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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Johannes 3<br />

genden Einfluß auf das Leben des Gläubigen<br />

hat. Er will nichts mehr tun, bei<br />

dem er nicht bei der Wiederkunft Christi<br />

angetroffen werden will. Man beachte,<br />

daß es heißt: »reinigt sich selbst, wie er<br />

(Christus) rein ist«. Das heißt nicht, »wie<br />

er (Christus) sich reinigt«. Der Herr Jesus<br />

brauchte sich niemals zu reinigen, er ist<br />

immer rein gewesen. Bei uns ist Reinheit<br />

ein fortschreitender Prozeß, bei ihm ist<br />

sie eine Eigenschaft.<br />

3,4 Das Gegenteil der Selbstreinigung<br />

finden wir in Vers 4: »Jeder, der die Sünde<br />

tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und<br />

die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.« Das<br />

Wort »tun« drückt hier ein ständiges Verhalten<br />

aus, das durch die Gegenwartsform<br />

angedeutet ist. Es ist möglich, Sünde<br />

zu tun, wo es kein Gesetz gibt. Die<br />

Sünde war auch in der Zeit zwischen<br />

Adam und Mose in der Welt, obwohl<br />

Gott zu dieser Zeit das Gesetz noch gar<br />

nicht gegeben hatte. Deshalb ist es nicht<br />

genau genug zu sagen, daß »Sünde die<br />

Übertretung des Gesetzes« ist (LU56),<br />

sondern »Sünde ist die Gesetzlosigkeit«.<br />

Gesetzlosigkeit bedeutet, daß man sich<br />

Gott nicht unterordnet, seinen eigenen<br />

Weg gehen will und sich weigert, den<br />

Herrn als rechtmäßigen Herrscher anzuerkennen.<br />

Kurz gesagt heißt es, den eigenen<br />

über den Willen Gottes zu stellen.<br />

Gesetzlosigkeit bedeutet Opposition<br />

gegenüber dem Lebendigen, der das<br />

Recht hat, Gehorsam zu fordern.<br />

3,5 Ein Christ kann nicht ständig Sünde<br />

tun, weil dies eine vollständige Leugnung<br />

des Zieles wäre, zu dessen Verwirklichung<br />

der Herr Jesus in die Welt<br />

gekommen ist. Er ist »geoffenbart worden,<br />

damit er die Sünden wegnehme«.<br />

Wenn man deshalb ständig in der Sünde<br />

lebt, dann lebt man in Mißachtung der<br />

Ursache seiner Menschwerdung.<br />

Und noch einmal, ein Christ kann<br />

nicht in der Sünde bleiben, weil dies eine<br />

Verleugnung dessen wäre, dessen Namen<br />

er trägt. »Sünde ist nicht in ihm.« Dies ist<br />

eine der drei Schlüsselstellen des NT, die<br />

sich mit der Tatsache beschäftigt, daß der<br />

Herr Jesus ein sündloser Mensch war.<br />

Petrus sagt uns, daß er »keine Sünde getan<br />

1386<br />

hat« (1. Petr 2,22) und Paulus bezeugt: »Er<br />

kannte keine Sünde« (2. Kor 5,21). Und<br />

nun fügt Johannes sein Zeugnis an, der<br />

Jünger, der den Herrn in besonderer Weise<br />

kannte: »In ihm ist keine Sünde.«<br />

3,6 »Jeder, der in ihm bleibt, sündigt<br />

nicht; jeder, der sündigt, hat ihn nicht<br />

gesehen noch ihn erkannt.« Dieser Vers<br />

zeigt den Unterschied zwischen dem<br />

echten Gläubigen und dem, der nie wiedergeboren<br />

wurde. Von einem wahren<br />

Gläubigen kann man definitiv sagen, daß<br />

er nicht ständig sündigt. Johannes<br />

spricht hier nicht von einzelnen sündigen<br />

Handlungen, sondern von ständigem,<br />

gewohnheitsmäßigem und charakteristischem<br />

Verhalten. Dieser Vers bedeutet<br />

nicht, daß, wenn ein Christ eine<br />

einzelne Sünde tut, er seine Errettung<br />

verliert. Sondern er bedeutet, daß, wenn<br />

ein Mensch gewohnheißtsmäßig sündigt,<br />

er folglich nie wiedergeboren ist.<br />

Natürlich erhebt sich die Frage:<br />

»Wann ist denn Sünde zur Gewohnheit<br />

geworden? Wie oft muß jemand eine<br />

bestimmte Sünde tun, damit sie zu einem<br />

charakteristischen Verhalten führt?«<br />

Johannes antwortet darauf nicht. Er will,<br />

daß jeder Gläubige sich vorsieht und<br />

überläßt dem einzelnen Christen selbst<br />

die Last des Beweises.<br />

3,7 Während nun die Gnostiker sehr<br />

viel Aufhebens um ihre Erkenntnis<br />

machten, achteten sie sehr wenig auf ihr<br />

persönliches Leben. Deshalb fügt Johannes<br />

hinzu: »Kinder, niemand verführe<br />

euch! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht,<br />

wie er gerecht ist.« Man sollte sich<br />

über diesen Punkt im klaren sein – ein<br />

Mensch kann nicht gleichzeitig geistliches<br />

Leben haben und in Sünde weiterleben.<br />

Andererseits kann ein Mensch nur<br />

dann Gerechtigkeit tun, wenn er die<br />

Natur dessen eingepflanzt bekommen<br />

hat, der »gerecht ist«.<br />

3,8 Einige Kinder ähneln ihren Eltern<br />

so sehr, daß sie in einer Menschenmenge<br />

nicht verloren gehen können. Das gilt<br />

sowohl für Gottes Kinder als auch für die<br />

Kinder des Teufels. »Wer die Sünde tut,<br />

ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt<br />

von Anfang an.« Auch hier ist wie-

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