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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Zweitens müssen wir erkennen, daß<br />

das Thema dieser Briefe – Gemeindeämter,<br />

Ethik und Abfall – neue Wörter<br />

erfordert.<br />

Diese Briefe sind auch viel zu kurz,<br />

um sie wirklich statistisch auswerten zu<br />

können. Vielleicht am bezeichnendsten<br />

ist die Tatsache, daß 80 % des Vokabular<br />

des NT, das sich nur in den Pastoralbriefen<br />

findet, sich im griechischen AT findet<br />

(Septuaginta), wie Guthrie in seiner Einführung<br />

aussagt. Weil Paulus in griechischer<br />

Sprache lehrte, ist es offensichtlich,<br />

daß er das AT in dieser Sprache ebenso<br />

gut kannte wie in der Originalsprache<br />

Hebräisch. Kurz gesagt, diese fremden<br />

Worte, von denen man behauptet, daß<br />

Paulus sie geraucht habe, waren <strong>zum</strong>indest<br />

Teil seines »passiven Vokabulars«.<br />

Die Kirchenväter, für die Griechisch die<br />

Umgangssprache war, sahen kein Problem<br />

darin, daß Paulus diese Briefe<br />

geschrieben haben soll. (Die Tatsache,<br />

daß einige sogar der Auffassung waren,<br />

daß der Hebräerbrief von Paulus<br />

stammt, zeigt, daß sie sehr wohl auf den<br />

Stil eines Autors achteten.)<br />

Wenn wir alle Antworten auf die<br />

Argumente zusammennehmen, und<br />

wenn wir sie insbesondere mit der alten<br />

und allgemeinen Annahme dieser Briefe<br />

durch orthodoxe Gläubige zusammennehmen,<br />

dann können auch wir sie guten<br />

Gewissens als von Paulus eigener Hand<br />

geschrieben annehmen. In der Tat, der<br />

hohe ethische Gehalt dieser Briefe<br />

schließt einen Fälscher aus, sei er nun<br />

»fromm« oder nicht. Wir haben es hier<br />

mit dem inspirierten Wort Gottes zu tun<br />

(2. Tim 3,16.17), das uns durch den Apostel<br />

Paulus überliefert wurde.<br />

V. Hintergrund und Thema der<br />

Pastoralbriefe<br />

Offen gesagt, haben wir nicht sehr viel<br />

Hintergrundinformation über den Lebensabschnitt<br />

des Paulus, der durch diese<br />

Briefe abgedeckt ist. Wir können höchstens<br />

die biographischen Aussagen zusammenzufügen,<br />

die wir in den Briefen<br />

selbst finden, und diese sind ziemlich<br />

skizzenhaft.<br />

Die Pastoralbriefe<br />

Es gibt bestimmte Worte und Themen,<br />

die in diesen Briefen oft auftauchen.<br />

Sie geben uns Einsicht in die Themen,<br />

die Paulus mehr und mehr beschäftigten,<br />

als sich sein Dienst dem Ende<br />

zuneigte.<br />

Glaube ist eines der charakteristischen<br />

Worte. Als die Gefahr des Abfalles<br />

größer wurde, wollte Paulus die großen<br />

christlichen Lehren betonen, die er den<br />

Heiligen überliefert hatte. Er beschreibt<br />

verschiedene Haltungen, die Menschen<br />

gegenüber dem Glauben einnahmen<br />

oder einnehmen würden.<br />

1. Einige erlitten Schiffbruch im Glauben<br />

(1. Tim 1,19).<br />

2. Einige würden vom Glauben abkommen<br />

(1. Tim 4,1). Einige würden den<br />

Glauben verleugnen (1. Tim 5,8).<br />

3. Einige würden ihren Glauben leugnen<br />

(1. Tim 5,8).<br />

4. Einige würden ihren ersten Glauben<br />

wegwerfen (1. Tim 5,12).<br />

5. Einige würden vom Glauben abweichen<br />

(1. Tim 6,10).<br />

6. Einige haben das Ziel des Glaubens<br />

nicht erreicht (1. Tim 6,21).<br />

Sehr damit verbunden ist der Ausdruck<br />

»gesunde Lehre«. »Gesund« bedeutet<br />

hier mehr als nur richtig und<br />

rechtgläubig, sondern vielmehr heilbringend<br />

und heilend. Es handelt sich hier<br />

um das griechische Wort, von dem unser<br />

Wort Hygiene abgeleitet ist. Hier geht es<br />

natürlich um geistliche Hygiene. Man<br />

beachte das folgende:<br />

Gesunde Lehre (1. Tim 1,10; 2. Tim<br />

4,3; Titus 1,9; 2,1).<br />

Lehre, die gemäß der Gottseligkeit ist<br />

(1. Tim 6,3).<br />

Gesunde Worte (2. Tim 1,13).<br />

Gesund im Glauben (Titus 1,13; 2,2).<br />

Gesunde Rede (Titus 2,8).<br />

Das Wort Gewissen wird sechsmal<br />

benutzt, nämlich:<br />

1. Timotheus 1,5.19; 3,9; 4,2<br />

2. Timotheus 1,3<br />

Titus 1,15<br />

Gottseligkeit wird als praktischer<br />

Beweis dafür angesehen, daß man<br />

gesunde Lehren vertritt – 1. Timotheus<br />

2,2.10; 3,16; 4,7.8; 5,4; 6,3.5.6.11; 2. Timo-<br />

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