05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

das Wort so, daß es diejenigen meint,<br />

deren Charakter genauso ist. Er wußte,<br />

auch wenn sie die Gräber der Propheten<br />

schmückten, planten sie bereits seinen<br />

Tod. Zweitens sagten sie, indem sie den<br />

toten Propheten solche Ehre erwiesen:<br />

»Die einzigen guten Propheten sind tote<br />

Propheten.« In diesem Sinne waren sie<br />

also echte Söhne ihrer Vorfahren.<br />

23,32 Dann fügte unser Herr hinzu:<br />

»Und ihr, macht nur das Maß eurer Väter<br />

voll!« Die Väter hatten sich das Maß des<br />

Mordes durch ihren Mord an den Propheten<br />

gefüllt. Die Schriftgelehrten und<br />

Pharisäer füllten es bis <strong>zum</strong> Rand, indem<br />

sie den Herrn Jesus und seine Nachfolger<br />

töteten, und so zu einem schrecklichen<br />

Höhepunkt führten, was ihre Väter<br />

begonnen hatten.<br />

23,33 An diesem Punkt spricht der<br />

Christus Gottes die donnernden Worte:<br />

»Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr<br />

dem Gericht der Hölle entfliehen?« Kann<br />

die menschgewordene Liebe solche vernichtenden<br />

Worte äußern? Ja, weil wahre<br />

Liebe auch gerecht und heilig sein muß.<br />

Das populäre Bild von Jesus als harmloser<br />

Reformer, der keines Gefühls als der<br />

Liebe fähig ist, ist unbiblisch. Liebe kann<br />

hart, aber sie muß immer gerecht sein.<br />

Es ist eine wichtige Tatsache, der wir<br />

uns erinnern sollten, daß diese verurteilenden<br />

Worte religiösen Führern gelten<br />

und nicht etwa Trunkenbolden oder Heruntergekommenen.<br />

In einem Zeitalter<br />

der Ökumene, in dem einige evangelikale<br />

Christen sich mit den erklärten Feinden<br />

des Kreuzes Christi zusammentun,<br />

ist es gut, das Beispiel Jesu zu bedenken<br />

und sich der Worte Jehus an Josaphat zu<br />

erinnern: »Sollst du so dem Gottlosen<br />

helfen und die lieben, die den Herrn hassen?«<br />

(2. Chron 19,2).<br />

23,34.35 Jesus sah nicht nur seinen<br />

eigenen Tod voraus, er sagte den Schriftgelehrten<br />

und Pharisäern auch offen, daß<br />

sie einige seiner Boten, die er senden würde,<br />

ermorden würden – Propheten und<br />

Weise und Schriftgelehrte. Einige, die<br />

dem Märtyrertod entgingen, würden in<br />

den Synagogen geschlagen und von Stadt<br />

zu Stadt verfolgt werden. So würden die<br />

Matthäus 23<br />

religiösen Führer Israels die angesammelte<br />

Schuld der Geschichte des Märtyrertums<br />

auf sich laden. Auf sie würde »alles<br />

gerechte Blut, das auf der Erde vergossen<br />

wurde, von dem Blut Abels, des Gerechten,<br />

bis zu dem Blut Zacharias« kommen,<br />

dessen gewaltsamer Tod in 2. Chronika<br />

24,20.21 geschildert wird, dem letzten<br />

Buch des hebräischen AT.<br />

23,36 Die Schuld der gesamten Vergangenheit,<br />

sollte über das Geschlecht<br />

oder die Rasse kommen, von der Christus<br />

sprach, als ob alles vorhergehende<br />

Vergießen unschuldigen Blutes irgendwie<br />

im Tod des sündlosen Retters zusammengefaßt<br />

und zu seinem Höhepunkt<br />

geführt würde. Eine schreckliche Strafe<br />

würde über das Volk kommen, das seinen<br />

Messias ohne Grund haßte und ihn<br />

ans Verbrecherkreuz schlug.<br />

O. Jesus klagt über Jerusalem<br />

(23,37-39)<br />

23,37 Es ist von großer Bedeutung, daß<br />

das Kapitel, das sich mehr als jedes andere<br />

mit den Wehrufen des Herrn Jesus<br />

beschäftigt, mit seinen Tränen endet!<br />

Nach seiner bitteren Anklage gegen die<br />

Pharisäer klagt er über die Stadt, die ihre<br />

Chance vertan hat. Die Wiederholung<br />

des Namens »Jerusalem, Jerusalem« ist<br />

sehr gefühlsgeladen. Jerusalem hat seine<br />

Propheten getötet und Gottes Botschafter<br />

gesteinigt, und doch liebte der Herr<br />

die Stadt und hatte oft beschützend und<br />

liebevoll ihre Kinder zu sich versammelt<br />

– »wie eine Henne ihre Küken versammelt«<br />

– aber sie wollte nicht.<br />

23,38 Der Herr Jesus beendet seine<br />

Klage mit den Worten: »Siehe, euer Haus<br />

wird euch öde gelassen.« Zunächst ist<br />

mit dem Haus der Tempel gemeint, aber<br />

auch die Stadt Jerusalem und die Nation<br />

selbst könnten darin einbezogen sein. Es<br />

würde eine Zeitphase zwischen seinem<br />

Tod und seinem zweiten Kommen geben,<br />

in welcher das ungläubige Israel ihn<br />

nicht sehen würde (nach seiner Auferstehung<br />

ist der Herr nur noch von Gläubigen<br />

gesehen worden).<br />

23,39 Dieser Vers weist auf die Wiederkunft<br />

Christi voraus, wenn ein klei-<br />

131

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!