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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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liche und nicht auf natürliche oder akademische<br />

Bezeichnungen. Zum Beispiel<br />

wird hier nicht verboten, daß ein Kind<br />

seinen Vater »Vater« nennt, ebenso nicht,<br />

daß ein Arzt vom Patienten mit »Herr<br />

Doktor« angeredet wird.) So weit es um<br />

irdische Beziehungen geht, gilt die Regel<br />

»Furcht, dem die Furcht, die Ehre, dem<br />

die Ehre gebührt« (Röm 13,7).<br />

23,11.12 Und wieder wird der revolutionäre<br />

Charakter des Reiches der Himmel<br />

dadurch deutlich, daß wahre Größe<br />

das genaue Gegenteil von dem ist, was<br />

die Menschen erwarten. Jesus sagt: »Der<br />

Größte aber unter euch soll euer Diener<br />

sein. Wer sich aber selbst erhöhen wird,<br />

wird erniedrigt werden; und wer sich<br />

selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden.«<br />

Wahre Größe beugt sich <strong>zum</strong><br />

Dienst. Die Pharisäer, die sich selbst<br />

erhöhen, werden erniedrigt werden.<br />

Echte Jünger, die sich demütigen, werden<br />

zu ihrer Zeit erhöht werden.<br />

N. Wehrufe gegen die Schriftgelehrten<br />

und Pharisäer (23,13-36)<br />

Als nächstes spricht der Herr Jesus acht<br />

Wehrufe über die stolzen religiösen<br />

Heuchler seiner Zeit aus. Es sind keine<br />

»Verfluchungen«, sondern Ausdruck der<br />

Sorge über ihr Schicksal, etwa wie der<br />

Ausdruck: »Ach, ich bin bekümmert um<br />

Dich«.<br />

23,13 Das erste »Wehe« richtet sich<br />

gegen ihre Hartherzigkeit und ihr Hindern<br />

anderer Menschen. Sie wollten<br />

selbst nicht in das Reich und hinderten<br />

andere mit Gewalt, hineinzugehen. Befremdenderweise<br />

sind religiöse Führer<br />

oft die aktivsten Gegner des Evangeliums<br />

der Gnade. Sie können gegenüber allem<br />

außer der guten Nachricht von der Erlösung<br />

die größte Toleranz üben. Der natürliche<br />

Mensch will nicht das Objekt der<br />

Gnade Gottes sein und will auch nicht,<br />

daß Gott anderen seine Gnade erzeigt.<br />

23,14 Das zweite »Wehe« 43)<br />

zielt auf<br />

die Aneignung von Häusern von Witwen.<br />

Sie versuchen, diese Taten durch<br />

lange Gebete zu vertuschen. Einige moderne<br />

Religionen benutzen ähnliche<br />

Techniken, indem sie ältere Witwen,<br />

Matthäus 23<br />

manchmal unkritische Gläubige, dazu<br />

bringen, ihr Eigentum »der Kirche« zu<br />

überschreiben. Solche frommen Heuchler<br />

werden ein »schwereres Gericht empfangen«.<br />

23,15 Die dritte Anklage richtet sich<br />

gegen ihren fehlgeleiteten Eifer. Sie<br />

machten unglaubliche Reisen, um einen<br />

einzigen Proselyten zu gewinnen, aber<br />

nachdem sie ihn gewonnen hatten,<br />

machten sie ihn doppelt so schlimm wie<br />

sich selbst. Damit vergleichbar ist heute<br />

der Eifer falscher Religionen. Eine Gruppe<br />

ist bereit, an 700 Türen zu klopfen, um<br />

nur einen für ihr Anliegen zu gewinnen,<br />

aber das letztliche Ergebnis ist schlimm.<br />

Wie jemand einmal sagte: »Die Bekehrtesten<br />

sind oft die Verdrehtesten.«<br />

23,16-22 Als viertes prangerte der<br />

Herr ihre Spitzfindigkeit an, ihre oftmals<br />

absichtlich unehrlichen Argumente. Sie<br />

hatten ein falsches Argumentationssystem<br />

aufgebaut, um die Erfüllung von<br />

Gelübden zu umgehen. Zum Beispiel<br />

lehrten sie, daß jemand, der beim Tempel<br />

schwört, seine Schuld nicht zahlen muß,<br />

wenn aber jemand beim Gold des Tempels<br />

schwört, dann müsse er das Gelübde<br />

erfüllen. Sie sagten, daß ein Schwur<br />

bei der Gabe auf dem Altar gelte, aber<br />

nicht, wenn beim leeren Altar geschworen<br />

wurde. So war ihnen Gold mehr wert<br />

als Gott (der Tempel war das Haus Gottes)<br />

und die Gabe auf dem Altar (wieder<br />

eine Form des Reichtums) mehr als der<br />

Altar selbst. Sie waren mehr am Materiellen<br />

als am Geistlichen interessiert. Sie<br />

waren mehr daran interessiert, etwas zu<br />

erhalten (die Gabe) als selbst zu geben<br />

(der Altar war der Ort für die Gaben).<br />

Indem Jesus sie als »blinde Führer«<br />

bezeichnet, stellt er ihren Trugschluß<br />

bloß. Das Gold des Tempels hatte nur<br />

einen besonderen Wert, weil es mit Gottes<br />

Wohnung verbunden war. Außerdem<br />

gab der Altar der Gabe seinen Wert.<br />

Menschen, die denken, daß Gold an sich<br />

einen Wert besäße, sind blind. Es erhält<br />

seinen Wert nur, wenn es zur Ehre Gottes<br />

verwendet wird. Gaben, die aus fleischlichen<br />

Motiven heraus gegeben werden,<br />

sind wertlos. Was aber dem Herrn oder<br />

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