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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Philipper 3<br />

führen. Sie geben, was sie ohne Probleme entbehren<br />

können. Ihre Gaben sind abgelegte<br />

Dinge, und wenn sie sie weggeben, so bluten<br />

sie nicht. Sie nehmen am Opfer teil, solange<br />

es das Leben nicht mit einbezieht. Wenn es<br />

um wirklich Wichtiges geht, so sind sie<br />

unauffindbar. Sie sind die ersten, die einen<br />

Sieg feiern, und sie geben willig ein wenig<br />

Geld für farbige Dekoration – für Plakate<br />

und Palmzweige, doch wenn das »Hurra«<br />

und »Hosianna« in drohendes Gemurmel<br />

umschlägt und Golgatha in Sicht kommt,<br />

dann stehlen sie sich heimlich davon. 16)<br />

Doch hier haben wir einen Apostel,<br />

der voller Freude diesem hohen und<br />

wichtigen Anspruch entgegensieht. Er ist<br />

fast ungeduldig, sein eigenes Blut im<br />

Dienste des Reiches Gottes vergossen zu<br />

sehen. Er ist ganz bereit, wenn es nötig<br />

sein sollte, sein Blut zu vergießen!<br />

In ähnlichem Sinne schrieb Hudson<br />

Taylor:<br />

Es ist unbedingt notwendig, daß wir uns<br />

selbst für das Leben der Welt hingeben …<br />

Zum Fruchttragen gehört Kreuztragen.<br />

»Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt<br />

und stirbt, so bleibt es allein.« Wir wissen,<br />

wie der Herr Jesus Frucht brachte – nicht<br />

nur, indem er sein Kreuz trug, sondern auch,<br />

indem er daran starb. Wieviel wissen wir von<br />

der Gemeinschaft in diesem Tod? Es gibt keine<br />

zwei Christusse: einen harmlosen für<br />

harmlose Christen, und einen leidenden für<br />

außergewöhnlich Gläubige. Es gibt nur einen<br />

Christus. Sind wir gewillt, in ihm zu bleiben<br />

und so Frucht zu bringen? 17)<br />

Schließlich sagt C. A. Coates dazu:<br />

Die Erkenntnis Christi in Herrlichkeit<br />

war das wichtigste Ziel von Paulus, und dieses<br />

Ziel konnte nicht erreicht werden, ohne<br />

daß in ihm das heftige Verlangen entstand,<br />

ihn an dem Ort einzuholen, wo er war. Von<br />

daher wendet sich eine Seele, die sich nach<br />

ihm sehnt, instinktiv dem Pfad zu, auf dem er<br />

diesen Ort der Herrlichkeit erreicht hat, und<br />

sehnt sich danach, diese Herrlichkeit auf dem<br />

Pfad zu erreichen, den auch er beschritten<br />

hat. Das Herz fragt: »Wie kam er in diese<br />

Herrlichkeit? Durch Auferstehung? Doch<br />

ging der Auferstehung nicht Leid und Tod<br />

voran?« Und dann fügt das Herz hinzu:<br />

»Nichts würde mich zufriedener machen, als<br />

970<br />

ihn auch in seiner Auferstehungsherrlichkeit<br />

zu erreichen, und zwar auf demselben Weg,<br />

den er dorthin gegangen ist.« Das ist der<br />

Geist der Märtyrer. Paulus wollte als Märtyrer<br />

den Pfad des Leidens und des Todes gehen,<br />

damit er die Auferstehung und die Herrlichkeit<br />

auf demselben Pfad erreichte wie sein<br />

geliebter Heiland, der sein Herz gewonnen<br />

hatte. 18)<br />

3,11 Hier werden wir wieder mit<br />

einem Auslegungsproblem konfrontiert.<br />

Sollen wir diesen Vers wörtlich verstehen,<br />

oder sollen wir ihn vergeistlichen.<br />

Verschiedene Erklärungen sind geboten<br />

worden, davon sind die wichtigsten:<br />

1. Paulus war sich nicht sicher, ob er<br />

von den Toten auferstehen würde,<br />

deshalb strengte er jeden Muskel an,<br />

damit er an der Auferstehung teilhaben<br />

könnte. Solch eine Ansicht ist<br />

jedoch völlig unsinnig. Paulus lehrte<br />

immer, daß man die Auferstehung<br />

als Geschenk und nicht als Ergebnis<br />

der eigenen Anstrengungen erhält.<br />

Außerdem schreibt er in 2. Korinther<br />

5,1-8, daß er sicher sei, an der Auferstehung<br />

teilzuhaben.<br />

2. Paulus spricht hier nicht von einer<br />

leiblichen Auferstehung, sondern<br />

von seinem Verlangen, ein Auferstehungsleben<br />

zu führen, während er<br />

noch hier auf Erden war. Wohl die<br />

meisten Kommentatoren sind dieser<br />

Ansicht.<br />

3. Paulus spricht von der leiblichen<br />

Auferstehung, doch er will hier keinen<br />

Zweifel an seiner eigenen Auferstehung<br />

ausdrücken. Er sagte vielmehr,<br />

daß er sich um die Leiden nicht<br />

kümmerte, die vor ihm auf dem Weg<br />

zur Auferstehung liegen würden. Er<br />

war bereit, durch schwere Versuchungen<br />

und Verfolgungen zu gehen,<br />

wenn diese zwischen seiner Gegenwart<br />

und seiner zukünftigen Auferstehung<br />

liegen sollten. Der Ausdruck<br />

»irgendwie« muß nicht notwendigerweise<br />

einen Zweifel beinhalten<br />

(s. Apg 27,12; Röm 1,10;11,14), sondern<br />

das große Verlangen oder die<br />

Erwartung, die nicht auf die Kosten<br />

achtet.

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