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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Epheser 6<br />

druck »irdische Herren« erinnert uns<br />

daran, daß der Vorgesetzte nur so weit<br />

urteilen darf, wie es um geistige oder<br />

körperliche Arbeit geht, doch er darf<br />

nicht in geistlichen Angelegenheiten befehlen<br />

oder das Gewissen verletzen.<br />

Zweitens sollten Diener ihren Herren<br />

gegenüber respektvoll sein. »Furcht und<br />

Zittern« bedeutet nicht, daß man feige<br />

Unterwürfigkeit und erbärmliche Angst<br />

zeigt, sondern daß man dem Herren den<br />

schuldigen Respekt erzeigt und sich<br />

fürchtet, den Herren und den Vorgesetzten<br />

zu erzürnen.<br />

Drittens sollte man den Dienst mit<br />

gutem Gewissen oder »in Einfalt« des<br />

»Herzens« tun. Wir sollten danach streben,<br />

wirklich für jede Stunde Arbeit, die<br />

wir bezahlt bekommen, auch 60 Minuten<br />

zu arbeiten.<br />

Außerdem sollte unsere Arbeit so<br />

geschehen, als würden wir sie für »Christus«<br />

tun. Diese Worte zeigen, daß es keine<br />

echte Unterscheidung zwischen dem<br />

weltlichen und dem geistlichen Bereich<br />

geben sollte. All unser Tun sollte auf ihn<br />

gerichtet sein – und wir sollten immer<br />

daran denken, daß wir ihn dabei ehren<br />

und ihm gefallen und andere zu ihm<br />

führen sollen. Die einfachsten und gewöhnlichsten<br />

Aufgaben unseres Lebens<br />

werden geadelt und ausgezeichnet, wenn<br />

wir sie zur Ehre Gottes tun – sogar der<br />

tägliche Abwasch. Das ist der Grund,<br />

warum einige christliche Frauen über<br />

ihrer Spüle dieses Motto stehen haben:<br />

»Hier wird dreimal täglich Gott gedient.«<br />

6,6 Wir sollten immer sorgfältig arbeiten,<br />

nicht nur, wenn der Chef gerade hinschaut,<br />

sondern im Bewußtsein, daß<br />

unser Herr immer zuschaut. Es liegt in<br />

unserem natürlichen Wesen, sobald uns<br />

der Chef den Rücken zukehrt, alles etwas<br />

langsamer laufen zu lassen, doch das ist<br />

eine Art der Unaufrichtigkeit. Die Maßstäbe,<br />

die ein Christ an seine Arbeit anlegt,<br />

sollten sich nicht entsprechend des<br />

Aufenthaltsortes des Chefs ändern. Ein<br />

Kunde drängte einmal einen christlichen<br />

Verkäufer, ihm mehr zu geben, als er bezahlte,<br />

und versicherte dabei, daß sein<br />

Chef es doch nicht sehen könne. Der Ver-<br />

942<br />

käufer antwortete: »Aber mein Herr<br />

schaut immer zu.« Als Diener Christi<br />

sollten wir »mit Gutwilligkeit als dem<br />

Herrn« dienen, d. h. mit dem Verlangen,<br />

ihm zu gefallen. Erdman sagt:<br />

Unsere Arbeit wird unermeßlich durch<br />

Überlegungen wie diese geadelt. Die Aufgabe<br />

des niedrigsten Sklaven wird ausgezeichnet,<br />

indem sie so ausgeführt wird, daß sie Christus<br />

gefällt, mit solcher Bereitschaft, gutem<br />

Willen und Eifer, der uns das Wohlwollen des<br />

Herrn erringt. 40)<br />

6,7 Außerdem sollten wir »mit Gutwilligkeit«<br />

dienen. Wir sollten nicht nach<br />

außen hin Einverständnis vortäuschen,<br />

wenn wir innerlich vor Ablehnung<br />

schäumen, sondern willig und freudig<br />

dienen. Auch wenn ein Herr anmaßend,<br />

beleidigend oder unvernünftig ist, können<br />

wir immer noch unsere Arbeit »als<br />

dem Herrn und nicht den Menschen«<br />

tun. Genau diese Art des übernatürlichen<br />

Verhaltens gibt in unserer heutigen<br />

Welt am deutlichsten Zeugnis.<br />

6,8 Ein großer Anreiz, alles so zu tun,<br />

als ob wir es direkt für Christus täten, ist<br />

die Verheißung, daß Gott solch gute<br />

Arbeit immer belohnen wird. Ob jemand<br />

»Sklave oder Freier« ist, ist dabei kein<br />

Unterschied. Der Herr sieht allen Dienst,<br />

den wir ihm tun, ob er nun angenehm<br />

oder weniger angenehm ist, und er wird<br />

jeden Arbeiter belohnen.<br />

Ehe wir den Abschnitt über die Sklaven<br />

verlassen, sollten wir noch einige<br />

Anmerkungen machen:<br />

1. Das NT verurteilt nicht die Sklaverei<br />

als solche. Es vergleicht sogar den<br />

gläubigen Christen mit einem Sklaven<br />

Christi (V. 6). Doch die Mißstände<br />

der Sklaverei sind immer dort verschwunden,<br />

wo das Evangelium hinkam<br />

– größtenteils durch eine moralische<br />

Erneuerung.<br />

2. Das NT hat mehr über Sklaven als<br />

über Könige zu sagen. Das kann ein<br />

Hinweis auf die Tatsache sein, daß<br />

nicht viele Weise, Mächtige oder Edle<br />

berufen sind (1. Kor 1,26). Wahrscheinlich<br />

findet man die meisten<br />

Christen in geringeren ökonomischen<br />

und sozialen Verhältnissen. Die hö-

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