05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1. Korinther 4<br />

4,4 Wenn der Apostel sagt: »Ich bin<br />

mir selbst nichts bewußt«, dann meint er<br />

damit im christlichen Dienst. Er kann<br />

sich an keine Untreue erinnern, die man<br />

gegen ihn vorbringen könnte. Er glaubt<br />

nicht einen Moment lang, daß er von keiner<br />

Sünde in seinem Leben wüßte oder<br />

von keiner Weise, wie er nicht vollkommen<br />

sein könnte. Der Abschnitt sollte in<br />

seinem Zusammenhang gelesen werden,<br />

und es geht hier um den christlichen<br />

Dienst und die Treue darin. Doch auch<br />

wenn er nichts gewußt hätte, was man<br />

gegen ihn selbst vorbringen könnte, so<br />

wäre er »dadurch« noch »nicht gerechtfertigt«.<br />

Er war einfach nicht kompetent,<br />

diese Angelegenheit zu beurteilen.<br />

Schließlich ist der Herr der Richter.<br />

4,5 Angesichts dessen sollten wir<br />

äußerst vorsichtig sein, wenn wir einen<br />

christlichen Dienst anpreisen. Wir neigen<br />

dazu, das Spektakuläre und Sensationelle<br />

zu feiern und das Geringere und Unauffälligere<br />

zu verachten. Die sicherste<br />

Politik ist sicherlich, »nichts vor der Zeit«<br />

zu »verurteilen«, sondern zu warten,<br />

»bis der Herr kommt«. Er wird in der<br />

Lage sein zu beurteilen, und zwar nicht<br />

nur, was vor Augen ist, sondern auch die<br />

Motive des Herzens – nicht nur, was getan<br />

wurde, sondern auch warum es getan<br />

wurde. Er wird »die Absichten der Herzen<br />

offenbaren« und, eigentlich bräuchte<br />

man es gar nicht zu erwähnen, alles, was<br />

um der Selbstverherrlichung willen getan<br />

wurde, wird keine Belohnung erhalten.<br />

Daß »jedem sein Lob … von Gott«<br />

werden wird, ist kein flaches Versprechen,<br />

daß der Dienst jedes Gläubigen<br />

eines Tages vorteilhaft erscheinen wird.<br />

Die Bedeutung ist, daß jeder, der Lob verdient<br />

auch Lob »von Gott« erhalten wird,<br />

und nicht von Menschen.<br />

In den nächsten acht Versen stellt der<br />

Apostel recht deutlich fest, daß der Stolz<br />

die Ursache der Spaltungen ist, die in der<br />

Gemeinde in Korinth existieren.<br />

4,6 Zuerst erklärt Paulus, daß er, als<br />

er über den christlichen Dienst und die<br />

Tendenz, menschlichen Führern zu folgen<br />

gesprochen hat (3,5 – 4,5), sich selbst<br />

704<br />

und »Apollos« als Beispiele hinstellt. Die<br />

Korinther haben nicht nur um Paulus<br />

und Apollos Cliquen gebildet, sondern<br />

auch um andere Männer, die in ihrer<br />

Gemeinde waren. Doch aus Taktgefühl<br />

und christlicher Höflichkeit hat Paulus<br />

die gesamte Angelegenheit auf sich und<br />

»Apollos bezogen«, damit die Heiligen<br />

an ihrem Beispiel lernen konnten, ihre<br />

Führer nicht zu sehr zu verehren oder<br />

ihren Stolz zu befriedigen, indem sie Parteien<br />

um diese Männer bildeten. Er wollte,<br />

daß die Heiligen alles und jeden nach<br />

der Schrift beurteilen.<br />

4,7 Wenn ein christlicher Lehrer<br />

begabter ist als ein anderer, dann ist er<br />

das, weil Gott ihn so geschaffen hat.<br />

Alles, was er hat, hat er vom Herrn empfangen.<br />

In der Tat gilt es für alle von uns,<br />

daß alles, was wir haben, uns von Gott<br />

gegeben ist. Wenn das der Fall ist, warum<br />

sollten wir stolz und aufgeblasen<br />

sein? Unsere Talente und Gaben sind<br />

kein Ergebnis unser eigenen Klugheit.<br />

4,8 Die Korinther waren selbstzufrieden<br />

geworden, sie waren »schon … satt«.<br />

Sie rühmten sich der reichlichen Geistesgaben<br />

in ihrer Mitte, sie waren »schon …<br />

reich«. Sie lebten in Luxus, Bequemlichkeit<br />

und Muße. Sie hatten nicht das Empfinden,<br />

etwas zu vermissen. Sie handelten,<br />

als ob sie schon herrschten, doch<br />

taten sie es ohne die Apostel. Paulus<br />

erklärt, er wünsche sich, daß sie »wirklich«<br />

schon »zur Herrschaft« gekommen<br />

seien, so daß er »mit« ihnen »herrschen<br />

könnte«! Doch eigentlich ist »die Zeit des<br />

Lebens ein Training für die Zeit der Herrschaft«,<br />

wie jemand einmal gesagt hat.<br />

Die Christen werden mit dem Herrn<br />

Jesus regieren, wenn er wiederkommt<br />

und sein Reich auf Erden aufrichtet. In<br />

der Zwischenzeit ist es ihr Vorrecht, die<br />

Verachtung eines abgelehnten Erlösers<br />

zu teilen. H. P. Barker warnt:<br />

Es ist eine ausgesprochene Illoyalität,<br />

unsere eigene Krone zu erstreben, ehe der König<br />

die seine bekommt. Doch genau das taten<br />

einige der Christen in Korinth. Die Apostel<br />

selbst trugen die Verachtung Christi am Leibe.<br />

Doch die Korinther waren »reich« und<br />

»ehrbar«. Sie versuchten, sich eine gute Zeit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!