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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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das Wunder zu bestaunen, wie Gott für sie<br />

Werke tut.« 8)<br />

II. Dogmatisch: Paulus verteidigt die<br />

Rechtfertigung durch den Glauben<br />

(3,1-5,1)<br />

A. Die großartige Wahrheit des<br />

Evangeliums (3,1-9)<br />

3,1 Die Handlungsweise der Galater bewies,<br />

daß es ihnen an Verständnis mangelte.<br />

Wer sich von der Gnade dem Gesetz<br />

zuwendet, ist wie »bezaubert«. Es<br />

ist, als ob man von einem magischen<br />

Spruch eingenebelt ist und unausweichlich<br />

Lüge für Wahrheit hält. Wenn Paulus<br />

fragt: »Wer hat euch bezaubert?«, dann<br />

ist das »wer« im griechischen in der Einzahl<br />

(gr. tis) 9)<br />

, nicht in der Mehrzahl; vielleicht,<br />

weil Paulus daran denkt, daß<br />

Satan der Urheber dieser Irrlehre war.<br />

Paulus selbst hatte den Galatern »Jesus<br />

Christus als gekreuzigt« gepredigt und<br />

dabei betont, daß sie das Kreuz für<br />

immer vom Fluch und der Knechtschaft<br />

des Gesetzes befreien würde. Wie konnten<br />

sie dann <strong>zum</strong> Gesetz zurückkehren<br />

und so das Kreuz zunichte machen? Hatte<br />

diese Wahrheit nicht ganz praktisch<br />

von ihnen Besitz ergriffen?<br />

3,2 Eine Frage sollte ausreichen, um<br />

das gesamte Problem zu lösen. Sie sollten<br />

an die Zeit ihrer Bekehrung zurückdenken<br />

– an die Zeit, als der Heilige Geist in<br />

ihnen Wohnung nahm. Wie haben sie<br />

»den Geist … empfangen«? Durch Werke<br />

oder durch Glauben? Offensichtlich<br />

durch Glauben. Niemand hat je durch<br />

»Gesetzeswerke« den Heiligen Geist<br />

empfangen.<br />

3,3 Wenn sie schon die Erlösung nicht<br />

durch Werke erlangen konnten, konnten<br />

sie dann erwarten in der Heiligung oder<br />

in christlicher Reife zu wachsen, indem<br />

sie das Gesetz hielten? Wenn die Kraft<br />

des Heiligen Geistes notwendig war, sie<br />

zu erretten, wie konnten sie diesen Prozeß<br />

dann durch fleischliche Mittel fortführen?<br />

3,4 Als die Galater <strong>zum</strong> Glauben<br />

kamen, setzten sie sich schlimmsten Verfolgungen<br />

aus, vielleicht sogar durch<br />

Galater 2 und 3<br />

jüdische Zeloten, die das Evangelium der<br />

Gnade haßten. War dieses Leiden »vergeblich«?<br />

Bedeutete es nicht, daß ihre<br />

Verfolger recht hatten, wenn sie <strong>zum</strong><br />

Gesetz zurückkehrten? »Wenn es wirklich<br />

vergeblich ist!« Paulus spricht hier<br />

seine Hoffnung aus, daß sie doch noch<br />

<strong>zum</strong> Evangelium zurückkehren, für das<br />

sie einst gelitten haben.<br />

3,5 Es ist fraglich, ob mit »der« in Vers<br />

5 Gott, Paulus, oder jemand anders gemeint<br />

ist, der den Galatern zur Zeit der<br />

Abfassung des Briefes diente. Letztlich<br />

muß Gott gemeint sein, weil nur er »den<br />

Geist« darreichen kann. Doch in übertragenem<br />

Sinn könnte es sich auch um<br />

einen christlichen Mitarbeiter handeln,<br />

der das Werkzeug war, durch das Gott<br />

seinen Willen erfüllen konnte. Das würde<br />

uns ein sehr erhabenes Bild des christlichen<br />

Dienstes geben. Jemand hat einmal<br />

gesagt: »Jede echte christliche Mitarbeit<br />

gibt den Geist an andere weiter, es<br />

handelt sich wirklich um eine Austeilung<br />

des Geistes.«<br />

Wenn der Apostel hier von sich selbst<br />

spricht, dann denkt er vielleicht an die<br />

Wunder, die seine Predigt und das Gläubigwerden<br />

der Galater begleiteten<br />

(Hebr 2,4). Doch die Zeitform des Verbs<br />

legt uns nahe, daß hier von einem Ereignis<br />

die Rede ist, das zur Zeit der Abfassung<br />

geschah und nicht irgendwann in<br />

der Vergangenheit. Vielleicht bezieht sich<br />

Paulus auf Wundergaben, die der Heilige<br />

Geist einigen Gläubigen nach ihrer<br />

Bekehrung geschenkt hat, wie es in<br />

1. Korinther 12,8-11 beschrieben wird.<br />

»Tut er es aus Gesetzeswerken oder<br />

aus der Kunde des Glaubens?« Die Antwort<br />

lautet: »Aus der Kunde des Glaubens.«<br />

Die Tatsache, daß der Geist in uns<br />

Wohnung nimmt und an uns arbeitet,<br />

kann niemals verdient werden, sondern<br />

wird immer durch die Gnade gegeben<br />

und im »Glauben« empfangen. Deshalb<br />

sollten die Galater aus ihrer eigenen<br />

Erfahrung gelernt haben, daß der Segen<br />

durch den Glauben kommt, nicht durch<br />

Gesetzeswerke.<br />

Als zweiten Beweis zieht Paulus<br />

genau die Schriftstellen heran, die die<br />

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