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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Matthäus 16 und 17<br />

16,28 Als nächstes machte er die verwirrende<br />

Aussage, daß einige, die dort<br />

mit ihm standen, »den Tod nicht<br />

schmecken« würden, ehe sie ihn und<br />

sein Reich kommen sehen würden. Das<br />

Problem, das sich hier natürlich ergibt,<br />

ist, daß alle diese Jünger gestorben sind<br />

und doch ist Christus noch nicht in<br />

Macht und Herrlichkeit gekommen, um<br />

sein Reich aufzurichten. Das Problem<br />

löst sich, wenn wir die Kapiteleinteilung<br />

einmal übersehen und die ersten acht<br />

Verse des nächsten Kapitels als Erklärung<br />

für diese rätselhafte Aussage betrachten.<br />

Diese Verse beschreiben die<br />

Vorgänge auf dem Berg der Verklärung.<br />

Petrus, Jakobus und Johannes sahen dort<br />

den verklärten Christus. Sie hatten wirklich<br />

das Privileg, Jesus schon jetzt in der<br />

Herrlichkeit seines Reiches zu sehen.<br />

Es ist gerechtfertigt, Jesu Verklärung<br />

als ein Vorbild seines kommenden Königreiches<br />

zu sehen. Petrus beschreibt<br />

das Ereignis als »die Macht und Ankunft<br />

unseres Herrn Jesus Christus« (2. Petr<br />

1,16). Die Macht und Ankunft des Herrn<br />

Jesus Christus ist seine Wiederkunft.<br />

Und Johannes spricht von dem Erlebnis<br />

auf dem Berg als die Zeit, als »wir seine<br />

Herrlichkeit angeschaut haben, eine<br />

Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom<br />

Vater« (Joh 1,14). Das erste Kommen<br />

Christi fand in Demut statt, sein zweites<br />

Kommen wird in Herrlichkeit erfolgen.<br />

So wurde die Vorhersage von Vers 28 auf<br />

dem Berg der Verklärung erfüllt. Petrus,<br />

Jakobus und Johannes sahen den Menschensohn,<br />

und zwar nicht länger als den<br />

demütigen Nazarener, sondern als den<br />

verherrlichten König.<br />

D. Die Vorbereitung der Jünger auf<br />

die Herrlichkeit: Die Verklärung<br />

(17,1-8)<br />

17,1.2 Sechs Tage nach dem Ereignis in<br />

Cäsarea Philippi führt Jesus Petrus, Jakobus<br />

und Johannes auf einen hohen Berg<br />

irgendwo in Galiläa. Viele <strong>Kommentar</strong>e<br />

betonen, daß diese sechs Tage eine Bedeutung<br />

haben. Gaebelein sagt z. B.:<br />

»Sechs ist die Zahl des Menschen, die<br />

Zahl, die die Werktage symbolisiert. Nach<br />

104<br />

sechs Tagen, d. h. nachdem die Arbeit und der<br />

Tag des Menschen vollendet ist, wird der Tag<br />

des Herrn kommen, das Reich der Himmel.«<br />

Wenn Lukas sagt, daß die Verklärung<br />

»etwa acht Tage« später geschah (9,28),<br />

dann zählt er den ersten und den letzten<br />

Tag und natürlich die dazwischenliegenden<br />

Tage. Weil acht die Zahl der Auferstehung<br />

und eines neuen Anfangs ist, ist<br />

es passend, daß Lukas das Reich mit<br />

einem Neubeginn gleichsetzt.<br />

Petrus, Jakobus und Johannes, die<br />

anscheinend eine dem Herrn sehr nahe<br />

Stellung hatten, hatten das Vorrecht, seine<br />

Verklärung zu sehen. Bis dahin war<br />

seine Herrlichkeit durch einen normalen<br />

menschlichen Körper verhüllt gewesen.<br />

Aber nun leuchtete sein Gesicht »wie die<br />

Sonne« und seine Kleider wurden strahlend<br />

hell, ein sichtbarer Beweis seiner<br />

Gottheit, ebenso wie die Wolke oder<br />

Schechina im AT die Gegenwart Gottes<br />

symbolisierte. Die Szene war eine Vorausschau<br />

auf die Erscheinung des Herrn,<br />

wenn er wiederkommen wird, um sein<br />

Reich zu bauen. Er wird dann nicht länger<br />

als das Opferlamm erscheinen, sondern<br />

als der Löwe aus Juda. Alle, die ihn<br />

sehen, werden ihn sofort als den Sohn<br />

Gottes, den König der Könige und Herrn<br />

der Herren erkennen.<br />

17,3 Dann erschienen Mose und Elia<br />

auf dem Berg und besprachen Jesu bevorstehenden<br />

Tod in Jerusalem (Lk 9,30.<br />

31). Mose und Elia vertreten eventuell die<br />

Heiligen des AT. Oder, wenn wir Mose<br />

als Vertreter des Gesetzes und Elia als<br />

Vertreter der Propheten nehmen, dann<br />

weisen beide Teile des AT auf die zukünftigen<br />

Leiden des Christus und die nachfolgende<br />

Herrlichkeit hin. Eine dritte<br />

Möglichkeit besteht darin, daß Mose, der<br />

durch den Tod in den Himmel kam, alle<br />

die vertritt, die von den Toten auferstehen<br />

werden, um ins Tausendjährige<br />

Reich zu kommen, während Elia, der<br />

durch Verwandlung in den Himmel kam,<br />

ein Bild für die ist, die das Reich durch<br />

die Verwandlung erreichen werden.<br />

Die Jünger Petrus, Jakobus und<br />

Johannes könnten für die neutestamentlichen<br />

Heiligen im allgemeinen stehen.

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