05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Scharen. Sie kommen unausweichlich.<br />

Jakobus schreibt nicht »falls ihr in mancherlei<br />

Versuchungen geratet«, sondern<br />

»wenn ihr …« Wir können Schwierigkeiten<br />

nicht ausweichen. Die Frage lautet<br />

nur: »Wie gehen wir damit um?«<br />

Es gibt mehrere mögliche Haltungen,<br />

die wir gegenüber diesen Erprobungen<br />

und Versuchungen des Lebens einnehmen<br />

können. Wir können uns gegen sie<br />

auflehnen (Hebr 12,5), indem wir eine<br />

Trotzhaltung einnehmen und uns dabei<br />

noch rühmen, daß wir uns aus eigener<br />

Kraft bis <strong>zum</strong> Sieg durchkämpfen werden.<br />

Auf der anderen Seite können wir<br />

unter dem Druck mutlos werden und<br />

sogar aufgeben (Hebr 12,5). Das ist reiner<br />

Fatalismus. Er führt dazu, daß wir die<br />

Tatsache in Frage stellen, daß der Herr<br />

für uns sorgt. Und drittens können wir<br />

murren und uns über unsere Probleme<br />

beklagen. Davor warnt uns jedoch Paulus<br />

in 1. Korinther 10,10. Eine vierte<br />

Möglichkeit besteht darin, sich dem<br />

Selbstmitleid zu überlassen, an niemanden<br />

anderen mehr als uns selbst zu denken<br />

und zu versuchen, bei anderen Mitleid<br />

zu erregen. Oder besser, wir können<br />

durch die Schwierigkeiten und Probleme<br />

des Lebens geschult werden. Wir können<br />

praktisch sagen: »Gott hat diese Anfechtung<br />

in meinem Leben erlaubt. Er hat<br />

sicher etwas Gutes mit mir vor. Ich weiß<br />

zwar nicht, was Gott damit bezweckt,<br />

aber ich will versuchen, es herauszufinden.<br />

Ich möchte, daß seine Ziele sich in<br />

meinem Leben erfüllen.« Da rät Jakobus:<br />

»Achtet es für lauter Freude, meine Brüder,<br />

wenn ihr in mancherlei Versuchungen<br />

geratet.« Lehnt euch nicht auf! Laßt<br />

euch nicht gehen! Freut euch! Diese Probleme<br />

sind keine Feinde, die dazu gemacht<br />

sind, euch zu zerstören. Sie sind<br />

Freunde, die euch helfen wollen, ein<br />

christusähnliches Wesen zu entwickeln.<br />

Gott versucht, in jedem seiner Kinder<br />

Christusähnlichkeit hervorzubringen.<br />

Dieser Vorgang beinhaltet notwendigerweise<br />

Leid, Frustration und Verwirrung.<br />

Die Frucht des Geistes kann nicht nur<br />

durch Sonnenschein hervorgebracht<br />

werden, es muß auch Wolken und Regen<br />

Jakobus 1<br />

geben. Versuchung ist niemals angenehm,<br />

sie ist schwierig zu ertragen und<br />

wir mögen sie nicht. Aber hinterher<br />

bringt sie »denen, die durch sie geübt<br />

sind, die friedsame Frucht der Gerechtigkeit«<br />

(Hebr 12,11). Wie oft hören wir<br />

Christen sagen, die gerade eine große<br />

Krise überstanden haben: »Es war eine<br />

sehr schwere Zeit, aber ich möchte sie<br />

gegen nichts in der Welt eintauschen.«<br />

1,3 Jakobus spricht von der »Bewährung<br />

eures Glaubens«. Er stellt den Glauben<br />

als ein Edelmetall dar, das vom Prüfer<br />

(Gott) auf Echtheit überprüft wird.<br />

Das Metall wird dem Feuer der Verfolgung,<br />

der Krankheit, des Leidens und<br />

des Kummers unterworfen. Ohne Probleme<br />

würden wir nie die Kunst des<br />

Ausharrens lernen. Sogar Weltmenschen<br />

erkennen, daß Probleme den Charakter<br />

stärken. Charles Kettering, ein bekannter<br />

Industrieller, sagte einst: »Probleme sind<br />

der Preis des Fortschritts. Bringen Sie mir<br />

bitte nur Probleme. Gute Nachrichten<br />

schwächen mich.«<br />

1,4 »Das Ausharren aber soll ein vollkommenes<br />

Werk haben«, sagt Jakobus.<br />

Wenn Probleme kommen, dann verzweifeln<br />

wir manchmal und suchen nach<br />

Gewaltmitteln, um die Versuchung abzukürzen.<br />

Ohne den Herrn zu befragen,<br />

was er uns durch diese Versuchung lehren<br />

wollte, rasen wir etwa <strong>zum</strong> Arzt,<br />

schlucken riesige Mengen Medikamente,<br />

um die Versuchung zu verkürzen. Indem<br />

wir das tun, kann es sein, daß wir Gottes<br />

Pläne mit unserem Leben durchkreuzen.<br />

Und es ist möglich, daß wir in Zukunft<br />

eine noch längere Versuchung ertragen<br />

müssen, damit er mit uns <strong>zum</strong> Ziel<br />

kommt. Wir sollten nicht die Abkürzung<br />

wählen, weil wir sonst das Ausharren nie<br />

lernen. Indem wir mit Gott zusammenarbeiten,<br />

werden wir zu reifen, wohlgeformten<br />

christlichen Persönlichkeiten,<br />

die keinen Mangel an geistlichen Segnungen<br />

haben.<br />

Wir sollten niemals niedergeschlagen<br />

oder mutlos werden, wenn wir Versuchungen<br />

durchleben müssen. Es gibt<br />

kein Problem, das für unseren Vater zu<br />

groß wäre. Solche Probleme werden uns<br />

1265

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!