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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Römer 2 und 3<br />

hielt« und verabscheute, zögerte er doch<br />

nicht, »Tempelraub« zu begehen, vielleicht,<br />

indem er wirklich heidnische Tempel<br />

plünderte.<br />

2,23 Er rühmte sich, »das Gesetz« zu<br />

besitzen, doch entehrte er Gott, der es<br />

gegeben hat, indem er es übertrat.<br />

2,24 Diese Verbindung von hohem<br />

Anspruch und schlechter Lebensführung<br />

ließ die »Nationen« den »Namen Gottes«<br />

lästern. Sie maßen den Herren, wie es<br />

Menschen immer tun, an denen, die bekannten,<br />

ihm nachzufolgen. Das galt zur<br />

Zeit Jesajas (Jes 52,5) und gilt auch noch<br />

heute. Jeder von uns sollte sich fragen:<br />

Wenn die Menschen von Jesus Christus<br />

nur das sehen könnten, was bei dir von<br />

ihm sichtbar geworden ist, (setzen Sie<br />

hier Ihren Namen ein), was sehen sie<br />

dann?<br />

2,25 Zusätzlich <strong>zum</strong> Gesetz war der<br />

Jude stolz auf die rituelle »Beschneidung«.<br />

Dies ist ein kleiner operativer<br />

Eingriff, der an der Vorhaut der männlichen<br />

Juden vorgenommen wird. Sie wurde<br />

von Gott als Zeichen seines Bundes<br />

mit Abraham eingesetzt (1. Mose 17,9-<br />

14). Sie drückte die Trennung des Volkes<br />

von der Welt und seine Hinkehrung zu<br />

Gott aus. Nach einer Weile wurden die<br />

Juden so stolz auf die Beschneidung, daß<br />

sie die Heiden verächtlich »Unbeschnittene«<br />

nannten.<br />

Hier verbindet Paulus die »Beschneidung«<br />

mit dem Gesetz des Mose und<br />

weist darauf hin, daß sie nur dann Gültigkeit<br />

hatte, wenn gleichzeitig ein gehorsames<br />

Leben geführt wurde. Gott ist<br />

nicht an Ritualen interessiert, er gibt sich<br />

mit äußeren Zeremonien nicht zufrieden,<br />

solange sie nicht von innerer Heiligung<br />

begleitet sind. Deshalb könnte ein Jude,<br />

der sich nicht ans Gesetz hält, genausogut<br />

unbeschnitten bleiben.<br />

Wenn der Apostel hier von Menschen<br />

spricht, die das Gesetz halten oder tun,<br />

dann dürfen wir die Worte nicht absolut<br />

verstehen.<br />

2,26 Wenn sich also ein Heide an die<br />

ethischen Vorstellungen hält, wie sie im<br />

»Gesetz« vorgeschrieben sind, auch<br />

wenn er nicht unter dem Gesetz steht,<br />

612<br />

dann ist »sein Unbeschnittensein« vor<br />

Gott annehmbarer als die Beschneidung<br />

eines jüdischen Übeltäters. In solch<br />

einem Fall ist das Herz eines Heiden<br />

beschnitten, und darum geht es letztlich.<br />

2,27 Das bessere Verhalten des Heiden<br />

verurteilt den Juden, der »mit Buchstaben<br />

und Beschneidung« das Gesetz<br />

nicht hält oder ein »beschnittenes« Leben<br />

führt, nämlich ein Leben in Absonderung<br />

und Heiligung.<br />

2,28 Nach Gottes Ansicht ist ein echter<br />

»Jude« nicht nur ein Mensch, in dessen<br />

Adern Abrahams Blut fließt oder der<br />

das Zeichen der Beschneidung an seinem<br />

Leib trägt. Man kann beides haben und<br />

moralisch <strong>zum</strong> Abschaum der Erde gehören.<br />

Der Herr läßt sich von äußeren<br />

rassischen oder religiösen Zeichen nicht<br />

beeinflussen, er sucht nach innerer Aufrichtigkeit<br />

und Reinheit.<br />

2,29 Ein echter »Jude« ist jemand, der<br />

nicht nur ein Nachkomme Abrahams ist,<br />

sondern auch ein gottesfürchtiges Leben<br />

führt. Dieser Vers lehrt nicht, daß alle<br />

Gläubigen Juden sind, noch, daß die Gemeinde<br />

das Israel Gottes ist. Paulus<br />

spricht hier von denen, die von jüdischen<br />

Eltern geboren sind, und beharrt darauf,<br />

daß die schlichte Tatsache der Geburt<br />

und die Einhaltung der Beschneidung<br />

nicht ausreichen. Es geht um eine innere<br />

Haltung.<br />

Echte »Beschneidung« ist eine Sache<br />

»des Herzens« – nicht eine wörtlich gemeinte<br />

Operation am Leib, sondern die<br />

geistliche Realität eines Eingriffes an der<br />

alten, unerlösten Natur des Menschen.<br />

Diejenigen, die so das äußere Zeichen<br />

und die innere Gnade besitzen, erringen<br />

Gottes »Lob«, wenn auch nicht immer<br />

das der Menschen. In diesem letzten Vers<br />

ist ein Wortspiel enthalten, das im Deutschen<br />

nicht einsichtig ist. Das Wort<br />

»Jude« kommt von »Juda«, was soviel<br />

wie »Lob« bedeutet. Ein wirklicher<br />

»Jude« ist jemand, dessen Charakter so<br />

gestaltet ist, daß er »von Gott . . . Lob«<br />

empfängt.<br />

3,1 Paulus fährt in den ersten acht<br />

Versen dieses Kapitels mit dem Thema<br />

der Schuld der Juden fort. Hier erscheint

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