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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Korinther 1<br />

er die echte Bedeutung des »Kreuzes<br />

Christi« erklärt hätte.<br />

1,18 Es wird uns <strong>zum</strong> Verständnis des<br />

folgenden Abschnittes helfen, wenn wir<br />

uns daran erinnern, daß die Korinther als<br />

Griechen menschliche Weisheit sehr anziehend<br />

fanden. Sie sahen ihre Philosophen<br />

als Volkshelden an. Etwas von diesem<br />

Geist war zweifellos in die Gemeinde<br />

in Korinth eingedrungen. Es gab Mitglieder,<br />

die versuchten, das Evangelium<br />

den Gebildeten annehmbarer zu machen.<br />

Sie waren der Ansicht, daß es unter<br />

den Gelehrten nicht angesehen genug<br />

war, und deshalb wollten sie die Botschaft<br />

intellektualisieren. Diese Anbetung<br />

des Intellektualismus war sicherlich<br />

einer der Gründe, der die Menschen<br />

dazu führte, um menschliche Leiter herum<br />

Parteien zu bilden. Der Versuch, das<br />

Evangelium annehmbarer zu machen,<br />

wird immer fehlschlagen. Zwischen der<br />

Weisheit Gottes und der des Menschen<br />

besteht ein gewaltiger Unterschied, und<br />

es bringt nichts, beide miteinander versöhnen<br />

zu wollen.<br />

Paulus zeigt nun, wie töricht es ist,<br />

Menschen zu verehren, und betont, daß<br />

es dem Wesen des Evangeliums widerspricht,<br />

wenn man so handelt (1,18-34).<br />

Der erste Punkt seiner Argumentation<br />

lautet, daß die Botschaft vom Kreuz<br />

allem widerspricht, was Menschen für<br />

wahre Weisheit halten (1,18-25).<br />

»Das Wort vom Kreuz ist denen, die<br />

verlorengehen, eine Torheit.« Wie Barnes<br />

es so treffend ausgedrückt hat:<br />

Der Tod am Kreuz beinhaltet alle möglichen<br />

schändlichen und unehrenhaften Vorstellungen;<br />

und von Erlösung zu sprechen,<br />

die nur durch die Leiden und den Tod eines<br />

Gekreuzigten zu erkaufen war, war nur<br />

geeignet, in ihren Herzen reinste Verachtung<br />

hervorzubringen. 1)<br />

Die Griechen liebten die Weisheit<br />

(das ist die wörtliche Bedeutung des<br />

Wortes »Philosoph«). Doch am Evangelium<br />

war nichts, das ihren Wissensstolz<br />

angesprochen hätte.<br />

Für diejenigen, die »errettet werden«,<br />

ist das Evangelium »Gottes Kraft«. Sie<br />

hören die Botschaft, nehmen sie im Glau-<br />

694<br />

ben an, und dann findet in ihrem Leben<br />

das Wunder der Wiedergeburt statt. Man<br />

beachte die folgenschwere Tatsache, die<br />

in diesem Vers erwähnt wird, daß es<br />

nämlich nur zweierlei Kategorien von<br />

Menschen gibt, nämlich diejeningen, die<br />

verloren gehen, und diejenigen, die errettet<br />

werden. Es gibt keine Kategorie dazwischen.<br />

Die Menschen lieben ihre<br />

menschliche Weisheit, doch nur das<br />

Evangelium führt zur Erlösung.<br />

1,19 Die Tatsache, daß das Evangelium<br />

der menschlichen Weisheit ein Anstoß<br />

sein würde, wurde schon von Jesaja<br />

prophezeit (Jes 29,14):<br />

Ich will die Weisheit der Weisen vernichten<br />

und den Verstand der Verständigen will<br />

ich verwerfen.<br />

S. Lewis Johnson merkt im Wycliff<br />

Bible Commentary an, daß diese Worte in<br />

ihrem ursprünglichen Zusammenhang<br />

»Gottes Brandmarkung der Politik der<br />

›Weisen‹ in Juda sind, die die Allianz mit<br />

Ägypten suchten, als sie von Sanherib<br />

bedroht wurden«. 2) Wie wahr ist es doch,<br />

daß Gott Freude daran hat, seine Pläne<br />

auf Wegen zu erreichen, die den Menschen<br />

töricht erscheinen. Wie oft benutzt<br />

er Methoden, die die Weisen dieser Welt<br />

verlachen würden, und doch erreicht er<br />

damit mit wundervoller Genauigkeit<br />

und Effektivität seine Ziele. So sagt dem<br />

Menschen z. B. seine eigene Weisheit,<br />

daß er sich seine Erlösung verdienen<br />

könne. Doch das Evangelium setzt alle<br />

Bemühungen des Menschen, sich selbst<br />

zu erretten beiseite und zeigt Christus als<br />

den einzigen Weg zu Gott.<br />

1,20 Paulus richtet zunächst eine Herausforderung<br />

an die Korinther: »Wo ist<br />

ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo<br />

ein Wortstreiter dieses Zeitalters?« Hat<br />

Gott etwa die Korinther um Rat gefragt,<br />

als er seinen Erlösungsplan entwarf?<br />

Hätten sie sich einen solchen Erlösungsweg<br />

ausdenken können, wenn sie nur<br />

auf ihre eigene Weisheit angewiesen gewesen<br />

wären? Können sie aufstehen und<br />

irgend etwas Lügen strafen, das Gott je<br />

gesagt hat? Die Antwort lautet ausdrücklich<br />

»Nein!« Gott hat »die Weisheit der<br />

Welt zur Torheit gemacht«.

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