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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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als Hintergrund für die Beschreibung des<br />

schlimmeren Schicksals des Abgefallenen<br />

zu dienen. Wenn jemand »das Gesetz<br />

des Mose« gebrochen hatte, indem er ein<br />

Götzendiener wurde, starb er »ohne<br />

Barmherzigkeit«, wenn seine Schuld<br />

durch »zwei oder drei Zeugen« bewiesen<br />

werden konnte (5. Mose 17,2-6).<br />

10,29 Der Abgefallene ist nun einer<br />

viel »schlimmeren« Strafe würdig, weil<br />

er viel größere Vorrechte hatte. Die<br />

Schwere seiner Sünde sieht man an den<br />

drei Anklagen, die gegen ihn angeführt<br />

werden:<br />

1. Er hat »den Sohn Gottes mit Füßen<br />

getreten«. Nachdem er sich als Nachfolger<br />

Jesu ausgab, behauptet er nun<br />

steif und fest, daß er nichts mehr mit<br />

ihm zu tun haben will. Er leugnet,<br />

daß er Christus als Heiland nötig hat<br />

und leugnet ihn vor allem als Herrn<br />

seines Lebens.<br />

In Japan gibt es ein Kruzifix, das in<br />

Zeiten der Christenverfolgungen von<br />

der Regierung benutzt wurde. Es<br />

wurde auf die Erde gelegt, und jeder<br />

mußte auf das Gesicht des Gekreuzigten<br />

treten. Die Nichtchristen zögerten<br />

nicht, auf dieses Gesicht zu<br />

treten, die echten Christen weigerten<br />

sich jedoch und wurden getötet. Man<br />

sagt, daß das Gesicht Jesu von den<br />

Tritten der Menschen ganz zerkratzt<br />

und abgenutzt war.<br />

2. Er hat »das Blut des Bundes, durch<br />

das er geheiligt wurde, für gemein<br />

geachtet«. Er hält das »Blut« Christi<br />

für nutzlos und unheilig, das doch<br />

den <strong>Neuen</strong> Bund geschlossen hat. Er<br />

war durch dieses Blut in eine Stellung<br />

äußerlicher Bevorzugung gebracht<br />

worden. Durch seine Verbindung mit<br />

den Christen wurde er geheiligt, so<br />

wie ein ungläubiger Ehemann durch<br />

seine gläubige Frau geheiligt wird<br />

(1. Kor 7,14). Doch das bedeutet<br />

nicht, daß er gerettet war.<br />

3. Er hat »den Geist der Gnade geschmäht«.<br />

Der Geist Gottes hatte ihm<br />

Erleuchtung über die gute Nachricht<br />

gegeben, ihn der Sünde überführt<br />

und ihn auf Christus als die einzige<br />

Hebräer 10<br />

Zuflucht der Seele hingewiesen.<br />

Doch er hat den gnädigen »Geist …<br />

geschmäht«, indem er ihn und die<br />

von ihm angebotene Erlösung offen<br />

ausgeschlagen hat.<br />

10,30 Absichtliche Ablehnung des<br />

geliebten Sohnes Gottes ist eine äußerst<br />

schwere Sünde. Gott wird Gericht über<br />

alle halten, die sich ihrer schuldig gemacht<br />

haben. Er hat gesagt: »Mein ist die<br />

Rache, ich will vergelten« (vgl. 5. Mose<br />

32,35). »Rache« in diesem Sinne bedeutet<br />

volle Gerechtigkeit. Wenn Gott rächt,<br />

dann handelt es sich nicht um niedrige<br />

Rachsucht oder darum, es jemandem<br />

»heimzuzahlen«. Es geht einfach darum,<br />

einem Menschen das zukommen zu lassen,<br />

was er wirklich verdient hat. Da wir<br />

den Charakter Gottes kennen, können<br />

wir sicher sein, daß er tun wird, was er<br />

verkündigt hat, indem er einen Abgefallenen<br />

angemessen bestraft.<br />

»Und wiederum: Der Herr wird sein<br />

Volk richten.« Gott wird diejenigen<br />

rechtfertigen und rächen, die wirklich zu<br />

ihm gehören, doch hier in Vers 30 geht es<br />

offensichtlich um das Gericht über böse<br />

Menschen. Wenn es uns schwierig erscheint,<br />

daß die Abgefallenen hier mit<br />

»sein Volk« bezeichnet werden, sollten<br />

wir uns daran erinnern, daß sie allein<br />

durch die Schöpfung schon ihm gehören,<br />

aber noch viel mehr durch ihr äußeres<br />

Bekenntnis. Er ist ihr Schöpfer, auch<br />

wenn er nicht ihr Heiland ist, und sie<br />

haben einmal bekannt, zu seinem Volk<br />

zu gehören, auch wenn sie ihn nie persönlich<br />

kennengelernt haben.<br />

10,31 Die bleibende Lektion für alle<br />

ist folgende: Gehört nicht zu denen, die<br />

»in die Hände des lebendigen Gottes …<br />

fallen« und gerichtet werden, weil dies<br />

»furchtbar ist«.<br />

Nichts in diesem Schriftabschnitt war<br />

je dazu bestimmt, diejenigen zu beunruhigen,<br />

die wirklich zu Christus gehören.<br />

Dieser Abschnitt wurde absichtlich<br />

so scharf, kritisch und herausfordernd<br />

geschrieben, damit alle Namenschristen<br />

davor gewarnt werden, welch<br />

schreckliche Konsequenzen es hat, sich<br />

von Christus abzuwenden.<br />

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