet wurde.<br />

Organisationen behindern oft den<br />

großen Auftrag unseres Herrn. Jesus gab<br />

seinen Jüngern den Auftrag, die Jünger<br />

Apostelgeschichte 2<br />

alles zu lehren, was er ihnen geboten<br />

habe. Viele, die in christlichen Organisationen<br />

arbeiten, bemerken irgendwann,<br />

daß ihnen nicht erlaubt wird, die ganze<br />

Wahrheit Gottes zu lehren. Sie dürfen<br />

über Themen, die kontrovers diskutiert<br />

werden, nicht mehr sprechen, weil die<br />

Organisation fürchtet, ihre Spender zu<br />

verlieren, von denen sie lebt.<br />

Die Vermehrung christlicher Institutionen<br />

hat zu oft zu Spaltungen, Neid<br />

und Rivalität geführt, die das christliche<br />

Zeugnis sehr behindert haben.<br />

Man beachte, wieviele verschiedene<br />

Organisationen sich gleichen Themen widmen,<br />

sei es am Arbeitsplatz, daheim oder im<br />

Ausland. Alle konkurrieren um das begrenzte<br />

Personal und um die immer weniger werdenden<br />

finanziellen Mittel. Und man überdenke,<br />

wieviele dieser Organisationen ihr<br />

Dasein nur menschlicher Rivalität verdanken,<br />

während ihre öffentlichen Verlautbarungen<br />

meist den Willen Gottes zitieren (aus<br />

dem englischen Material des Bibellesebundes).<br />

Und es ist nur zu oft wahr, daß Organisationen<br />

immer wieder die Möglichkeit<br />

finden, sich zu verselbständigen,<br />

auch wenn sie schon lange niemandem<br />

mehr nützen. Die Mühlen der Verwaltung<br />

mahlen noch immer, auch wenn die<br />

Vision der Gründer und die Herrlichkeit<br />

einer einst dynamischen Bewegung<br />

längst verloren ist. Es war geistliche<br />

Weisheit, nicht primitive Naivität, die die<br />

ersten Christen davor bewahrte, menschliche<br />

Organisationen zu gründen, um<br />

mit ihnen das Werk des Herrn voranzutreiben.<br />

G. H. Lang schreibt:<br />

Ein sehr scharfsinniger Ausleger hat einmal<br />

gesagt, als er die apostolische Arbeitsweise<br />

mit unseren gewohnten modernen<br />

Arbeitsweisen verglich, daß wir »Missionswerke<br />

gründen, während die Apostel<br />

Gemeinden gründeten«. Der Unterschied ist<br />

wichtig und eindeutig. Die Apostel haben<br />

Gemeinden gegründet, und nichts anderes,<br />

weil für die angestrebten Ziele nichts anderes<br />

erforderlich war noch ebenso geeignet sein<br />

konnte. An jedem Ort, an dem sie arbeiteten,<br />

bildeten sie aus den Bekehrten eine Ortsgemeinde,<br />

mit Ältesten (immer mehrere, nie ein<br />

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