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Analysis

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7. SPIEGELUNGSGRUPPEN 1001<br />

Beweis von 7.6.10. Wir zeigen zunächst, daß der Coxetergraph einer endlichen<br />

Spiegelungsgruppe stets positiv definit ist. Wir wählen dazu einen<br />

Alkoven A und ein invariantes Skalarprodukt ( , ) und betrachten zu jeder<br />

Wand von A den Normalenvektor, der in Richtung von A zeigt. Wir erhalten<br />

so eine Familie (es)s∈S von Einheitsvektoren. Offensichtlich schließen es und<br />

et gerade den Winkel π − π/ms,t ein, folglich haben wir<br />

(es, et) = − cos(π/ms,t)<br />

Mithin kann ein Coxetergraph nur dann zu einer endlichen reellen Spiegelungsgruppe<br />

gehören, wenn seine Cosinusmatrix (− cos(π/ms,t))s,t∈S positiv<br />

definit ist. Wir zeigen nun, daß die positive Definitheit unserer Matrix auch<br />

hinreichend ist. Für eine beliebige Menge S und eine beliebige symmetrische<br />

S × S-Matrix m : S × S → {1, 2, . . . , ∞} können wir natürlich den freien<br />

Vektorraum V = RS über S bilden mit seiner kanonischen Basis (es)s∈S und<br />

darauf eine symmetrische Bilinearform ( , ) erklären durch die Vorschrift<br />

(es, et) = − cos(π/ms,t). Unter der Annahme ms,s = 2 können wir weiter in<br />

GL(V ) die Untergruppe W betrachten, die erzeugt wird von den linearen<br />

Abbildungen mit Fixpunktmenge {v ∈ V | (es, v) = 0} und (−1)-Eigenraum<br />

Res. Ich schlage für die so entstehende Darstellung von W die Bezeichnung als<br />

wurzlige Darstellung vor, da in ihr alle erzeugenden “Spiegelungen” verschiedene<br />

(−1)-Eigenräume haben und da sich diese (−1)-Eigenräume später<br />

in gewissen Fällen als die durch die sogenannten “Wurzeln” erzeugten Geraden<br />

erweisen werden. Wir bezeichnen diese “Spiegelungen” kurzerhand mit<br />

demselben Buchstaben s wie den entsprechenden Knoten unseres Coxetergraphen,<br />

erklären die Länge l(w) eines Elements von W als die Länge einer<br />

kürzestmöglichen Darstellung als Produkt solcher Spiegelungen s und behaupten<br />

in dieser Situation ganz allgemein:<br />

Lemma 7.6.13. Für alle w ∈ W und s ∈ S gilt<br />

l(ws) > l(w) ⇔ w es ∈ <br />

r∈S<br />

R≥0 er<br />

7.6.14. Ich kann mir die Bedeutung dieses Lemmas sehr viel besser anhand<br />

der kontragredienten Operation von W auf dem Dualraum V ∗ klar machen,<br />

für die ich die Bezeichnung alkovische Darstellung vorschlage aus Gründen,<br />

die im folgenden erläutert werden sollen. Nun ist nämlich die Fixpunktmenge<br />

von s die Hyperebene Hs aller Linearformen, die auf es verschwinden,<br />

und s vertauscht beide Halbräume zu dieser Hyperebene. Bezeichnen wir mit<br />

¯H + s den abgeschlossenen Halbraum, in dem das Auswerten auf es nichtnegative<br />

Werte annimmt, und mit Ā+ ⊂ V ∗ den “abgeschlossenen positiven

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