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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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»Unser Evangelium« heißt nicht, daß es<br />

noch andere echte Evangelien gäbe. Es<br />

gibt nur ein Evangelium, doch es gibt<br />

viele verschiedene Prediger dieses Evangeliums<br />

und viele verschiedene Zuhörerschaften.<br />

Paulus bezieht sich mit diesem<br />

Ausdruck auf das »Evangelium« Gottes,<br />

das von ihm gepredigt wird.<br />

»Zur Erlangung der Herrlichkeit<br />

unseres Herrn Jesus Christus.« Hier<br />

schaut der Apostel in die Zukunft und<br />

sieht das endgültige Ergebnis der Erlösung<br />

– für immer bei Christus und ihm<br />

gleich zu sein.<br />

So haben wir in den Versen 13 und 14<br />

»ein theologisches System en miniature«,<br />

eine wunderbare Zusammenfassung der<br />

Spannweite der Pläne, die Gott für sein<br />

gläubiges Volk hat. Er hat uns gezeigt,<br />

daß die Erlösung »in einer göttlichen<br />

Wahl ihre Ursache hat, durch die göttliche<br />

Kraft durchgeführt, durch eine göttliche<br />

Botschaft in Kraft gesetzt und in<br />

göttlicher Herrlichkeit vervollkommnet<br />

wird«.<br />

B. Das Gebet des Paulus um Trost und<br />

Bewahrung der Heiligen (2,15-17)<br />

2,15 Angesichts dieser wunderbaren Berufung<br />

werden die Heiligen ermahnt,<br />

»fest« zu stehen »und die Überlieferungen«<br />

festzuhalten, die sie »gelehrt worden«<br />

sind, entweder durch die Worte des<br />

Apostels oder durch seine Briefe. Wichtig<br />

ist hier an<strong>zum</strong>erken, daß die einzigen<br />

»Überlieferungen«, die verläßlich und<br />

autoritativ sind, die inspirierten Äußerungen<br />

der Apostel sind. Jesus verurteilte<br />

die Schriftgelehrten und Pharisäer<br />

dafür, daß sie die Gebote Gottes durch<br />

ihre Traditionen zunichte machten<br />

(Matth 15,6). Und Paulus warnte die<br />

Kolosser vor den menschlichen Traditionen<br />

(Kol 2,8). Die »Überlieferungen«, an die<br />

wir uns halten sollten, sind die großen<br />

Wahrheiten, die uns in der Heiligen<br />

Schrift gegeben sind.<br />

Dieser Vers wird manchmal benutzt,<br />

um die Traditionen von Kirchen oder<br />

religiösen Führern zu rechtfertigen. Doch<br />

jede Tradition, die dem Wort Gottes entgegensteht,<br />

ist wertlos und gefährlich.<br />

2. Thessalonicher 2<br />

Wenn rein menschliche Überlieferungen<br />

als der Bibel gleichbedeutend angenommen<br />

werden, wer entscheidet dann, welche<br />

Traditionen richtig und welche falsch<br />

sind?<br />

2,16 Nachdem der Apostel seine Botschaft<br />

ausformuliert hat, faßt er sie noch<br />

einmal in ein Gebet. Sehr häufig läßt Paulus<br />

auf seine Lehre das Gebet folgen<br />

(1. Thess 5,23.24; 2. Thess 3,16). Das Gebet<br />

ist an »unseren Herrn Jesus Christus<br />

und Gott, unseren Vater« gerichtet. Wir<br />

sind es gewöhnt, daß Paulus diese beiden<br />

Personen der Gottheit im selben<br />

Atemzug nennt, doch ist es für ihn ungewöhnlich,<br />

daß er den Sohn zuerst nennt.<br />

Hier will er natürlich ihre wesensmäßige<br />

Einheit und vollständige Gleichheit betonen.<br />

Im Griechischen wird das Subjekt in<br />

der Mehrzahl von vier Verbformen in der<br />

Einzahl begleitet (»geliebt hat, gegeben<br />

hat, tröste und befestige«). Was ist dies<br />

anders als ein weiterer Hinweis auf die<br />

wesensmäßige Einheit von Sohn und<br />

Vater?<br />

Gottes Fürsorge in der Vergangenheit<br />

wird als Ermutigung angeführt, auch in<br />

Zukunft von ihm Mut und Kraft zu<br />

erwarten. Er »hat uns geliebt und uns in<br />

seiner Gnade ewigen Trost und gute<br />

Hoffnung gegeben«. Zweifellos verweist<br />

das zurück auf den größten Liebesbeweis<br />

Gottes – auf die Gabe des Sohnes.<br />

Weil wir wissen, daß er auf Golgatha die<br />

Sündenfrage gelöst hat, haben wir nun<br />

ewigen »Trost« und die »Hoffnung« auf<br />

eine herrliche Zukunft – und all das<br />

haben wir durch seine wunderbare<br />

»Gnade« erlangt.<br />

2,17 Das Gebet selbst lautet, daß Gott<br />

ihre »Herzen … trösten« und sie »in<br />

jedem guten Werk und Wort … befestigen«<br />

möge. Es geht nicht nur um Ermutigung<br />

inmitten von Leid, sondern auch<br />

um Kraft, im Gefecht vorwärts zu gehen.<br />

Das Wort »Rückzug« gab es im Vokabular<br />

des Apostels nicht, deshalb sollte es<br />

auch in unserem fehlen.<br />

Wir sollten den Ausdruck »jedes gute<br />

Werk und Wort« nicht vergessen. Wahrheit<br />

auf unseren Lippen reicht nicht, sie<br />

muß sich auch in unserem Leben auswir-<br />

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