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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Im zukünftigen Reich unseres Herrn<br />

wird Israel das Haupt der Nationen sein<br />

(Jes 60,12), und die Heiden werden gesegnet<br />

sein, jedoch durch Israel (Jes 60,3;<br />

61,6; Sach 8,23).<br />

Die Berufung Israels bestand<br />

hauptsächlich, wenn auch nicht ausschließlich,<br />

aus zeitlichen irdischen Segnungen<br />

(5. Mose 28; Amos 9,13-15). Die<br />

Berufung der Gemeinde besteht in erster<br />

Linie in geistlichen Segnungen in der<br />

Himmelswelt (Eph 1,3). Israel war berufen,<br />

Gottes auserwähltes Volk auf Erden<br />

zu sein. Die Gemeinde ist berufen, die<br />

himmlische Braut Christi zu sein<br />

(Offb 21,2.9). Israel wird unter der Herrschaft<br />

Christi im Tausendjährigen Reich<br />

gesegnet werden (Hos 3,5). Die Gemeinde<br />

dagegen wird mit ihm über das gesamte<br />

Universum herrschen und seine<br />

Herrlichkeit teilen (Eph 1,22.23).<br />

Deshalb sollte es eindeutig sein, daß<br />

die Gemeinde nicht dasselbe wie Israel<br />

ist. Es handelt sich bei ihr um eine neue<br />

Gesellschaft, eine einzigartige Gemeinschaft,<br />

und den bevorzugtesten Teil der<br />

Gläubigen, von dem wir in der Bibel<br />

lesen. Die Gemeinde entstand, nachdem<br />

Christus in den Himmel aufgefahren war<br />

und der Heilige Geist gekommen war<br />

(Apg 2). Sie wurde durch die Taufe mit<br />

dem Heiligen Geist begründet<br />

(1. Kor 12,13). Und sie wird bei der Entrückung<br />

vollendet werden, wenn alle,<br />

die zu Christus gehören, in den Himmel<br />

heimgeholt werden (1. Thess 4,13-18;<br />

1. Kor 15,23.51-58).<br />

3,7 Nachdem Paulus die Gleichheit<br />

der Heiden und Juden in der Gemeinde<br />

betont hat, bespricht er nun sein eigenes<br />

Geheimnis im Zusammenhang damit<br />

(V. 7-9).<br />

Als erstes ist er »Diener« des Evangeliums<br />

»geworden«. Wüst schreibt: »Das<br />

Wort ›Dienst‹ ist hier irreführend, denn<br />

hier steht das Fremdwort, das heute benutzt<br />

wird, um den Pastor einer Gemeinde<br />

zu bezeichnen.« Das bedeutet es<br />

im NT jedoch nie. Die Grundbedeutung<br />

des Wortes ist »Diener«, und Paulus<br />

meinte, daß er einfach dem Herrn im Zusammenhang<br />

mit dem Geheimnis diente.<br />

Epheser 3<br />

Im wesentlichen war dieser Dienst<br />

ein unverdientes Geschenk: »Nach der<br />

Gabe der Gnade Gottes, die mir … gegeben<br />

ist.« Und es war nicht nur ein Gnadenerweis,<br />

sondern Gott zeigte seine<br />

»Kraft«, indem er den stolzen, selbstgerechten<br />

Pharisäer ergriff, seine Seele rettete,<br />

ihn als Apostel aussandte, es ihm<br />

ermöglichte, Offenbarungen zu empfangen<br />

und ihn für sein Werk zurüstete.<br />

Deshalb sagt Paulus, daß die »Gabe« ihm<br />

»nach der Wirksamkeit seiner Kraft gegeben«<br />

worden sei.<br />

3,8 Der Apostel nennt sich selbst den<br />

»allergeringsten von allen Heiligen«. Das<br />

mag einigen als aufgesetzte Demut erscheinen.<br />

In Wirklichkeit ist es jedoch die<br />

echte Selbsteinschätzung eines Menschen,<br />

der vom Heiligen Geist erfüllt ist.<br />

Jeder, der Christus in seiner Herrlichkeit<br />

erkennt, erkennt seine eigene Sündhaftigkeit<br />

und Nutzlosigkeit. Im Falle des<br />

Paulus kommt die Erinnerung daran hinzu,<br />

daß er den Herrn Jesus verfolgt hat<br />

(Apg 9,4), indem er die Gemeinde Gottes<br />

verfolgte (Gal 1,13; Phil 3,6). Trotzdem<br />

hatte ihn der Herr besonders beauftragt,<br />

das Evangelium »den Nationen« zu bringen<br />

(Apg 9,15;13,47;22,21; Gal 2,2.8).<br />

Paulus war der Apostel der »Nationen«,<br />

so wie Petrus Apostel der Juden war. Er<br />

hatte eine zweifache Aufgabe: am Evangelium<br />

und an der Gemeinde. Zunächst<br />

erklärte er den Menschen den Weg zur<br />

Erlösung, und dann führte er sie in die<br />

Wahrheit der NTlichen Gemeinde ein.<br />

Für ihn war Evangelisation kein Selbstzweck,<br />

sondern ein Schritt auf das Ziel<br />

hin, echte NTliche Gemeinden zu gründen<br />

und zu stärken.<br />

Die erste Aufgabe seines Dienstes bestand<br />

darin, »den Nationen den unausforschlichen<br />

Reichtum des Christus zu<br />

verkündigen«. Blaikie drückt das sehr<br />

gut aus:<br />

Zwei attraktive Worte, Reichtum und<br />

unausforschlich vermitteln die Vorstellung<br />

von Gegenständen, die äußerst wertvoll und<br />

im unendlichen Überfluß vorhanden sind.<br />

Normalerweise sind kostbare Dinge selten,<br />

und ihre Seltenheit erhöht den Preis, doch<br />

hier haben wir es mit etwas zu tun, das<br />

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