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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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sammen nehmen, finden wir, daß die<br />

Reihenfolge der Vorgänge nach Vine folgendermaßen<br />

war: Durch eine prophetische<br />

Äußerung wurde Paulus zu Timotheus<br />

als einem geführt, der auf besondere<br />

Weise für den Dienst geeignet sei.<br />

Durch die förmliche Handlung des Apostels<br />

hat der Herr Timotheus eine Gabe<br />

gegeben. Die Ältesten erkannten das an,<br />

was der Herr getan hat, indem sie ihm<br />

die Hände auflegten. Das letztere war<br />

nun weder eine Ordination noch die<br />

Übertragung einer Gabe oder kirchlichen<br />

Position. 6)<br />

Oder, wie Stock zusammenfaßt: »Die<br />

Gabe kam ›durch‹ die Hände des Paulus,<br />

nicht ›mit‹ den Händen der Ältesten.«<br />

1,7 Da Paulus selbst dem Märtyrertod<br />

entgegensah, nahm er sich die Zeit,<br />

Timotheus daran zu erinnern, daß »Gott<br />

… uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit«<br />

oder Feigheit gegeben hat. Es ist<br />

nicht an der Zeit, Angst oder Furcht zu<br />

empfinden.<br />

Doch Gott hat uns den Geist »der<br />

Kraft« gegeben. Wir haben unbegrenzte<br />

Kraft zu unserer Verfügung. Durch die<br />

Befähigung des Heiligen Geistes kann<br />

der Gläubige tapfer dienen, geduldig<br />

ertragen, siegreich leiden, und, wenn<br />

nötig, ebenso siegreich sterben.<br />

Gott hat uns auch einen Geist »der<br />

Liebe« gegeben. Es ist unsere Liebe zu<br />

Gott, die die Furcht austreibt und uns<br />

bereit macht, uns ganz Christus hinzugeben,<br />

was immer die Kosten sein mögen.<br />

Es ist unsere Liebe zu unseren Mitmenschen,<br />

die uns bereit macht, alle möglichen<br />

Arten von Verfolgung auf uns zu<br />

nehmen und sie mit Freundlichkeit zu<br />

vergelten.<br />

Schließlich hat uns Gott auch noch<br />

einen Geist der »Besonnenheit« oder Disziplin<br />

gegeben. Die Übersetzung »des<br />

gesunden Sinnes« (Elb Anm.) gibt den<br />

Gedanken nicht ganz exakt wieder. Man<br />

könnte meinen, es bedeute, daß ein<br />

Christ immer seelisch gesund sein müsse,<br />

daß er keine nervösen Zusammenbrüche<br />

haben dürfe oder andere psychische<br />

Krankheiten. Dieser Vers ist oft<br />

mißbraucht worden zu lehren, daß ein<br />

2. Timotheus 1<br />

Christ, der eng mit dem Herrn zusammenlebt,<br />

niemals seelisch krank werden<br />

könnte. Das ist jedoch keine schriftgemäße<br />

Lehre. Psychische Krankheiten<br />

können oftmals vererbt sein. Viele andere<br />

haben ihre Ursache in körperlichen<br />

Leiden, die in keiner Weise mit dem<br />

geistlichen Leben der betroffenen Person<br />

zu tun haben. Dieser Vers lehrt jedoch,<br />

daß Gott uns einen Geist der Selbstkontrolle<br />

oder Selbstzucht gegeben hat. Wir<br />

sollen überlegt handeln, und nicht übereilt,<br />

töricht oder spontan. Ganz gleich,<br />

wie widerwärtig unsere Umstände sein<br />

mögen, wir sollten ein ausgeglichenes<br />

Urteilsvermögen bewahren und nüchtern<br />

handeln.<br />

1,8 Timotheus wird aufgefordert, sich<br />

nicht zu schämen. In Vers 13 sagt Paulus<br />

aus, daß er selbst sich nicht schämt. Und<br />

schließlich lesen wir noch in Vers 16, daß<br />

Onesiphorus sich ebenfalls nicht<br />

schämte.<br />

Zu dieser Zeit war die Predigt des<br />

Evangeliums ein Verbrechen. Diejenigen,<br />

die öffentlich ihren Herrn und Heiland<br />

bezeugen wollten, wurden verfolgt.<br />

Doch sollte das Timotheus nicht aus der<br />

Ruhe bringen. Er sollte sich »des Zeugnisses<br />

unseres Herrn« nicht schämen,<br />

auch wenn das Leiden mit sich bringen<br />

würde. Auch sollte er sich nicht schämen,<br />

daß der Apostel Paulus im Gefängnis<br />

war. Schon hatten ihm einige Christen<br />

den Rücken gekehrt. Zweifellos<br />

fürchteten sie, daß sie, wenn sie sich mit<br />

ihm identifizierten, mit Verfolgung und<br />

sogar dem Tod rechnen müßten.<br />

Timotheus wurde ermahnt, seinen<br />

Anteil der Leiden »nach der Kraft Gottes«<br />

zu tragen, die mit dem »Evangelium«<br />

zusammenhängen. Er sollte nicht<br />

versuchen, der Schande auszuweichen,<br />

die damit vielleicht verbunden sein<br />

könnte, sondern mit Paulus zusammen<br />

diese Schande ertragen.<br />

1,9 Der Apostel hatte Timotheus ermutigt,<br />

eifrig zu sein (V. 6.7) und mutig<br />

(V. 8). Nun erklärt Paulus, warum das<br />

die einzig vernünftige Haltung ist. Die<br />

Erklärung findet sich in Gottes wundervollem<br />

Gnadenhandeln an uns. Zu-<br />

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