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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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7,16 Wenn also sein gesunder Menschenverstand<br />

seine Handlungen verurteilt,<br />

dann ergreift er mit dem Gesetz Partei<br />

gegen sich selbst, weil auch das Gesetz<br />

diese Handlungen verurteilt. Deshalb<br />

gibt er letztlich zu, daß das Gesetz<br />

»gut ist«.<br />

7,17 Das führt zu dem Schluß, daß<br />

der Schuldige nicht der neue Mensch in<br />

Christus ist, sondern die verdorbene<br />

Sündennatur, die noch immer in ihm<br />

wohnt. Doch wir müssen hier sehr vorsichtig<br />

sein. Wir dürfen unsere Sünde<br />

nicht einfach entschuldigen, indem wir<br />

der uns innewohnenden »Sünde« die<br />

Schuld geben. Wir sind verantwortlich<br />

für unser Handeln, und wir dürfen diesen<br />

Vers nicht mißbrauchen, um den<br />

»Schwarzen Peter« weiterzureichen.<br />

Paulus will hier nur die Quelle seines<br />

sündigen Verhaltens nennen, es jedoch<br />

nicht entschuldigen.<br />

7,18 Es kann in der Heiligung keinen<br />

Fortschritt geben, wenn wir nicht lernen,<br />

was Paulus hier gelernt hat – »daß in mir,<br />

das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes<br />

wohnt«. Hier bedeutet »Fleisch« die verdorbene<br />

Sündennatur, die wir von Adam<br />

ererbt haben und die in jedem Gläubigen<br />

weiterhin existiert. Sie ist die Quelle alles<br />

Bösen, das ein Mensch tut. An dieser<br />

Sündennatur ist nichts Gutes.<br />

Die Erkenntnis befreit uns davon,<br />

jemals von dieser alten Natur etwas Gutes<br />

zu erwarten. Sie befreit uns von der<br />

Enttäuschung, wenn wir dort nichts Gutes<br />

finden. Und sie befreit uns von der<br />

Beschäftigung mit uns selbst. Wenn wir<br />

nur auf uns selbst sehen, werden wir keinen<br />

Sieg erfahren. Robert Murray<br />

McCheyne, dieser heilige Schotte, sagte,<br />

daß wir für jeden Blick, den wir auf uns<br />

selbst werfen, zehn auf Christus werfen<br />

sollten.<br />

Um die Hoffnungslosigkeit des Fleisches<br />

zu bestätigen, beklagt der Apostel,<br />

daß er zwar das Verlangen habe, das<br />

Richtige zu tun, aber nicht in sich selbst<br />

die Kraft findet, sein Verlangen in die Tat<br />

umzusetzen. Das Problem ist einfach,<br />

daß er den Anker in seinem eigenen Boot<br />

ausgeworfen hat.<br />

Römer 7<br />

7,19 So geht der Kampf zwischen den<br />

beiden Naturen weiter. Paulus merkt,<br />

daß er »das Gute«, das er gerne tun würde,<br />

nicht tut, und statt dessen »das Böse«<br />

tut, das er verachtet. Er steckt mitten in<br />

einem riesigen Wust von Widersprüchen.<br />

7,20 Wir können diesen Vers wie folgt<br />

umschreiben: »Wenn ich aber« (die alte<br />

Natur) »das, was ich« (die neue Natur)<br />

»nicht will, ausübe, so vollbringe nicht<br />

mehr ich« (die Person) »es, sondern die<br />

in mir wohnende Sünde«. Wir sollten<br />

hier noch einmal betonen, daß Paulus<br />

sich nicht selbst entschuldigt oder die<br />

Verantwortung abwälzt. Er beschreibt<br />

lediglich, daß er keine Befreiung von der<br />

in ihm wohnenden Sünde gefunden hat,<br />

und daß er, wenn er sündigt, es nicht auf<br />

Verlangen des neuen Menschen geschieht.<br />

7,21 Er findet nun in seinem Leben<br />

ein Prinzip oder »Gesetz« am Werk, das<br />

alle seine guten Absichten zunichte<br />

macht. Wenn er das Richtige tun will,<br />

dann endet es damit, daß er sündigt.<br />

7,22 Seine neue Natur jedoch freut<br />

sich »am Gesetz Gottes«. Er weiß, daß<br />

das Gesetz heilig und ein Ausdruck des<br />

Willens Gottes ist. Er möchte diesen Willen<br />

Gottes tun.<br />

7,23 Doch Paulus sieht in seinem<br />

Leben ein Prinzip am Werk, das dem Willen<br />

Gottes entgegensteht, das gegen die<br />

neue Natur ankämpft und ihn <strong>zum</strong> Gefangenen<br />

der in ihm wohnenden »Sünde«<br />

macht. George Cutting schreibt:<br />

Das Gesetz gibt ihm keine Kraft, auch<br />

wenn er sich nach seinem inwendigen Menschen<br />

an ihm erfreut. Mit anderen Worten, er<br />

versucht zu schaffen, was Gott schon zur<br />

Unmöglichkeit erklärt hat – nämlich das<br />

Fleisch <strong>zum</strong> Untertanen des Heiligen Gesetzes<br />

Gottes zu machen. Er erfährt, daß das<br />

Fleisch sich um Fleischliches kümmert, und<br />

daß es der Erzfeind des Gesetzes Gottes und<br />

sogar Gottes selbst ist. 25)<br />

7,24 Nun läßt Paulus seinen berühmten<br />

Stoßseufzer los. Er fühlt sich, als hätte<br />

er einen verwesenden Leib auf den<br />

Rücken gebunden. Dieser »Leib« ist natürlich<br />

die alte Natur in aller ihrer Verdorbenheit.<br />

In seiner Verzweiflung er-<br />

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