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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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stenz von Einrichtungen anerkennt, die<br />

sie nicht notwendigerweise für gut hält.<br />

So berichtet z. B. das AT über die Polygamie<br />

der Patriarchen, doch war Polygamie<br />

niemals Gottes Wille für sein Volk. Er<br />

hat auch niemals die Ungerechtigkeit<br />

und Grausamkeiten der Sklaverei gutgeheißen<br />

und wird die Sklavenhalter eines<br />

Tages zur Rechenschaft ziehen. Gleichzeitig<br />

jedoch lehrt das NT keine Abschaffung<br />

der Sklaverei durch eine gewalttätige<br />

Revolution. Sie verurteilt den Mißbrauch<br />

der Sklaverei jedoch und verändert<br />

durch die Macht des Evangeliums.<br />

Die Geschichte zeigt, daß die Übel der<br />

Sklaverei überall dort verschwunden<br />

sind, wo das Wort Gottes weit verbreitet<br />

und gelehrt wurde.<br />

Doch in der Zwischenzeit, in der es<br />

immer noch Sklaverei gibt, ist ein Sklave<br />

nicht von den besten Vorzügen des Christentums<br />

ausgeschlossen. Er kann ein<br />

Zeuge der verändernden Macht Christi<br />

werden und so der Lehre unseres Herrn<br />

und Heilandes zur Zierde gereichen. Im<br />

NT ist den Sklaven mehr Raum gegeben<br />

als den Beherrschern der Nationen! Dies<br />

mag ein Hinweis auf ihre relative Bedeutung<br />

im Reich Gottes sein. Christliche<br />

»Sklaven« sollten »sich in allem unterordnen«,<br />

außer wenn es heißen sollte,<br />

dadurch dem Herrn nicht zu gehorchen.<br />

In diesem Falle müßten sie sich weigern<br />

und als Christen geduldig die Folgen<br />

ihres Handelns auf sich nehmen. Sie sollten<br />

ihre Herren in jeder Hinsicht zufriedenstellen,<br />

d. h. sowohl in der Qualität<br />

als auch in der Quantität. Solcher Dienst<br />

kann als dem Herrn getan werden und<br />

wird von ihm voll belohnt. Sie sollten<br />

nicht »widersprechen« oder Widerworte<br />

geben. Viele Sklaven hatten das Vorrecht,<br />

in der Frühzeit des Christentums ihre<br />

Herren <strong>zum</strong> Herrn Jesus zu führen, und<br />

zwar größtenteils, weil der Unterschied<br />

zwischen ihnen und den heidnischen<br />

Sklaven so eindeutig war.<br />

2,10 Einer der offensichtlichsten<br />

Unterschiede war, daß die Christen sich<br />

nicht der häufigsten Sünde der anderen<br />

Sklaven schuldig machten, daß sie nämlich<br />

nichts »unterschlugen«. Die christli-<br />

Titus 2<br />

che Ethik hielt sie zu völliger Ehrlichkeit<br />

an. Ist es ein Wunder, daß christliche<br />

Sklaven bei Versteigerungen höhere Preise<br />

erzielten als Nichtchristen? Im allgemeinen<br />

wurden sie gelehrt, vollständige<br />

und echte »Treue zu erweisen«. Sie sollten<br />

völlig vertrauenswürdig sein, und so<br />

»die Lehre, die unseres Heiland-Gottes<br />

ist«, sowohl in ihrem Leben als auch<br />

ihrem Dienst »zieren«. Was für einen<br />

christlichen Sklaven damals galt, sollte<br />

heute für alle christlichen Arbeitnehmer<br />

genauso gelten.<br />

2,11 Die nächsten vier Verse zeigen<br />

ein schönes Bild unserer Erlösung. Doch<br />

wenn wir diesen literarischen Edelstein<br />

bewundern, dürfen wir ihn nicht aus seiner<br />

Fassung (d. h. aus dem Zusammenhang)<br />

entfernen. Paulus hat alle Glieder<br />

der Familie Gottes zu konsequenter<br />

Umsetzung der christlichen Lehre aufgefordert.<br />

Nun zeigt er, daß eines der<br />

großen Ziele unserer Erlösung ist, ein<br />

Leben von unverdorbener Heiligung<br />

hervorzubringen.<br />

»Denn die Gnade Gottes ist erschienen.«<br />

Hier ist die Gnade Gottes praktisch<br />

gleichbedeutend mit dem Sohn Gottes.<br />

Gottes Gnade »erschien«, als der Herr<br />

Jesus auf unsere Erde kam, und insbesondere,<br />

als er sich selbst für unsere Sünden<br />

hingab. Er erschien zur Erlösung<br />

aller »Menschen«. Sein stellvertretendes<br />

Werk reicht für die Erlösung aller aus.<br />

Allen wird die Vergebung angeboten.<br />

Doch nur diejenigen, die ihn wirklich als<br />

Herrn und Heiland annehmen, werden<br />

gerettet. Weder hier noch anderswo in<br />

der Bibel wird angedeutet, daß einmal<br />

alle Menschen errettet werden. Die Allversöhnung<br />

ist eine Lüge Satans.<br />

2,12 Dieselbe Gnade, die uns dient,<br />

lehrt uns auch in der Schule der Heiligung.<br />

Es gibt Verbote in dieser Schule,<br />

denen wir folgen lernen müssen. Das<br />

erste Verbot gilt der »Gottlosigkeit«,<br />

d. h., daß wir nicht so leben dürfen, als<br />

gäbe es Gott nicht. Das zweite Verbot<br />

betrifft die »weltlichen Lüste« – nicht<br />

nur sexuelle Sünden, sondern auch das<br />

Streben nach Reichtum, Macht, Vergnügen,<br />

Ruhm und allem anderen, was<br />

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