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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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zwischen zwei Parteien vermittelt, um Frieden<br />

und Freundschaft zu bringen oder wiederherzustellen,<br />

und einen Pakt oder einen<br />

Bund schließt. Hier wirkt der Messias als<br />

Mittler oder Mittelsmann zwischen dem heiligen<br />

Gott und dem sündhaften Menschen.<br />

Durch seinen Tod am Kreuz nimmt er das<br />

Hindernis (die Sünde) hinweg, den Grund für<br />

die Entfremdung zwischen Mensch und Gott.<br />

Wenn der Sünder den Wert des Opfers des<br />

Messias annimmt, dann ist die Schuld und<br />

die Strafe für seine Sünde hinweggenommen,<br />

und die Macht der Sünde in seinem Leben<br />

gebrochen, er wird des göttlichen Wesens teilhaftig,<br />

und die Entfremdung zwischen ihm<br />

und Gott, sowohl im Gesetzlichen als auch<br />

persönlichen Bereich, verschwindet. 16)<br />

Nun können die Berufenen das verheißene<br />

»ewige Erbe« empfangen. Durch<br />

das Werk Christi genießen sowohl die<br />

Heiligen des AT als auch des NT »ewige«<br />

Erlösung und Befreiung.<br />

Die Gläubigen der vorchristlichen<br />

Zeit werden durch die Tatsache <strong>zum</strong><br />

Erbe berechtigt, daß jemand gestorben<br />

ist, nämlich Christus. Sein Tod erlöst sie<br />

»von den Übertretungen unter dem«<br />

Gesetz.<br />

In gewisser Weise hat Gott die Menschen<br />

des AT »auf Kredit« erlöst. Sie wurden<br />

genau wie wir durch den Glauben<br />

gerechtfertigt. Doch Christus war noch<br />

nicht gestorben. Wie konnte Gott sie da<br />

retten? Die Antwort lautet, daß er sie aufgrund<br />

dessen erlöste, was Christus, wie<br />

Gott wußte, in Zukunft tun würde. Sie<br />

wußten nichts oder kaum etwas von<br />

dem, was Christus auf Golgatha tun würde.<br />

Doch Gott wußte es schon, und er<br />

rechnete ihnen den Wert dieses Werkes<br />

an, wenn sie den Offenbarungen glaubten,<br />

die er ihnen schenkte, wie immer<br />

diese auch geartet sein mochten.<br />

In gewissem Sinne hatte sich unter<br />

dem Alten Bund ein großer Schuldenberg<br />

von Übertretungen angesammelt.<br />

Durch seinen Tod hat Christus die Gläubigen<br />

der früheren Zeitalter von diesen<br />

»Übertretungen« erlöst.<br />

Die Art, in der Gott sie durch das<br />

noch in der Zukunft liegende Werk Christi<br />

errettet hat, ist auch als »rückwirken-<br />

Hebräer 9<br />

de Sündenvergebung« bezeichnet worden.<br />

Mehr dazu steht in Römer 3,25.26.<br />

9,16 Daß der Autor in Vers 15 das<br />

Erbe erwähnt, erinnert ihn daran, daß ein<br />

<strong>Testament</strong> oder letzter Wille erst dann<br />

Gültigkeit erlangt, wenn der Beweis erbracht<br />

ist, daß derjenige, »der das <strong>Testament</strong><br />

gemacht hat«, gestorben ist. Normalerweise<br />

reicht eine Sterbebescheinigung<br />

aus.<br />

9,17 Derjenige, der das <strong>Testament</strong><br />

macht, kann es schon Jahre vor seinem<br />

Tod aufgesetzt und in einem Safe sichergestellt<br />

haben, doch es tritt erst in Kraft,<br />

wenn er stirbt. Solange er noch lebt, kann<br />

sein Eigentum nicht unter den im <strong>Testament</strong><br />

genannten Erben verteilt werden.<br />

9,18 Nun findet ein Themenwechsel<br />

vom <strong>Testament</strong> eines Menschen <strong>zum</strong><br />

Alten »Bund« statt, der von Gott durch<br />

Mose geschlossen wurde. (Die deutschen<br />

Worte »Bund« und »<strong>Testament</strong>« sind die<br />

Übersetzung für dasselbe griechische<br />

Wort, nämlich diatheke.) Auch hier mußte<br />

jemand sterben. Der Bund wurde durch<br />

das Vergießen von »Blut« in Kraft gesetzt.<br />

In alter Zeit wurde jeder Bund durch<br />

den Opfertod eines Tieres geschlossen.<br />

Das Blut war eine Garantie dafür, daß die<br />

Bedingungen des Bundes erfüllt wurden.<br />

9,19 Nachdem »Mose« dem Volk das<br />

Gesetz vorgetragen hatte, »nahm er das<br />

Blut der Kälber und Böcke mit Wasser<br />

und Purpurwolle und Ysop und besprengte<br />

sowohl das Buch« des Gesetzes<br />

»selbst als auch das ganze Volk«. Auf diese<br />

Weise besiegelte Mose den Bund feierlich<br />

durch eine Zeremonie.<br />

In 2. Mose 24,1-11 lesen wir, daß<br />

Mose den Altar und »das Volk … besprengte«.<br />

Das »Buch« wird nicht erwähnt,<br />

auch nicht »Wasser und Purpurwolle<br />

und Ysop«. Es ist am besten anzunehmen,<br />

daß beide Berichte einander<br />

ergänzen.<br />

Gott, der durch den Altar vertreten<br />

war, und »das ganze Volk« waren die<br />

Vertragsparteien. »Das Buch« war der<br />

Bund selbst. Das versprengte »Blut«<br />

band beide Seiten daran, die Bedingungen<br />

des Bundes zu halten. Das Volk ver-<br />

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