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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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die Geretteten darstellt. Der Gläubige<br />

steht nicht unter dem Gesetz, sondern<br />

unter der Gnade. Das bedeutet nicht, daß<br />

er handeln kann, wie es ihm gefällt. Es<br />

bedeutet eher, daß ein echtes Verstehen<br />

der Gnade Gottes ihn davon abhalten<br />

wird, etwas zu tun, was Gott nicht gefällt.<br />

Weil der Heilige Geist im Christen<br />

wohnt, wird er auf eine neue Ebene des<br />

Verhaltens gehoben. Er möchte ein heiliges<br />

Leben führen, nicht aus Furcht vor<br />

der Strafe für den Gesetzesbruch, sondern<br />

aus Liebe zu Christus, der für ihn<br />

starb und wieder auferstanden ist. Unter<br />

dem Gesetz war die Angst das Motiv für<br />

Gehorsam, unter der Gnade ist Liebe das<br />

Motiv. Die Liebe bietet eine weit höhere<br />

Motivation als die Angst. Die Menschen<br />

werden aus Liebe Dinge tun, die sie aus<br />

einfacher Angst nie tun würden.<br />

Arnot sagt:<br />

Gottes Methode, Menschen im Gehorsam<br />

an sich zu binden ähnelt der, mit der er die<br />

Planeten auf ihren Bahnen hält – indem er<br />

sie frei läßt. Wir sehen keine Kette, die diese<br />

schimmernden Welten davon abhält, sich von<br />

ihrem Zentrum zu entfernen. Sie werden von<br />

einem unsichtbaren Prinzip gehalten … Und<br />

so werden erlöste Menschen durch das<br />

unsichtbare Band der Liebe – Liebe zu dem<br />

Herrn, der sie erkauft hat – zu einem gerechten,<br />

gottesfürchtigen und nüchternen Leben<br />

gebracht. 31)<br />

Mit dieser kurzen Erklärung im Hinterkopf<br />

sollten wir uns nun dem zweiten<br />

Teil von Vers 20 zuwenden. »Denen, die<br />

unter dem Gesetz sind, bin ich geworden<br />

wie unter dem Gesetz, auf daß ich die, so<br />

unter dem Gesetz sind, gewinne«<br />

(LU1912). Wenn er mit Juden zusammen<br />

war, dann verhielt sich Paulus in moralisch<br />

neutralen Fragen wie ein Jude. Er aß<br />

z. B. die Speisen, die die Juden aßen, und<br />

enthielt sich solcher Speisen wie Schweinefleisch,<br />

die ihnen verboten waren.<br />

Vielleicht arbeitete Paulus auch am Sabbat<br />

nicht, weil er erkannte, wenn er das<br />

tat, daß dann das Evangelium von den<br />

Menschen bereitwilliger gehört wurde.<br />

Als wiedergeborener Gläubiger an<br />

den Herrn Jesus stand der Apostel nicht<br />

unter dem Gesetz als Lebensregel. Er<br />

1. Korinther 9<br />

paßte sich nur den Gebräuchen und Gewohnheiten<br />

an, die die Menschen hatten,<br />

um sie für den Herrn zu gewinnen.<br />

9,21 Ryrie schreibt:<br />

Paulus zeigt hier kein Doppelgesicht,<br />

sondern legt Zeugnis von einer ständigen<br />

strengen Selbstdisziplin ab, die er aufrecht<br />

erhielt, um in der Lage zu sein, vielen verschiedenen<br />

Menschen zu dienen. Ebenso wie<br />

ein schmaler kanalisierter Fluß kräftiger ist<br />

als ein uferloser, schlammiger Strom, so führt<br />

eine beschränkte Freiheit zu einem vollmächtigeren<br />

Zeugnis für Christus. 32)<br />

Gegenüber »denen, die ohne Gesetz<br />

sind« handelte Paulus »wie einer ohne<br />

Gesetz« (auch wenn er »selbst nicht ohne<br />

Gesetz« war). »Die ohne Gesetz sind«<br />

sind keine Verbrecher oder Gesetzlose,<br />

die sich nicht an die Gesetze halten, sondern<br />

es handelt sich bei dem Ausdruck<br />

um eine allgemeine Bezeichnung für die<br />

Heiden. Das Gesetz als solches war den<br />

Juden gegeben und nicht den Heiden.<br />

Wenn also Paulus bei den Heiden war,<br />

paßte er sich ihren Gewohnheiten und<br />

Gefühlen an, soweit es ihm möglich war,<br />

ohne den Herrn dabei zu verleugnen.<br />

Der Apostel erklärte, daß er, auch wenn<br />

er »wie einer ohne Gesetz« handelte,<br />

»nicht ohne Gesetz vor Gott« war. Er war<br />

nicht der Ansicht, frei zu sein, um tun zu<br />

können, was ihm gefiel, »sondern« stand<br />

»unter dem Gesetz Christi«. Mit anderen<br />

Worten, er war daran gebunden, den<br />

Herrn Jesus zu lieben, zu ehren, ihm zu<br />

dienen und zu gefallen, aber nicht durch<br />

das Gesetz des Mose, sondern durch das<br />

Gesetz der Liebe. Er war an Christus<br />

gebunden. Wir haben das Sprichwort<br />

»Wenn du in Rom bist, lebe wie ein<br />

Römer«. Paulus sagt hier, daß er, wenn er<br />

bei den Heiden war, sich an ihre Lebensweise<br />

so weit anpaßte, wie er es konnte,<br />

ohne Christus zu verleugnen. Doch wir<br />

müssen uns immer daran erinnern, daß<br />

es sich hier nur um kulturelle Gegebenheiten<br />

handelt, die keine lehrmäßige<br />

oder moralische Bedeutung haben.<br />

9,22 Vers 22 spricht von denen, die<br />

»schwach« sind oder zu viele Skrupel<br />

haben. Sie waren in Bereichen sehr empfindlich,<br />

die wirklich nebensächlich<br />

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