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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Johannes 10<br />

freuen wir uns an dem Leben, das uns<br />

gegeben ist. Dann haben wir nicht nur<br />

einfach Leben, sondern haben »es in<br />

Überfluß«.<br />

L. Jesus, der Gute Hirte (10,11-18)<br />

10,11 Sehr oft verwandte der Herr Jesus<br />

den Ausdruck »Ich bin«, einen der Titel<br />

Gottes. Jedesmal erhob er damit den<br />

Anspruch, daß er Gott dem Vater gleich<br />

ist. Hier stellt er sich als »der gute Hirte«<br />

vor, der »sein Leben für die Schafe« läßt.<br />

Normalerweise müssen Schafe ihr Leben<br />

für den Hirten lassen. Doch der Herr<br />

Jesus starb für die Herde.<br />

10,12 Ein »Mietling« ist jemand, der<br />

für Geld dient. So könnte etwa ein Hirte<br />

jemand anderen bezahlen, damit der für<br />

ihn die Schafe hütet. Die Pharisäer waren<br />

Mietlinge. Ihr Interesse an den Menschen<br />

hatte seine Ursache in dem Geld, das sie<br />

als Gegenleistung erhielten. Dem Mietling<br />

waren »die Schafe nicht zu eigen«.<br />

Wenn Gefahr kam, floh er und überließ<br />

die Schafe dem Wolf.<br />

10,13 Wir handeln in einer bestimmten<br />

Weise aus unserem Wesen heraus.<br />

Der Mietling diente für Lohn. Er »kümmert<br />

sich um die Schafe nicht«. Er war<br />

mehr an seinem eigenen als an ihrem<br />

Wohlergehen interessiert. In der heutigen<br />

Kirche gibt es viele Mietlinge – Männer,<br />

die ihren Beruf als eine bequeme<br />

Möglichkeit <strong>zum</strong> Geldverdienen ansehen,<br />

ohne von echter Liebe zu den Schafen<br />

getrieben zu sein.<br />

10,14 Und wieder nennt sich der Herr<br />

der »gute Hirte.« »Gut« (gr. kalos)<br />

bedeutet hier »ideal, würdig, auserwählt,<br />

hervorragend«. All das ist Jesus. Dann<br />

spricht er von der sehr engen Beziehung,<br />

die zwischen ihm und seinen Schafen<br />

besteht. Er kennt die Seinen, und die Seinen<br />

kennen ihn. Das ist eine wunderbare<br />

Wahrheit.<br />

10,15 Unglücklicherweise steht in<br />

manchen Übersetzungen vor diesem<br />

Satz ein Punkt. Doch die Elberfelder<br />

Bibel hat hier die korrektere Übersetzung:<br />

»und ich kenne die Meinen und<br />

bin gekannt von den Meinen, wie der<br />

Vater mich kennt und ich den Vater.« Das<br />

414<br />

ist wirklich eine erstaunliche Wahrheit!<br />

Der Herr Jesus vergleicht seine Beziehung<br />

<strong>zum</strong> Vater mit seiner Beziehung zu<br />

seinen Schafen. Dieselbe Einheit, Gemeinschaft,<br />

Nähe und Erkenntnis, die<br />

zwischen dem Vater und dem Sohn<br />

besteht, besteht auch zwischen dem Hirten<br />

und seinen Schafen. »Und ich lasse<br />

mein Leben für die Schafe«, sagte er. Und<br />

hier haben wir wieder eine der vielen<br />

Aussagen, in der er auf die Zeit vorausblickt,<br />

zu der er als Stellvertreter für Sünder<br />

am Kreuz sterben würde.<br />

10,16 Vers 16 ist der Schlüsselvers für<br />

dieses Kapitel. Die »anderen Schafe«, die<br />

der Herr erwähnt, sind die Heiden. Sein<br />

Kommen in die Welt geschah zunächst in<br />

Verbindung mit den Schafen Israels,<br />

doch hatte er auch die Errettung der Heiden<br />

im Sinn. Die heidnischen Schafe<br />

stammten nicht aus dem jüdischen<br />

»Hof«. Doch das weite barmherzige<br />

Herz des Herrn Jesus sehnte sich auch<br />

nach diesen Schafen, und er stand unter<br />

dem göttlichen Zwang, auch sie zu sich<br />

zu »bringen«. Er wußte, daß sie weitaus<br />

gewillter waren, auf seine »Stimme« zu<br />

»hören« als das jüdische Volk.<br />

Im zweiten Teil des Verses haben wir<br />

den wichtigen Wechsel vom »Hof« des<br />

Judentums zur »Herde« des Christentums.<br />

Dieser Vers gibt eine kleine Vorausschau<br />

der Tatsache, daß in Christus<br />

Juden und Heiden eins gemacht sind,<br />

und daß die alten Unterscheidungen<br />

zwischen diesen Völkern verschwinden<br />

würden.<br />

10,17 In den Versen 17 und 18 erklärte<br />

der Herr Jesus, was er tun wollte, um<br />

die erwählten Juden und Heiden zu sich<br />

zu bringen. Er schaut hier nach vorn auf<br />

die Zeit seines Todes, Begräbnisses und<br />

seiner Auferstehung. Diese Worte wären<br />

ausgesprochen fehl am Platze, wäre<br />

Jesus nur ein gewöhnlicher Mensch. Er<br />

sprach davon, sein Leben zu »lassen«<br />

und es aus eigener Macht »wiederzunehmen«.<br />

Das konnte er nur, weil er Gott<br />

war. Der »Vater« liebte den Herrn Jesus<br />

wegen seiner Bereitschaft zu sterben und<br />

wieder aufzuerstehen, damit die verlorenen<br />

Schafe gerettet werden könnten.

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