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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Kolosser 1<br />

kannte, sondern auch für solche an entfernten<br />

Orten, deren Namen ihn von<br />

anderen genannt worden waren. Es ist<br />

wirklich so, daß das unermüdliche Gebetsleben<br />

des Paulus uns hilft, ihn besser<br />

zu verstehen.<br />

1,4 Er hatte von dem »Glauben« der<br />

Kolosser »an Christus Jesus« gehört und<br />

von ihrer »Liebe … zu allen Heiligen«. Er<br />

erwähnt als erstes ihren »Glauben an<br />

Christus Jesus«. Dort müssen wir immer<br />

anfangen. Es gibt heute viele religiöse<br />

Menschen in der Welt, die immer von<br />

ihrer Liebe zu anderen sprechen. Doch<br />

wenn man sie hinterfragt, dann findet<br />

man heraus, daß sie keinen »Glauben« an<br />

den Herrn »Jesus« haben. Solche Liebe ist<br />

hohl und bedeutungslos. Auf der anderen<br />

Seite gibt es diejenigen, die bekennen,<br />

»Glauben an Christus« zu haben, doch<br />

sucht man vergebens nach Beweisen der<br />

»Liebe« in ihrem Leben. Paulus würde<br />

auch die Echtheit ihres Glaubens in Frage<br />

stellen. Es ist echter »Glaube« an den<br />

Erlöser nötig, und dieser Glaube muß<br />

sich in einem Leben der Liebe zu Gott<br />

und den Nächsten beweisen.<br />

Paulus spricht vom »Glauben an<br />

Christus Jesus«. Es ist sehr notwendig,<br />

dies festzuhalten. Der Herr Jesus wird in<br />

der Schrift immer als Gegenstand unseres<br />

Glaubens genannt. Man mag unbegrenztes<br />

Vertrauen zu einer Bank haben,<br />

doch dieser Glaube ist nur dann berechtigt,<br />

wenn diese Bank auch verläßlich ist.<br />

Der Glaube selbst wird nicht die Sicherheit<br />

des Geldes garantieren, das auf einer<br />

Bank liegt, die schlecht verwaltet wird.<br />

Genauso ist es im geistlichen Leben.<br />

Glaube an sich reicht nicht aus. Der Glaube<br />

muß sich auf den Herrn Jesus Christus<br />

richten. Weil er niemals unzuverlässig<br />

sein kann, wird niemand, der auf ihn<br />

vertraut, enttäuscht werden.<br />

Die Tatsache, daß Paulus von ihrem<br />

»Glauben« und ihrer Liebe gehört hat,<br />

zeigt uns, daß sie ganz gewiß nicht im<br />

Geheimen gläubig waren. Es ist so, daß<br />

das NT kaum dazu ermutigt, eine geheime<br />

Jüngerschaft zu führen. Die Lehre des<br />

Wortes Gottes lautet, daß es, wenn jemand<br />

wirklich den Erlöser angenommen<br />

988<br />

hat, unvermeidlich ist, daß er Christus<br />

öffentlich bekennt.<br />

Die Liebe der Kolosser erstreckte sich<br />

auf »alle Heiligen«. Sie waren weder provinziell<br />

noch sektiererisch in ihrer Liebe.<br />

Sie liebten nicht nur die Glieder ihrer<br />

Ortsgemeinde, sondern wo immer sie<br />

echte Gläubige fanden, verbreiteten sie<br />

ihre warmherzige und großzügige Liebe.<br />

Das sollte für uns alle eine Lektion sein,<br />

daß unsere Liebe nicht engstirnig und<br />

nur auf unsere Ortsgemeinde, oder Missionare<br />

aus unserem eigenen Land beschränkt<br />

sein darf. Wir sollten die Schafe<br />

Christi anerkennen, wo immer wir sie<br />

finden, und, wenn irgend möglich, ihnen<br />

unsere Liebe erweisen.<br />

1,5 Es ist nicht ganz eindeutig, wie<br />

dieser Vers mit dem vorangegangen zusammenhängt.<br />

Hängt er mit Vers 3 zusammen:<br />

Wir danken … »wegen der Hoffnung,<br />

die für euch in den Himmeln aufbewahrt<br />

ist«? Oder gehört er <strong>zum</strong> zweiten<br />

Teil von Vers 4: Eure Liebe zu allen Heiligen<br />

… »wegen der Hoffnung, die für euch<br />

in den Himmeln aufbewahrt ist«? Beide<br />

Deutungen sind möglich. Es kann sein,<br />

daß der Apostel nicht nur für ihren Glauben<br />

und ihre Liebe Dank sagt, sondern<br />

auch für ihr Erbe, das sie eines Tages einnehmen<br />

werden. Andererseits gilt auch,<br />

daß Glaube an Jesus und Liebe zu allen<br />

Heiligen im Hinblick auf das Kommende<br />

geübt wurde. Jedenfalls können wir erkennen,<br />

daß Paulus hier die drei Kardinaltugenden<br />

des christlichen Lebens aufzählt:<br />

Glaube, Liebe und »Hoffnung«.<br />

Dies drei werden auch in 1. Korinther<br />

13,13 und in 1. Thessalonicher 1,3 und 5,8<br />

erwähnt. Lightfood sagt: »Der Glaube<br />

ruht auf der Vergangenheit, die Liebe<br />

wirkt in der Gegenwart und die Hoffnung<br />

erstreckt sich auf die Zukunft.« 4)<br />

In diesem Vers bedeutet »Hoffnung«<br />

nicht die Haltung, auf etwas zu warten<br />

oder zu erwarten, sondern bezieht sich<br />

auf den Gegenstand der Hoffnung. Hier<br />

bedeutet es die Erfüllung unserer Erlösung,<br />

wenn wir in den Himmel aufgenommen<br />

werden und unser ewiges Erbe<br />

antreten. Die Kolosser hatten von dieser<br />

Hoffnung schon vorher gehört, viel-

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