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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Epheser 5<br />

»gelegene Zeit« auskaufen bedeutet, ein<br />

Leben zu führen, das durch Heiligung<br />

gekennzeichnet ist, durch Barmherzigkeit<br />

und hilfreiches Reden. Die Tatsache,<br />

daß unsere Zeit »böse« ist, macht das<br />

Anliegen noch dringlicher. Sie erinnert<br />

uns daran, daß Gott nicht immer den<br />

Menschen so gnädig ist, daß der Tag der<br />

Gnade bald zu Ende sein wird, und daß<br />

dann die Gelegenheit <strong>zum</strong> Zeugnis und<br />

<strong>zum</strong> Dienst auf der Erde für immer vorbei<br />

sein wird.<br />

5,17 Deshalb sollten wir »nicht<br />

töricht« sein, sondern verstehen, »was<br />

der Wille des Herrn ist«. Das ist außerordentlich<br />

wichtig. Weil das Böse sich vermehrt<br />

und die Zeit kurz ist, könnten wir<br />

versucht sein, unsere Zeit in fieberhafter<br />

Aktivität zu verbringen, die wir uns<br />

selbst erwählen. Doch dies wäre nichts<br />

als Energieverschwendung. Wichtig ist<br />

es, jeden Tag Gottes Willen für uns zu erkennen<br />

und ihn zu tun. Nur so können<br />

wir effektiv und effizient arbeiten. Es ist<br />

nur zu leicht möglich, christlichen Dienst<br />

nach unseren eigenen Vorstellungen und<br />

aus eigener Kraft zu tun, und uns dabei<br />

vollkommen außerhalb des Willens Gottes<br />

zu bewegen. Der Pfad der Weisheit<br />

besteht darin, Gottes Willen für unser<br />

persönliches Leben zu erkennen, und<br />

dann auf den Buchstaben genau zu gehorchen.<br />

5,18 »Und berauscht euch nicht mit<br />

Wein, worin Ausschweifung ist.« In vielen<br />

christlichen Ländern wirkt ein solches<br />

Gebot unnötig und schon fast schockierend,<br />

weil völlige Abstinenz bei allen<br />

Christen die Regel ist. Doch sind wir<br />

dankbar dafür, daß die Bibel für Gläubige<br />

aller Kulturen geschrieben wurde. In vielen<br />

Ländern ist Wein ein ganz normaler<br />

Bestandteil eines Essens. Die Schrift<br />

verurteilt nicht allgemein das Weintrinken,<br />

sondern den Mißbrauch. Wein als<br />

Medizin wird ausdrücklich empfohlen<br />

(Spr 31,6; 1. Tim 5,23). Der Herr Jesus<br />

selbst hat für die Hochzeit zu Kana Wasser<br />

zu Wein verwandelt (Joh 2,1-11).<br />

Doch der Genuß von Wein wird in<br />

folgenden Situationen mißbraucht und<br />

ist dann verboten:<br />

934<br />

1. Wenn er zu Ausschweifungen führt<br />

(Spr 23,29-35),<br />

2. wenn Weintrinken zur Gewohnheit<br />

wird (1. Kor 6,12b),<br />

3. wenn Weintrinken das schwache<br />

Gewissen eines anderen Gläubigen<br />

verletzt (Röm 14,13; 1. Kor 8,9),<br />

4. wenn das Zeugnis eines Christen vor<br />

der Gesellschaft dadurch zerstört<br />

wird, und deshalb nicht zur Ehre<br />

Gottes führt (1. Kor 10,31),<br />

5. wenn der Gläubige sich nicht<br />

sicher ist, ob er Wein trinken darf<br />

(Röm 14,23).<br />

Die von Paulus empfohlene Alternative<br />

lautet, »voll Geist« zu werden. Dieser<br />

Zusammenhang mag uns zunächst<br />

erstaunen, doch wenn wir beide Zustände<br />

vergleichen und einander gegenüberstellen,<br />

können wir erkennen, warum der<br />

Apostel sie auf diese Weise verbindet.<br />

Erstens gibt es mehrere Ähnlichkeiten:<br />

1. In beiden Zuständen befindet sich<br />

der Betreffende unter der Herrschaft<br />

einer anderen Macht. Im ersten Fall<br />

ist es die Herrschaft des Alkohols, im<br />

zweiten die Herrschaft des Heiligen<br />

»Geistes«.<br />

2. In beiden Zuständen wird der<br />

Mensch ekstatisch. Zu Pfingsten<br />

wurde die Ekstase des Heiligen Geistes<br />

als Trunkenheit mißgedeutet<br />

(Apg 2,13).<br />

3. In beiden Fällen ist der Wandel des<br />

Betreffenden verändert – der des Leibes<br />

bei Trunkenheit und der des sittlichen<br />

Verhaltens bei Erfüllung durch<br />

den Geist.<br />

Doch gibt es zwei Punkte, in denen<br />

sich die beiden Zustände scharf voneinander<br />

abheben:<br />

1. Trunkenheit führt zu »Ausschweifung«<br />

und Zügellosigkeit. Die Erfüllung<br />

mit dem Heiligen Geist hat dies<br />

grundsätzlich nie zur Folge.<br />

2. Im Falle der Trunkenheit verliert der<br />

Betroffene die Selbstkontrolle. Doch<br />

die Frucht des Geistes ist »Selbstbeherrschung«<br />

(Gal 5,22; ER; Anm.).<br />

Ein Gläubiger, der »voll Geist« ist,<br />

wird niemals die Kontrolle über sein

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