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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Kosten sein mögen, und »ihre Seelen …<br />

einem treuen Schöpfer … anbefehlen«.<br />

Es scheint etwas seltsam zu sein, daß<br />

Petrus an dieser Stelle den Herrn als<br />

»Schöpfer« anführt, statt als Heiland,<br />

Hoherpriester oder Hirte. Christus ist<br />

auf zweifache Weise unser Schöpfer –<br />

wir gehören ihm als Teil der ersten und<br />

der zweiten Schöpfung (Eph 4,24;<br />

Kol 3,10). In jedem Falle werden wir von<br />

ihm geliebt und er sorgt für uns. Es ist<br />

nur vernünftig, daß wir uns selbst dem<br />

Gott anvertrauen sollten, der unsere Seelen<br />

gemacht und sie errettet hat.<br />

C. Ermahnungen und Grüße (5,1-14)<br />

5,1 Dieses Schlußkapitel des 1. Petrusbriefes<br />

enthält Ermahnungen und Grüße.<br />

Zunächst wird das Wort an »die Ältesten«<br />

gerichtet. Um seine Autorität für<br />

solch eine Ermahnung zu unterstreichen,<br />

stellt sich Petrus hier als »Mitältester und<br />

Zeuge der Leiden des Christus und auch<br />

Teilhaber der« noch ausstehenden »Herrlichkeit«<br />

vor. »Mitältester« – welch ein<br />

Unterschied <strong>zum</strong> Anspruch des sogenannten<br />

»Pontifex Maximus« der Kirche!<br />

Ein »Zeuge« – Petrus sah den Hirten für<br />

die Schafe sterben, und die Erinnerung<br />

an diese Liebe zwingt ihn, für seine<br />

Gemeinde als treuer Unterhirte zu sorgen.<br />

Ein »Teilhaber« – schon bald dämmert<br />

die Herrlichkeit herauf, und Christus<br />

wird kommen, und wir werden mit<br />

ihm in Herrlichkeit erscheinen (Kol 3,4).<br />

Bis dahin gilt die Aufforderung des Heilandes:<br />

»Weide meine Lämmer … hüte<br />

meine Schafe!« (Joh 21,15-17).<br />

5,2 Älteste sind reife Christen, die<br />

vom Heiligen Geist zur geistlichen Leiterschaft<br />

in der Gemeinde befähigt worden<br />

sind. Das NT geht davon aus, daß es<br />

immer mehrere Älteste gibt – nicht einen<br />

Ältesten in einer Gemeinde oder sogar<br />

über mehrere Gemeinden, sondern zwei<br />

oder mehr Älteste in einer Gemeinde<br />

(Phil 1,1). Die <strong>zum</strong> Ältestenamt erforderlichen<br />

Eigenschaften werden in 1. Timotheus<br />

3,1-7 und in Titus 1,6-9 genannt. In<br />

der Urgemeinde wurden Älteste von den<br />

Aposteln ernannt, und zwar bis zu der<br />

Zeit, zu der das NT in schriftlicher Form<br />

vorlag, jedoch erst, wenn eine Gemeinde<br />

lange genug existierte, damit sich Begabungen<br />

in dieser Richtung zeigen konnten.<br />

Heute sollten Christen diejenigen<br />

anerkennen und ihnen gehorchen, die<br />

die Eignung mitbringen und die ein Ältestenamt<br />

innehaben.<br />

»Hütet die Herde Gottes, die bei euch<br />

ist.« »Die Herde« gehört »Gott«, doch<br />

Älteste haben die Verantwortung, als<br />

Unterhirten zu dienen. »Nicht aus<br />

Zwang, sondern freiwillig.« 32)<br />

1. Petrus 4 und 5<br />

Die Hir-<br />

tenschaft über die Herde ist kein Amt,<br />

das Menschen durch Erwählung oder<br />

Ernennung erhalten. Der Heilige Geist<br />

gibt die Fähigkeit und macht dem Betreffenden<br />

die Notwendigkeit seines Dienstes<br />

klar, und der Älteste muß mit bereitem<br />

Herzen darauf reagieren. Deshalb<br />

lesen wir in 1. Timotheus 3,1: »Wenn jemand<br />

nach einem Aufseherdienst trachtet,<br />

so begehrt er ein schönes Werk.« Mit<br />

der göttlichen Befähigung muß menschliche<br />

Bereitschaft einhergehen.<br />

»Auch nicht aus schändlicher Gewinnsucht.«<br />

Finanzielle Motive dürfen<br />

kein Anreiz sein, ein Ältestenamt zu<br />

erstreben. Das bedeutet nicht, daß ein<br />

Ältester nicht von seiner Gemeinde ein<br />

Gehalt erhalten darf, denn die Existenz<br />

solcher »vollzeitlicher« Ältester« wird in<br />

1. Timotheus 5,17.18 angedeutet. Doch<br />

bedeutet es, daß Geschäftssinn mit echtem<br />

christlichen Dienst unvereinbar ist.<br />

5,3 Der dritte Teil der Ermahnung des<br />

Petrus lautet: »Nicht als die da herrschen<br />

über die ihnen anvertrauten Anteile der<br />

Herde, sondern indem ihr Vorbilder der<br />

Herde werdet.« Älteste sollten Vorbilder<br />

sein, keine Diktatoren. Sie sollten vor der<br />

Herde hergehen, und sie nicht vor sich<br />

hertreiben. Sie sollten die Herde nicht<br />

behandeln, als sei sie ihr Eigentum. Genau<br />

das wäre Anmaßung von Autorität.<br />

Viele Mißstände in der Christenheit<br />

ließen sich verhindern, wenn man nur<br />

den drei Anweisungen in den Versen 2<br />

und 3 gehorchen würde. Die erste würde<br />

alle falsche Zurückhaltung ausschließen,<br />

die zweite das Ende der Geldgier im Amt<br />

sein und die dritte der Tod des Amtsdenkens<br />

in der Gemeinde.<br />

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