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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Galater 6<br />

das ihn zur Ermahnung des Sünders<br />

treibt. Er wird nicht im Geist des Stolzes<br />

oder der Überlegenheit handeln, sondern<br />

»im Geist der Sanftmut«, weil er<br />

sich daran erinnert, daß auch er »versucht«<br />

werden könnte.<br />

6,2 »Lasten« sind hier Versagen, Versuchungen,<br />

Prüfungen und Anfechtungen.<br />

Statt aus der Ferne zu kritisieren,<br />

sollten wir dem Bruder zu Hilfe eilen,<br />

der sich in Schwierigkeiten oder Verzweiflung<br />

befindet, und ihm auf jede nur<br />

erdenkliche Weise helfen.<br />

»Das Gesetz des Christus« schließt<br />

alle Gebote des Herrn Jesus für sein Volk<br />

ein, die wir im NT finden. Man kann es<br />

mit den Worten zusammenfassen »daß<br />

ihr einander liebt« (Joh 13,34; 15,12). Wir<br />

erfüllen dies, wenn wir »einer … des<br />

anderen Lasten« tragen. »Das Gesetz des<br />

Christus« unterscheidet sich von dem<br />

des Mose. Moses Gesetz verheißt das<br />

Leben, wenn man gehorcht, doch es gibt<br />

nicht die Kraft <strong>zum</strong> Gehorsam, und kann<br />

Gehorsam auch nur durch die Furcht vor<br />

Strafe erreichen. »Das Gesetz des Christus«<br />

dagegen ist liebevolle Belehrung<br />

für diejenigen, die das Leben schon<br />

haben. Die Gläubigen haben durch den<br />

Heiligen Geist die Kraft, diese Vorschriften<br />

zu halten, und ihre Motivation ist<br />

Liebe zu Christus.<br />

6,3 Wir sind alle aus derselben Erde<br />

gemacht. Wenn wir einen Bruder sündigen<br />

sehen, dann sollten wir uns daran<br />

erinnern, daß es uns selbst auch hätte so<br />

gehen können. Wenn ein Christ einen<br />

Überlegenheitskomplex hat, dann betrügt<br />

er sich selbst. Wir sollten niemals<br />

denken, daß es unter unserer Würde sei,<br />

die Lasten anderer zu tragen.<br />

6,4 Dies hier ist anscheinend eine<br />

Warnung gegen die Angewohnheit, sich<br />

mit anderen zu vergleichen, und Befriedigung<br />

daraus zu ziehen. Der Apostel<br />

weist darauf hin, daß wir beim Richterstuhl<br />

Christi jeder einzeln beurteilt werden,<br />

und nicht im Vergleich zu anderen.<br />

Deshalb sollten wir auf uns achten, damit<br />

wir in der Lage sind, uns über unser<br />

»Werk« zu freuen, und nicht über das<br />

Versagen anderer.<br />

874<br />

6,5 In Vers 2 lehrt Paulus, daß wir<br />

unsere Sorgen, unsere Leiden und unsere<br />

Probleme des gegenwärtigen Lebens<br />

miteinander teilen sollen. In Vers 5 geht<br />

es um den Gedanken, daß jeder von uns<br />

»seine eigene Bürde« der Verantwortung<br />

beim Richterstuhl Christi zu tragen hat.<br />

6,6 Gläubige sind verantwortlich, für<br />

den Lebensunterhalt ihrer christlichen<br />

Lehrer zu sorgen. »An allen Gütern«<br />

Anteil haben lassen bedeutet, mit ihnen<br />

die materiellen Dinge des Lebens zu teilen,<br />

und sie auch durch Gebet und rechtes<br />

Interesse zu unterstützen.<br />

6,7 Obwohl andere es nicht bemerken<br />

werden, wenn wir die Diener Gottes vernachlässigen,<br />

so wird Gott es doch sehen<br />

und uns die entsprechende Ernte geben.<br />

Wir »ernten«, was wir säen, und wir ernten<br />

mehr, als wir gesät haben. Wenn ein<br />

Bauer Weizen sät, so wird er Weizen ernten,<br />

dreißig-, sechzig- oder hundertfältig.<br />

Scofield merkt an, daß »der Geist hier<br />

nicht zu Sündern von ihrer Sünde<br />

spricht, sondern zu Heiligen über ihre<br />

Schäbigkeit«.<br />

Natürlich ist es im weiteren Sinne<br />

auch wahr, daß diejenigen, »die Unheil<br />

pflügen und Mühsal säen«, es auch ernten<br />

(Hiob 4,8) und daß diejenigen die<br />

»Wind säen …, Sturm ernten« (Hos 8,7).<br />

J. A. Froude, der Historiker, sagte: »Eine<br />

Lehre, und nur eine, wiederholt die<br />

Geschichte immer wieder, daß nämlich<br />

die Welt in gewisser Weise auf moralischen<br />

Grundsätzen basiert, und daß, auf<br />

lange Sicht gesehen, sie den Guten Gutes<br />

und den Bösen Böses tut.« 27)<br />

6,8 Obwohl es allgemein stimmt, daß<br />

wir ernten, was wir säen, sollten wir<br />

doch hier anmerken, daß auf diese Erinnerung<br />

eine Ermahnung <strong>zum</strong> christlichen<br />

Geben folgt. In diesem Licht betrachtet,<br />

sehen wir, daß »auf das Fleisch<br />

säen« bedeutet, sein Geld für sich selbst<br />

auszugeben, <strong>zum</strong> eigenen Vergnügen<br />

und zur eigenen Bequemlichkeit. »Auf<br />

den Geist säen« bedeutet, daß man sein<br />

Geld für die Förderung der Interessen<br />

Gottes einsetzt.<br />

Diejenigen, die das erstere tun, werden<br />

Enttäuschung und Verlust schon

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