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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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2. Korinther 3<br />

Decke über dem Gesicht des Mose, doch<br />

nun »liegt eine Decke auf ihrem Herzen«,<br />

d. h. auf dem Herzen der Juden. Sie versuchen<br />

immer noch durch Tun Gerechtigkeit<br />

zu erlangen, und erkennen dabei<br />

nicht, daß das Werk durch den Erlöser am<br />

Kreuz von Golgatha schon längst vollbracht<br />

ist. Sie versuchen, ihre Erlösung<br />

durch eigenen Verdienst zu erlangen und<br />

erkennen nicht, daß das Gesetz sie völlig<br />

verurteilt und daß sie in die Arme des<br />

Herrn fliehen sollten, um dort Gnade und<br />

Barmherzigkeit zu empfangen.<br />

3,16 Das »es« aus Vers 16 kann sich<br />

entweder auf einen einzelnen Juden oder<br />

auf das gesamte Volk Israel beziehen. Doch<br />

ganz gleich, wer »sich <strong>zum</strong> Herrn wendet«<br />

und Jesus als den Messias annimmt,<br />

dem »wird die Decke weggenommen«<br />

und das Geheimnis ist gelöst. Dann geht<br />

ihm die Wahrheit auf, daß all die Vorbilder<br />

und Schatten des Gesetzes ihre Erfüllung<br />

in Gottes geliebtem Sohne, dem<br />

Messias Israels, gefunden haben. Wenn<br />

das Volk Israel jedoch im Mittelpunkt<br />

steht, dann bezieht sich der Vers auf<br />

einen noch zukünftigen Zeitpunkt, zu<br />

dem ein gläubiger Überrest sich »<strong>zum</strong><br />

Herrn« wenden wird, wie schon in Römer<br />

11,25.26.32 vorausgesagt wird.<br />

3,17 Paulus hat betont, daß Christus<br />

der Schlüssel <strong>zum</strong> AT ist. Hier betont er<br />

diese Wahrheit erneut, indem er sagt:<br />

»Der Herr aber ist der Geist.« »Geist«<br />

deuten die meisten als »Heiligen Geist«.<br />

Doch der Zusammenhang macht deutlich,<br />

daß der Herr der Geist des AT ist,<br />

genau wie »das Zeugnis Jesu der Geist<br />

der Weissagung« ist (Offb 19,10). Alle<br />

Bilder und Schatten des AT finden ihre<br />

Erfüllung in Christus. »Wo aber der<br />

Geist 16)<br />

des Herrn ist, ist Freiheit.« Das<br />

bedeutet, daß immer da, wo Jesus Christus<br />

als Herr oder Jahwe anerkannt wird,<br />

»Freiheit« ist, d. h. Freiheit von der Gebundenheit<br />

des Gesetzes, Freiheit von<br />

der Decke über der Schrift und Freiheit,<br />

Gottes Angesicht ohne die Decke dazwischen<br />

offen sehen zu dürfen.<br />

3,18 Im alten Bund war es nur Mose<br />

erlaubt, die Herrlichkeit des Herrn zu<br />

sehen. Unter dem neuen Bund haben<br />

794<br />

»wir alle« das Vorrecht »die Herrlichkeit<br />

des Herrn« zu »schauen«. Mose mußte<br />

sein Gesicht verhüllen, nachdem er mit<br />

den Menschen gesprochen hatte, doch<br />

wir dürfen ein »aufgedecktes Angesicht«<br />

haben. Wir können unser Gesicht »unverhüllt«<br />

lassen, indem wir Sünde bekennen<br />

und lassen und indem wir völlig<br />

ehrlich vor Gott und uns selbst sind. Wie<br />

ein alter Missionar in Indien einmal gesagt<br />

hat, müssen wir »den Schleier der<br />

Sünde fallen lassen, den Schleier des Vormachens,<br />

der Schauspielerei, alles Aufrichten<br />

falscher Fronten, alle Versuche,<br />

Kompromisse zu schließen, alle halbherzigen<br />

Maßnahmen, alles, was gleichzeitig<br />

Ja und Nein ist«.<br />

Der nächste Schritt besteht darin, daß<br />

wir »die Herrlichkeit des Herrn wie in<br />

einem Spiegel … schauen« (LU1984). Der<br />

Spiegel ist das Wort Gottes. Wenn wir in<br />

die Bibel schauen, dann sehen wir den<br />

Herrn Jesus in all seiner Herrlichkeit<br />

offenbart. Wir sehen ihn noch nicht von<br />

Angesicht zu Angesicht, sondern nur im<br />

Wort widergespiegelt.<br />

Wir sollten beachten, daß wir »die<br />

Herrlichkeit des Herrn« sehen. Paulus<br />

denkt hier nicht an die ethische Schönheit<br />

Jesu als Mensch hier auf Erden, sondern<br />

an seine gegenwärtige Herrlichkeit,<br />

die er zur Rechten Gottes besitzt. Die<br />

Herrlichkeit Christi besteht, wie Denney<br />

herausstellt, in folgendem:<br />

Er teilt den Thron des Vaters, er ist das<br />

Haupt der Gemeinde, der Eigner und Geber<br />

der Fülle göttlicher Gnade, der Richter der<br />

Welt, der Besieger aller feindlichen Mächte,<br />

derjenige, der für die Seinen eintritt, und<br />

kurz gesagt, der Inhaber aller Majestät, die<br />

zu seinem königlichen Amt gehört. 17)<br />

Wenn wir mit der Herrlichkeit des<br />

auferstandenen, aufgefahrenen und erhöhten<br />

Herrn Jesus Christus beschäftigt<br />

sind, »werden« wir »in dasselbe Bild …<br />

verwandelt«. Hier liegt, kurz gesagt, das<br />

Geheimnis der christlichen Heiligung –<br />

Beschäftigung mit Christus. Nicht die Beschäftigung<br />

mit dem eigenen Ich, denn<br />

das bringt nur Niederlage. Nicht die Beschäftigung<br />

mit anderen, denn sie bringt<br />

nur Enttäuschung. Doch durch die Be-

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