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Analysis

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550 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

Beweis. Die Gesamtheit aller endlichen disjunkten Vereinigungen von Quadern<br />

A × B mit A ∈ M und B ∈ N bildet sicher einen Mengenring E,<br />

und in 6.2.4 haben Sie das sich auch zur Übung bereits überlegt. Wir zeigen<br />

zunächst, daß es auf diesem Mengenring E ein Prämaß µ × ν gibt mit<br />

(µ × ν)(A × B) = µ(A)ν(B). Es ist jedoch klar, daß für C ∈ E und beliebiges<br />

y ∈ Y die Abbildung x ↦→ [C](x, y) eine meßbare Stufenfunktion X → {0, 1}<br />

ist und daß wir weiter mit y ↦→ <br />

[C](x, y)µ〈x〉 eine meßbare Stufenfunktion<br />

X<br />

Y → [0, ∞] erhalten. Wir können also definieren<br />

<br />

<br />

(µ × ν)(C) = [C](x, y)µ〈x〉 ν〈y〉<br />

Y X<br />

und die σ-Additivität von µ × ν folgt dann aus der Additivität der Integrale<br />

6.4.11 zusammen mit dem Satz über monotone Konvergenz 6.4.9. Unser Satz<br />

zum Produktmaß folgt damit aus dem Maßfortsetzungssatz 6.2.10.<br />

6.6.4. Mit diesem Satz können wir durch Induktion über n das Lebesgue-Maß<br />

auf dem R n aus dem Lebesgue-Maß auf R konstruieren und so die Existenz<br />

in 6.1.20 im allgemeinen zeigen.<br />

Übung 6.6.5. Gegeben meßbare Abbildungen f : X → X ′ und g : Y → Y ′<br />

ist auch ihr Produkt f × g : X × Y → X ′ × Y ′ meßbar. Sind zusätzlich µ<br />

ein σ-endliches Maß auf X und ν ein σ-endliches Maß auf Y mit σ-endlichen<br />

Bildmaßen, so ist das Bildmaß ihres Produkts das Produkt der Bildmaße, in<br />

Formeln<br />

(f × g)∗(µ ⊠ ν) = (f∗µ) ⊠ (g∗ν)<br />

Übung 6.6.6. Man präzisiere und zeige die “Assoziativität von Produkten”<br />

bei Maßräumen.<br />

Ergänzende Übung 6.6.7. Gegeben ein endlichdimensionaler Raum X induziert<br />

das Bilden des Produkts mit dem Lebesguemaß eine Bijektion zwischen<br />

der Menge aller Borelmaße auf X und der Menge aller Borelmaße auf<br />

X × R, die invariant sind unter Translation in der zweiten Komponente.<br />

Hinweis: Gegeben ein in dieser Weise translationsinvariantes Borelmaß µ auf<br />

X ×R beachte man, daß für A ⊂ X mit kompaktem Abschluss die Vorschrift<br />

B ↦→ µ(A × B) ein translationsinvariantes Borelmaß auf R definiert.<br />

Satz 6.6.8 (positiver Fubini). Gegeben σ-endliche Maßräume (X, µ) und<br />

(Y, ν) sowie eine meßbare Funktion f : X × Y → [0, ∞] ist x ↦→ f(x, y)<br />

für alle y ∈ Y eine meßbare Funktion X → [0, ∞] und das partielle Integral<br />

y ↦→ f(x, y)µ〈x〉 ist eine meßbare Funktion Y → [0, ∞] und es gilt<br />

<br />

<br />

<br />

f(x, y) (µ ⊠ ν)〈x, y〉 = f(x, y)µ〈x〉 ν〈y〉<br />

X×Y<br />

Y<br />

X

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