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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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nen können, ist das Sabbatgebot, das<br />

jedoch nur ein Ritualgesetz ist.<br />

Es läuft also darauf hinaus, daß die<br />

»Nationen, die kein Gesetz haben, sich<br />

selbst ein Gesetz« sind. Sie bilden sich<br />

durch ihren moralischen Instinkt ihre<br />

eigenen Maßstäbe von Gut und Böse.<br />

2,15 »Sie beweisen, daß das Werk<br />

ihres Gesetzes in ihren Herzen geschrieben<br />

ist.« Nicht das Gesetz ist in ihre Herzen<br />

geschrieben, sondern »das Werk des<br />

Gesetzes«. Das Werk, welches das Gesetz<br />

eigentlich im Leben der Israeliten vollbringen<br />

sollte, wird nun in gewissem<br />

Maße im Leben von Heiden erkennbar.<br />

Die Tatsache, daß sie wissen, daß es richtig<br />

ist, z. B. seine Eltern zu ehren, zeigt,<br />

daß »das Werk des Gesetzes in ihren Herzen<br />

geschrieben ist«. Sie wissen auch,<br />

daß gewisse Dinge grundsätzlich falsch<br />

sind. »Ihr Gewissen«, das als Maßstab<br />

dient, bestätigt dieses instinktive Wissen.<br />

Und ihre Gedanken entscheiden ständig<br />

darüber, ob ihre Handlungen richtig<br />

oder falsch sind, sie klagen »sich untereinander«<br />

an oder »entschuldigen« sich<br />

gegenseitig, sie erlauben oder verbieten.<br />

2,16 Dieser Vers ist eine Fortführung<br />

der Gedanken in Vers 12. Er legt fest,<br />

wann die Menschen ohne und die Menschen<br />

unter dem Gesetz gerichtet werden.<br />

Und dabei lehrt uns dieser Vers<br />

noch eine letzte Wahrheit über das<br />

Gericht Gottes – nämlich daß es auch »das<br />

Verborgene der Menschen« und nicht nur<br />

ihre bekannten Sünden berücksichtigen wird.<br />

Die Sünde, die gegenwärtig noch verborgen<br />

ist, wird <strong>zum</strong> offenen Skandal beim<br />

Gericht am Großen Weißen Thron. »Jesus<br />

Christus« wird dann der Richter sein,<br />

weil der Vater ihm das Gericht übergeben<br />

hat (Joh 5,22). Wenn Paulus hinzufügt:<br />

»Nach meinem Evangelium«, dann<br />

meint er: »So lehrt mein Evangelium.«<br />

»Mein Evangelium« bedeutet, das Evangelium,<br />

das Paulus predigt, und es war<br />

dasselbe, das auch die anderen Apostel<br />

verkündigten.<br />

2,17 Der Apostel hat noch eine dritte<br />

Gruppe von Menschen zu behandeln,<br />

deshalb wendet er sich nun der Frage zu:<br />

Sind die Juden, denen das Gesetz gege-<br />

Römer 2<br />

ben wurde, auch verloren? Und natürlich<br />

lautet die Antwort: »Auch sie sind verloren!«<br />

Zweifellos glaubten viele Juden, daß<br />

ihnen Gottes Gericht nichts anhaben<br />

könnte. Sie dachten, daß Gott »einen<br />

Juden« niemals zur Hölle senden würde.<br />

Die Heiden dagegen waren für sie Nahrung<br />

für die höllischen Flammen. Paulus<br />

muß nun dieses Vorurteil zerstören, indem<br />

er zeigt, daß Heiden manchmal Gott<br />

näher stehen können als Juden.<br />

Als erstes geht er die Dinge durch, die<br />

der Jude sich Gott gegenüber zugute<br />

hielt. Er war ein Jude und damit ein Mitglied<br />

des irdischen Volkes, das Gott sich<br />

erwählt hat. Er verließ sich »auf das<br />

Gesetz«, das niemals dazu gemacht war,<br />

daß man sich darauf verlassen kann, sondern<br />

dazu, das Gewissen zu wecken und<br />

uns das Bewußtsein unserer Sündhaftigkeit<br />

zu vermitteln. Er rühmte sich »Gottes«,<br />

des einzigen wahren Gottes, der ein<br />

einzigartiges Bündnis mit dem Volk Israel<br />

eingegangen war.<br />

2,18 Er kannte Gottes »Willen«, weil<br />

in der Schrift dieser allgemeine Wille<br />

Gottes niedergelegt ist. Er hieß das,<br />

»worauf es ankommt«, gut, weil das<br />

»Gesetz« ihn lehrte, wie man moralische<br />

Werte beurteilt.<br />

2,19 Er war stolz darauf, den moralisch<br />

und geistlich »Blinden . . . ein Leiter«<br />

zu sein, »ein Licht derer«, die in der<br />

»Finsternis« der Unwissenheit leben.<br />

2,20 Er fühlte sich berechtigt, die<br />

»Törichten« oder Ungelehrten zu korrigieren<br />

und »Unmündige« zu lehren, weil<br />

ihm das »Gesetz« die Grundlagen der<br />

Erkenntnis und Wahrheit gegeben hat.<br />

2,21 Doch das, worauf der Jude stolz<br />

war, hat sein Leben nicht verändert. Es<br />

ging ihm nur um rassistischen Stolz, um<br />

Religion und Wissen ohne praktische<br />

Veränderung der Moral. Er lehrte andere,<br />

doch sein Herz blieb von den Lehren<br />

unberührt. Er predigte gegen das »Stehlen«,<br />

doch er lebte nicht entsprechend.<br />

2,22 Wenn er »Ehebruch« verbot,<br />

dann ging das nach dem Motto: »Tue,<br />

was ich sage, nicht, was du bei mir<br />

siehst.« Während er »Götzen für Greuel<br />

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